Während der Debatte des Sicherheitsrates über die humanitäre Lage in der Ukraine, am 5. August, sagte der ukrainische Botschafter Oleksandr Pavlitschenko, indem er die Abkehr der Aufmerksamkeit der Welt zu einer vergleichbaren Krise im Gaza-Streifen ausnutzte: "Es gibt keine humanitäre Krise in der Ukraine, wie es von unseren russischen Kollegen ständig gesagt wird" [1]. Eine Position, die mit der atlantischen Presse vergleichbar ist.
Jedoch laut John Ging, Leiter der Abteilung der Koordinierung und Unterstützung für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) bei den Vereinten Nationen, sind von 3,9 Millionen in Kampf-Gebieten lebenden Menschen, 117 910, die vor den Aufständischen in der Ukraine geflohen sind, während 740.000 andere, die vor der ukrainischen Armee nach Russland geflohen sind, d.h. insgesamt 857910 Vertriebene.
Weil eine Viertel der Bevölkerung geflohen ist, ist die Zahl der Opfer nicht grösser. Sie erreicht jedoch mindestens 1367 Tote (hauptsächlich Zivilisten) und 4087 Verletzte.
1.600 Wohnungen wurden zerstört. 70 % des Gesundheitspersonals floh von der Region. In Donezk und Lugansk, von insgesamt 1,5 Millionen Menschen leben, erhält die Bevölkerung Wasser nur wenige Stunden pro Tag.
Seit dem 7. April und der Unabhängigkeits-Erklärung der Volksrepublik von Donezk, beschießt die Kiew-Regierung die wichtigsten Städte der Region ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Obwohl die militärischen Mittel völlig ungleich sind, widerstehen die Freiheitskämpfer weiter beständig. Da viele ukrainische Soldaten sich weigern, Kriegsverbrechen zu begehen, haben sie desertiert und beantragen politisches Asyl in Russland.
[1] „Debatte im Sicherheitsrat über die humanitäre Lage in der Ukraine“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 5. August 2014.
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