• Einige Kommentatoren schreiben den Empfang der Dschihadisten im Irak Ezzat Ibrahim al-Duri zu, einem sehr hohen Beamten der Baath-Partei.
Im Grunde ist es in der irakischen Kultur nicht unwahrscheinlich, dass ein bassistischer (daher weltlicher) Führer beschließt, durch die objektive Unterstützung von einer sektiererischen religiösen Gruppe Rache zu nehmen. Problem: man hatte den Tod von al-Duri wegen Leukämie schon 2005 angekündigt, und es gibt kein Foto von ihm seither. Heute wäre er 72 Jahre alt.
• Der Gouverneur der Provinz Ninive, Assir al-Noujaifi, empfing die Dschihadisten, befahl der Armee sich zu zerstreuen, und forderte die Bevölkerung auf sich zu unterwerfen.
Anfang dieses Monats war Assir al-Noujaifi in der Türkei. Er wurde von Premierminister Recep Tayyip Erdoğan und dem Leiter des MIT (Geheimdienst), Hakan Fidan persönlich empfangen.
• Die atlantische und Golfstaaten-Presse beginnt die Ereignisse im Irak als eine Revolte gegen die Regierung al-Maliki darzustellen. In dieser Perspektive stellt sie das EIIL als eine der Komponenten einer breiten sunnitisch-arabischen populären Bewegung dar (was absolut falsch ist). Deshalb ist es absehbar, dass sie bald die korrupten Verwaltungsbeamten, die die Dschihadisten begrüßt haben, als eine "moderate Opposition" darstellen wird. Man würde dann das Kommunikationsmodell von Syrien wiederfinden, in dem die bezahlten Mitglieder der nationalen Koalition als eine "moderate Opposition" präsentiert werden, obwohl sie die Dschihadisten unterstützt.
• Selbst wenn das islamische Emirat im Irak und in der Levante (EIIL) mit Ayman al-Zawahiri in Konflikt geraten ist und mit Al-Qaida gebrochen hat, hat es dem Anführer der Al-Qaida vom 2. Mai 2014 mit dem Angriff auf den Irak gehorcht. Diese private Armee könnte also in die terroristische Internationale zurückkommen.
• Die Versetzung der wichtigsten EIIL-Truppen von Syrien in Richtung Irak hat die Position vom EIIL im Cham-Land [Syrien] geschwächt. Deshalb startet die syrische arabische Armee auch eine Offensive auf das von den Dschihadisten seit März 2013 besetzte Raqqa.
• Die Vereinigten Staaten haben dem EIIL am 19. Juni 2014 ihre Unterstützung auf der Website entzogen. Google entfernte aus seiner GooglePlay-Plattform den Knopf "Dawn of Victory", der gestattete, die direkten Kommuniqués der Dschihadisten zu bekommen. YouTube hat den Fernsehsender "Zur Eroberung von Jerusalem“ geschlossen. Gleichzeitig hat Twitter mehrere EIIL-nahe Konten geschlossen.
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