Die Türkei verfolgt ihre langsame Islamisierung. Letztes Thema jetzt, das Protokoll der offiziellen Beerdigungen. Bis jetzt spielte man anlässlich eines Begräbnisses den Trauermarsch von Chopin, aber die Nationalisten zogen eine türkische Hymne vor. Unter diesem Vorwand verlangen viele Persönlichkeiten, darunter der Großmufti und der Direktor für religiöse Angelegenheiten (Diyanet), einen Gesang des osmanischen Komponisten Itri zu wählen. Das Problem ist, dass es das Tekbir ist, das muslimische Gebet.
Am 2. April, während der Beerdigung von Mustafa Sezgin - eines Polizisten der Sondereinheiten – als die Militärkapelle den Trauermarsch von Chopin spielte, haben etwa 60 Männer die Reihen gebrochen um den Sarg ihres Kollegen zu tragen. Sie sangen dann das Tekbir und zwangen damit die Fanfare zur Unterbrechung. Ein ähnlicher Vorfall hatte bereits mit der Komplizenschaft des Kulturministers Ertugrul Günay in 2012 stattgefunden.
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