Verteidigungsminister Ashton Carter ernannte am 13. Mai 2015 den neuen Verantwortlichen für das Office of Net Assessment, das Büro für Zukunftsforschung und Strategie des Pentagon, als Ersatz für Andy Marshall (93 Jahre) [1].

Es ist der ehemalige Oberst der Luftwaffe, James H. Baker (im Zentrum des Fotos), und nicht der Schützling von Andy Marshall, der ehemalige Marinekapitän Jerry Hendrix.

Selbst wenn man die Arbeiten des neuen Amtsinhabers nicht kennt, so erscheint diese Berufung doch geeignet, der Herrschaft der „Straussianer“ (der Schüler von Leo Strauss, dem Designer der „Theorie des Chaos“) und dem Projekt eines Krieges gegen China ein Ende zu setzen.

James H. Baker war, im Joint Chiefs of Staff (Vereinigte Stabschefs), Direktor der CJCS-Action Group (2007–2012), dann stellvertretender Direktor des J5 Strategic Plans and Policy Directorate (2012–2015).

Baker ist eine sehr taktvolle Persönlichkeit und hat den Ruf, sich nie aufzudrängen. Mehrere höhere Offiziere geben an, bei Interventionen im Generalstab spreche er mit sanfter und bestimmter Stimme, wobei jeder in plötzliches Stillschweigen falle. Diese Beschreibung passt zum Inhalt eines seiner Artikel über militärische Professionalität. Darin untersucht er, wie ein Offizier die politische Macht beeinflussen kann und in welchem Moment er zurücktreten muss, wenn man von ihm die Umsetzung einer Politik fordert, die er missbilligt [2].

Baker hat eine wichtige Rolle bei General Mike Mullen wie auch bei General Martin Dempsey gespielt. Seit 2007 scheint er sich für eine Annäherung an den Iran eingesetzt zu haben.

Übersetzung
Sabine

[1Nach 42 Jahren verließ Andy Marshall das Pentagon“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 9. Januar 2015.

[2Military Professionalism : A Normative Code for the Long War”, von James H. Baker, Joint Force Quarterly, Issue 44, 1st Quarter 2007.