Präsident Obama hat den Direktor für den Nahen Osten im Nationalen Sicherheitsrat, Robert Malley, zum „Anti-Daesh-Zar“ (dem Sonderbeauftragten für die Internationale Allianz gegen den IS) ernannt. Er wird verantwortlich sein für die Koordination und die Supervision aller Maßnahmen und aller Strukturen, die mit dem Kampf gegen die terroristische Organisation im Zusammenhang stehen.
Robert Malley hat zur selben Zeit wie Obama die Harvard Law School besucht, sie standen aber damals nicht miteinander in Kontakt. Er fing als Angestellter am Obersten Gerichtshof an und kam dann vor allem durch den Nationalen Sicherheitsberater Sandy Berger in die Clinton-Administration. Im Jahr 2000 nahm er an den israelisch-palästinensischen Verhandlungen von Camp David teil. In der Amtszeit von George W. Bush schloss er sich der International Crisis Group von George Soros an und war in Kontakt mit fast allen Führungspersonen im Nahen Osten, darunter auch der syrische Präsident Baschar al-Assad. 2008 wurde er Berater von Barack Obama während dessen Wahlkampagne, aber nach seiner Wahl trennte sich der Präsident von ihm wegen des Einspruchs der US-amerikanischen jüdischen Lobby. Letztlich übertrug Obama ihm erst 2014 die Verantwortlichkeit für den Nahen Osten im Nationalen Sicherheitsrat.
In seinen Werken hat Robert Malley häufig kritisiert, wie Washington seine Bündnispartner aussucht. Nach seiner Meinung haben die meisten von ihnen Werte und Ziele, die unvereinbar sind mit denen Washingtons.
Robert Malley widersprach einer israelischen Propagandakampagne, der zufolge das Scheitern von Camp David den Palästinensern zuzuschreiben wäre. Sein Bezeugen des Gegenteils brachte ihm selbst heftige Angriffe seitens der US-amerikanischen jüdischen Lobby ein. 2008 wurde er beschuldigt, Leiter der Hamas getroffen zu haben und den Terrorismus gegen Israel zu unterstützen. Er hatte in der Tat seine Arbeit in der International Crisis Group ausgeführt, indem er sowohl israelische wie palästinensische Führer traf.
Robert Malley ist selbst Jude und Sohn des frankophonen Journalisten und Begründers von Afrique-Asie Simon Malley und dessen Frau Barbara Malley, einer ehemaligen Mitarbeiterin der algerischen FLN. Er ist bekannt für seinen Einsatz gegen den US-Imperialismus, aber für die Führungsrolle der Vereinigten Staaten bei den Entwicklungsländern.
In seiner Eigenschaft als „Anti-Daesh-Zar“ wird Robert Malley der zweijährigen Spaltung innerhalb der Obama-Verwaltung ein Ende setzen müssen. Im Oktober 2015 hatte er sich während einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates der Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, heftig widersetzt in Bezug auf die Frage, ob der demokratisch gewählte Präsident Baschar al-Assad an der Macht gehalten werden solle oder nicht.
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