José Antonio Kast ist einer der beiden Hauptkandidaten bei den chilenischen Präsidentschaftswahlen. Er hat sich lange als Erbe von General Augusto Pinochet vorgestellt, versucht aber nun, sich weniger darauf zu beziehen.

Seine Familie hatte sich lange für General Pinochet eingesetzt. Sein Bruder Miguel war Direktor der Zentralbank. Er selbst erschien im Wahlkampfclip des Generals während des Referendums von 1988.

In wirtschaftlichen Angelegenheiten behauptet er ein Milton Friedman Anhänger zu sein. Er will völlige Freiheit der Märkte und lehnt die Idee ab, den Kampf gegen Ungleichheiten zu einer sozialen Priorität zu machen. Er stellt die Bekämpfung von Kriminalität und Einwanderung als zwei starke Punkte seines Programms dar. Sie schlägt vor, das Tragen von Waffen für Zivilisten zu erlauben und das Recht, auf Einbrecher schießen zu dürfen. Sie befürwortet die Amnestie für Soldaten, die wegen Folter oder Mordes unter der Diktatur von General Pinochet verurteilt wurden.

Am 1.Dezember veröffentlichte der Journalist Mauricio Weibel Barahona (La Red, ex-Canal 4) den Mitgliedsausweis des Vaters von José Antonio Kast in der NSDAP im Jahr 1942. Michael Kast emigrierte 1950 nach Chile, wo er reich wurde. Der Präsidentschaftskandidat sagte, dass sein Vater gezwungen wurde, der Nazi-Partei beizutreten, aber alle Historiker versichern einstimmig, dass niemand jemals gezwungen wurde, ihr beizutreten.

Übersetzung
Horst Frohlich