Eine bewaffnete Gruppe hat den libyschen Premierminister Ali Zeidan am 10. Oktober 2013 im Corinthia Hotel entführt, wo er seit seiner Rückkehr in das Land lebte.

Ehemaliger Diplomat, er desertierte in den 1980er Jahren. Er gründete am 7. Oktober 1981 in Khartum die Nationale Front für die Rettung von Libyen, an Seiten des aktuellen Staatschefs Mohammed Magariaf. Die Partei - in Wirklichkeit eine Fassade der Muslimbrüder - organisierte mehrere Staatsstreichversuche (insbesondere am 8. Mai 1984), die von Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten finanziert wurden. Auf diese Weise hat die Nationale Front für die Rettung von Libyen viel mehr Libyer getötet, als das 41 Jahre währende Regime von Muammar al-Gaddafi.

Als Flüchtling in der Schweiz war Ali Zeidan auch einer der Gründer der libyschen Liga für Menschenrechte. 2011 präsentierte diese Struktur eine Falschmeldung dem Rat für Menschenrechte der Vereinten Nationen in Genf, die Muammar el-Gaddafi beschuldigte, mehr als 6.000 Gegner getötet zu haben. Von dieser Desinformation ausgehend, reicht der Menschenrechtsrat bei dem UN-Sicherheitsrat eine Klage ein, welcher Letztere nun der NATO die Mission erteilt, eine Flugverbotszone über das Land zu verhängen, um die Zivilbevölkerung vor der Unterdrückung zu schützen [1]. Anschließend stürzte die NATO das Regime, Mohammed Magariaf wurde Präsident und Ali Zidane Premierminister.

Während des Krieges gegen Libyen ist Ali Zeidan eines der einflussreichsten Mitglieder des Nationalrates des Übergangs (CNT), der von den kriegführenden Staaten als Vertreter des libyschen Volkes anerkannt wird. Jedoch wurde der Rat [CNT AdÜ], laut einem, von den Vereinigten Staaten dem UN-Sanktions-Ausschuss präsentierten und durch das Netzwerk Voltaire offenbarten Dokument, von dem Libyan Information Exchange Mechanism (LIEM) heimlich finanziert, einem informellen, ohne Rechtspersönlichkeit und in Neapel von den Vereinigten Staaten allein geschaffenen Organ [2].

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mr. Zeidan Mitglied der Muslimbruderschaft ist, dass er als Agent der Vereinigten Staaten angestellt war, um die internationale Gemeinschaft zu manipulieren und der NATO zu helfen, das Regime von Muammar al-Gaddafi zu stürzen.

Die Entführung von Ali Zeidan scheint eine Antwort der Al-Kaida auf jene, durch die Vereinigten Staaten gemachte Entführung von Abu Anas al-Libi zu sein, (dessen wahrer Name Nazih Abd al-Hamid al-Ruqhay ist) [3].

Übersetzung
Horst Frohlich

[1Das Voltaire-Netzwerk hatte den Generalsekretär der libyschen Liga für Menschenrechte in Genf, Sliman Bouchuiguir, interviewt, der die Manipulierung vor der Kamera zugegeben hat. Dieses von Julien Teil gemachte Interview wurde in seinem Film „Der humanitäre Krieg in Libyen“ integriert.

[2Washington versucht 1,5 Milliarden Dollar zu stehlen um seine Angestellten des CNT (Libyen) zu bezahlen“, von Thierry Meyssan, Voltaire Netzwerk, 17. August 2011,

[3Die USA entführen einen ihrer ehemaligen Agenten in Libyen“, Voltaire Netzwerk, 8. Oktober 2013.