Der ehemalige türkische Ministerpräsident und ehemalige AKP-Präsident Ahmet Davutoğlu hat die Kader seiner neuen politischen Partei (der "Zukunftspartei") versammelt und zu neuen Wahlen aufgerufen.
In seiner Rede am 1. November 2020 prangerte er den Rückgang der Türkei in eine Form des "Stammesstaats" an, der sich durch "fehlende Wahlmöglichkeiten" auszeichnet. Er verurteilte die "Kultur des Despotismus", die Präsident Recep Tayyip Erdoğan dem Land einflößt.
Vor allem sagte er, dass Erdoğan die größte Gefahr ist, der sich Europa stellen muss, schlimmer als die Covid-19.
Professor Davutoğlu ist ein Spezialist für internationale Beziehungen. In seinem Buch Stratejik derinlik: Türkiye ’nin uluslararası konumu (Strategische Tiefe: die internationale Lage der Türkei) beschreibt er eine Phase der Stabilisierung ("Null Probleme mit seinen Nachbarn"), gefolgt von einer neo-osmanischen Politik in der gesamten muslimischen Welt; ein Programm, das er von 2001 bis 2016 führte. Seitdem er in der Opposition ist, verurteilte er zunächst den Personenkult von Präsident Erdoğan und heute seinen Anspruch, 2023 als neuer Kalif des Islam anerkannt zu werden.
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