Keine offizielle Behörde hat die Bedingungen des Absturzes von Flug MH17 über dem Donbass bis heute erklärt. Die Obama-Administration hat jedoch, in Ermangelung von Beweisen, sich aber auf ihre innere Überzeugung stützend, die Selbstverteidigung-Kräfte der Volks-Republiken Lugansk und Donezk dafür beschuldigt. Sie unternahm Wirtschafts-sanktionen gegen Moskau, das diese Republiken schützt und hat zugegeben, die Europäische Union gezwungen zu haben, dasselbe zu tun.
Am 10. September haben die für die Untersuchung zuständigen Behörden von den Niederlanden einen Vorbericht zur Katastrophe veröffentlicht. Sie haben bestätigt, dass das Flugzeug sich in vollem Flug wegen „strukturellen Schäden durch einen externen Einschuss von vielen hochenergetischen Geschossen aufgelöst habe.“ Jedoch weder die Natur noch der Ursprung dieser Geschosse wurden angegeben.
Ivan A. Andrievskii, Vize-Präsident des russischen Ingenieur-Verbandes, veröffentlichte einen Bericht, wonach das Flugzeug durch 30 mm-Kanonenschüsse von einem Jagdflugzeug abgeschossen wurde. Darüber hinaus hatte er festgestellt, dass kein russisches Jagdflugzeug damals im ukrainischen Luftraum präsent war. Dieser Bericht ist in vier Sprachen auf unserer Website einsehbar [1].
Am 7. Oktober antwortete Frans Timmermans, Minister für niederländische auswärtige Angelegenheiten zur Zeit der Fakten und aktueller erster Vizepräsident der europäischen Kommission, als er von dem Reporter Jeroen Pauw für Informationen, die ihm ermöglicht hätten vor dem UN-Sicherheitsrat einzugreifen, dringend befragt wurde, antwortete er, dass der Körper von einem der Passagiere mit einer aufgesetzten Sauerstoffmaske gefunden worden wäre. Eine Nachricht, die nicht in dem von seinem Land veröffentlichten Bericht existiert, und die die These von dem Abschuss durch eine Flugabwehrrakete unmöglich macht.
Am 8. Oktober haben die deutschen Geheimdienste, der Bundesnachrichtendienst (BND), bei geschlossenen Türen, vor der Bundestags-Kommission für die Kontrolle des Nachrichtendienstes, einen Bericht vorgelegt, nach dem die malaysische Boeing durch eine Flugabwehrrakete Buk von den Selbstverteidigung-Kräften des Donbass abgeschossen worden wäre. Aller Wahrscheinlichkeit nach war der BND nicht über das Interview von Frans Timmermans am Vorabend informiert worden.
Der Spiegel veröffentlichte den Inhalt der Verhandlung in seiner Ausgabe vom 19. Oktober [2]. Die Wochenzeitschrift unterstreicht jedoch, dass die zwei einzigen Gewissheiten des BND seien (1), dass die von der Regierung der Ukraine zur Verfügung gestellten Fotos falsch seien und (2), dass die Behauptungen Russlands, dass das Flugzeug durch die ukrainische Armee abgeschossen wurde und dass ukrainische Jets sich dem Flugzeug genähert hätten, falsch seien. Daher halte der BND seine Feststellungen für nicht sicher.
Am 20. Oktober lud der Direktor der russischen Bundesagentur des Luftverkehrs (Rossaviatsia), Alexandre Neradko, die deutschen Geheimdienste ein, die Informationen zum Nachweis der Beteiligung der Aufständischen oder der ukrainischen Armee an der Katastrophe zu veröffentlichen.
Welche nächsten Schritte auch immer bei der Untersuchung unternommen würden, die von den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union verhängten Sanktionen bleiben jedoch in Kraft.
[1] „Analyse der Gründe für den Absturz des Fluges МH-17“, von Ivan A. Andrievskii, Оdnako (Russland), Voltaire Netzwerk, 27. September 2014.
[2] « Ostukraine: BND macht Separatisten für MH17-Absturz verantwortlich ». Der Spiegel, 19 octobre 2014.
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