Die Leitung des 64. Festivals von Cannes beschloss, zwei Filme iranischer Dissidenten hervorzuheben:
"Ceci n’est pas un film (Dies ist kein Film)" von Panahi und Mirtahmasb wird in einer Sondervorstellung präsentiert, während "Au Revoir (Auf Wiedersehen)" der Auswahl Un certain Regard hinzugefügt wird.
Gemäss seiner politischen Linie akzeptierte das Filmfest fünf Filme aus dem Iran aber entschied, ihnen möglichst wenige Bedeutung beizumessen.
Zu diesen gehört "The 9/11 Black Box" von Mohmedreza Eslamloo, mit Thierry Meyssan in der Hauptrolle.
Der Filmtitel bezieht sich auf ein Interview Mahmud Ahmadinejads am Rande der letzten UN-Generalversammlung. Er hatte dort erklärt, man dürfe keine Angst haben, die Black Box des 11 September zu öffnen, um die Kriege in Afghanistan und im Irak zu verstehen.
Thierry Meyssan erhielt den Spezialpreis der Jury des 29. Fajr Filmfests für seine erstaunliche Schauspielleistung und sein Engagement für die Menschenrechte.
"The 9/11 Black Box" wird den Filmfestbesuchern in Cannes zweimal gezeigt.
Das Festival von Cannes, die Mostra von Venedig und die Berlinale sind in Konflikt mit dem Iran, welchen sie anklagen, Filmemacher zu unterdrücken. Zum Beispiel wurde Jafar Panahi festgenommen und drei Monate wegen Kontakten mit ausländischen Geheimdiensten inhaftiert. Seine Gefangenschaft hatte ihn daran gehindert, an der Jury des Festivals von Cannes 2010 teilzunehmen.
Aus einem ganz andern Grund will das Filmfest von Cannes keine Werbung für einen kritischen Film über den 11. September machen, in dem Thierry Meyssan seine eigene Rolle spielt. Im Jahre 2002 hatte der Amerikanische jüdische Kongress (American Jewish Congress) Hollywood zum Boykott des Festivals aufgefordert, um die französische Regierung zum Verbot des Verkaufs von "Der inszenierte Terrorismus" zu zwingen. Der Präsident der damaligen Jury, Woody Allen, musste einschreiten, um die Geister zu beruhigen. Auch der Kultusminister und Eric de Rothschild hatten eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um das Filmfest zu retten. Die Organisatoren wünschten natürlich nicht, die Polemik wiederzubeleben.
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– « Hollywood zum Boykott von Cannes von einer jüdischen Organisation aufgerufen », von Claudine Mulard, Le Monde, 12. Mai 2002
– « Antwort an den American Jewish Congress », Mitteilung des französischen Kultusministeriums, 14. Mai 2002
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