31. Oktober abends versuchten Demonstranten sich gegen das Kommen nach Tunesien des hochkarätigen Franzosen, Bernard-Henri Lévy (BHL) zu wehren, Förderer der Kriege in Europa und dem Nahen Osten. Der Mann wird von der französischen Presse als "großer Humanist und Intellektueller" angesehen, sie präsentiert ihn sogar als "Philosoph".
"BHL raus!" und "Nein den zionistischen Interessen in Tunesien!" waren die häufigsten Parolen auf dem internationalen Flughafen Tunis-Karthago, nachdem sich die Nachricht von der Reise von Bernard-Henri Lévy über soziale Netzwerke verbreitet hatte.
Der Anwalt Abdelaziz Essid kündigte auf ShemsFM seine Absicht an, die Staatsanwaltschaft der Republik zu ergreifen, damit bestimmt werde, wer diesen Lobbyisten eingeladen hatte. Für diesen französisch-tunesischen Rechtsanwalt ist das Kommen des Lobbyisten eine "Gefahr für die nationale Sicherheit" wegen seiner "Positionen gegen die Interessen der arabischen Völker."
Der Sprecher des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten, Mokhtar Shauaschi, wollte die Nachricht trotz der Anfrage der AFP nicht kommentieren.
Als Erbe der Becob, einer Gesellschaft der Ausbeutung von Edelhölzern in der Elfenbeinküste, in Kamerun und in Gabun, hat Bernard-Henri Levy seit 1975 alle amerikanischen Unternehmen unterstützt, zuerst gegen die pro-sowjetischen Regime, dann die farbigen Revolutionen.
Berühmt wurde er durch die Veröffentlichung mehrerer Bücher die die Äquivalenz zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus (La Barbarie à visage humain [die Barbarei mit menschlichem Antlitz]) herstellten, indem er alle Ideal einer Religion zuordnete (Le Testament de Dieu [das Testament Gottes]), und behauptete dass das französische Denken im Wesentlichen faschistisch sei (L’Idéologie française die französische Ideologie) und förderte die Vereinigten Staaten, einschließlich Guantànamo (American Vertigo).
Auf politischer Ebene wird er 1992 Medien-Berater von Präsident Alija Izetbegovic von Bosnien Herzegowina, während Richard Perle sein politischer und Osama Bin Laden sein militärischer Berater ist. 1994 startete er bei den Europawahlen in Frankreich die Liste "Europa fängt in Sarajevo an", die trotz einer starken Medienunterstützung weniger als 1 % der abgegebenen Stimmen erhalten wird. Im Jahr 2002 betraute Premierminister Lionel Jospin ihn mit einer Mission für den kulturellen Wiederaufbau eines freien Afghanistans. Im Jahr 2011 erscheint er auf Seiten der Muslimbruderschaft und der Mitglieder von Al-Kaida, so als spielte er eine maßgebliche aber inoffizielle Rolle in dem Engagement Frankreichs gegen die Libysch-Arabische Dschamahirija. Im Jahr 2013 nahm er an den Demonstrationen in Kiew neben den Neonazis von Svoboda und dem rechten Sektor teil, die zum Sturz des Präsidenten Janukowitsch führen werden.
Er ist Sammlungs-Direktor bei Grasset, Mitglied des Verwaltungsausschusses von Libération und des Aufsichtsrates des TV-Senders Arte.
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