1917 war die Erschaffung von Kurdistan, Armenien und Israel eines der Kriegsziele von Woodrow Wilson. Nachdem er die King-Craine Kommission entsandt hatte, welche die Bevölkerung exakt lokalisieren sollte, proklamierte er durch den Diktatfrieden von Sevres (1920) Kurdistan - auf dieser Karte rosa dargestellt. Die Konferenz billigte auch die Möglichkeit des schraffierten Gebietes (aktuell Irak) sich durch ein Referendum Kurdistan anzuschließen. Trotzdem erblickte dieser Staat nie das Tageslicht und wurde auf der Konferenz von Lausanne annulliert. Einzig und allein dieses Territorium kann von den Kurden legitimerweise beansprucht werden.

Historische Berichte über die Kurden waren jahrelang ein Thema von
Mysterium und Komplexität und wurden bis vor kurzem selten von
westlichen Leitmedien diskutiert. Seit der U.S.- Invasion des Irak und
des beginnenden Syrien-Konfliktes wurden Kurden von Mainstream-Medien
und US-Politikern romantisch verklärt, gleichsam um die
Interventions-Narrative des Westens zu rechtfertigen. Seit die USA
Syrien besetzten, haben USA und Israel ein halb-autonomes Kurdistan
unterstützt, wobei Israel Öl im Wert von 3,84 Mrd Dollar von dort
aufkaufte, eine Aktion welche für beide Parteien geopolitische und
ökonomische Vorteile gehabt haben dürfte [1].

2015 berichtete die Financial Times, dass Israel in den letzten
Monaten mindestens 77 Prozent seines Ölbedarfs aus "Kurdistan"
importiert habe, was sich zwischen Anfang Mai und 11. August auf
etwa 19 Millionen Barrel belief. In dieser Periode liefen mehr als ein
Drittel aller Nord-Irakischen Exporte über den türkischen Hafen Ceyhan
nach Israel gegen Transaktionen in Höhe von 1 Mrd $, wie der Bericht
erläuterte, zitierend "Verschiffungs-Daten, Handelsverträge und
Tanker-Satelliten-Verfolgung".

Die Verkäufe sind ein Zeichen für das wachsende Selbstbewußtsein des
irakischen Kurdistan und die weitere Zerrüttung der Beziehungen zwischen
Erbil und Bagdad, mit ihren lange verborgenen Ängsten, dass das
ultimative Ziel der Kurden die völlige Unabhängigkeit vom Irak sei.
1966 beschuldigte der irakische Verteidigungsminister Abd al-Azis
al-Uqayli die Kurden des Irak, "ein zweites Israel" im mittleren Osten
anzustreben. Er behauptete gleichfalls "dass Westen und Osten die
Rebellen unterstützen um einen neuen Israelischen Staat im
Norden des Territoriums zu begründen, wie sie dies bereits 1948 getan
hatten, als sie Israel gründeten [2]. Es ist interessant
genug, dass die Geschichte mit ihren aktuellen Beziehungen sich
wiederholt - wobei sie sich aber nur auf die Wahrnehmung der gegenseitigen
Vergeltungsängste gründet.

Für vieles im Konflikt in Syrien wurden einige kurdische Milizen des
Landes zu engsten Verbündeten der US-geführten Koalition, welche massive
Waffenlieferungen auch von schweren Waffen erhielten, genauso wie
entsprechende Schulung von Koalitions-Mitgliedern [3]. Kurdische Milizen
dominieren die Syrisch-Demokratischen Streitkräfte (SDF), best
bekannt als führende US-unterstützte Gruppe bei der Bekämpfung der Daesh
(ISIS)-Hochburg Raqqa. Die Waffen, welche die USA den kurdischen und
arabischen Kämpfern in der Koalition gegen den IS-Staat zur Verfügung
stellte umfassen schwere Maschinengewehre, Mörser, Panzerabwehr-Waffen,
gepanzerte Fahrzeuge und Pionier-Ausrüstung.

Im Mai genehmigte Präsident Donald Trump die Aufrüstung der kurdischen
Milizen in Syrien mit schweren Waffen, inklusive Mörser und
Maschinengewehren [4]. Innerhalb eines
Monats nach Trumps Genehmigung, wurden 348 Lastwagen mit militärischer
Unterstützung an diese Gruppe übergeben, fügte Anadolu hinzu. Nach
Presseberichten enthielt die Waffen-Liste des Pentagons welche an die
Gruppe ausgeliefert wurden 12.000 Kalaschnikow Gewehre, 6.000
Maschinengewehre, 3.000 Granatwerfer, und um die 1.000
Panzer-Abwehrwaffen Russichen oder US-Ursprungs.

Die US-Verschiffungen enthielten, nach Sputnik-News 130 Lastwagen, von
welchen 60 am 5. Juni und 20 Fahrzeuge am 12. Juni geliefert wurden [5].

Am 17 Juni berichtete Sputnik News, dass die USA noch immer die
Demokratische Vereinigungs Partei (PYD) in Syrien mit Munition
unterstützen, um Daesh zu bekämpfen, indem sie, nach türkischen
Medien-Berichten, allein an einem Tag 50 LKW-Ladungen lieferten. Kurz zuvor
hatten die LKWs die Stadt al-Hasakah in Nordwest Syrien erreicht.

Beide, historische wie aktuelle Beziehungen zwischen Israel und den
Kurden haben beiden Seiten Nutzen gebracht. In der Vergangenheit erhielt
Israel Geheimdienst-Informationen und Unterstützung von einigen tausend
Juden, welche vor den Bath-isten im Iraq flohen. Die Kurden erhielten
Sicherheit und humanitäre Hilfe, genauso wie Verbindung zur Welt
außerhalb, besonders den USA. Die ersten offiziellen Bestätigungen, dass
Jerusalem die Kurden unterstützt hat, gehen zurück auf den 29. September
1980, als Premierminister Menachem Begin enthüllte, dass Israel die
Kurden "während ihres Aufstandes gegen die Irakis von 1965 bis 1975"
unterstützt habe und dass die USA davon wussten. Begin fügte hinzu, dass
Israel Instruktoren und Waffen schickte, aber keine Kampftruppen.

Israelis kurdischer Herkunft protestieren vor der türkischen Botschaft in Tel Aviv am 8. Juli 2010

Die Kurden sind weltweit die größte Gruppe von Nomaden, die seit
Anbeginn der Zeiten staatenlos geblieben waren. Diese Tatsache hat es
den West-Mächten erlaubt die "staatenlose" Misere des kurdischen Volkes
als ein Werkzeug zu benutzen, um Irak und Syrien, wo koloniale
Interessen nach Öl und Gas tiefen Grund finden, zu erobern, zu teilen
und zu destabilisieren.

Die US-geführte Koalition von Kriegsverbrechern benutzt Elemente der
Syrisch-Kurdischen Bevölkerung um Ihr Ziel zu erreichen, das nicht
kriegführende Syrien, geführt von seinem populären, demokratisch
gewählten Präsidenten Bashar al-Assad [6] zu zerstören.
Washington versucht Sektierertum und ethnische Spaltung zu begründen in
einem Land, welches vor dem vom Westen begonnenen Krieg, nichts von
Beidem hatte.

Trotzdem weisen Kurdenspezialisten diese Charakterisierung zurück, weil
sie nicht in ihr Verständnis der geschichtlichen Ereignisse passt,
welches ihnen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt einen Staat verschafft.
Die von ihnen geschätzte Bevölkerung beläuft sich, gemäß der meisten
demografischen Quellen, auf 30 Millionen. Sie weisen gleichfalls den
Gedanken zurück, dass sie als Bauern (auf dem Schachbrett) benutzt werden
 [7].

Antwortend auf eine Frage, wo die autonome Administration "die Linie
ziehen" würde zwischen US-Unterstützung und der Unterstützung durch
andere Supermächte, hat der Co-Führer der syrischen Kurden der PYD,
Salil Muslim Muhammad erklärt, "Unsere Garantie ist unser
Bewußtsein. Es hängt davon ab, in welchem Maße wir unsere Bevölkerung
erziehen und organisieren. Wenn wir unsere Moral und Weltanschauung
verteidigen, dann können größere Mächte uns nicht als Bauern
mißbrauchen". [8]

Vielleicht keine andere Volks-Gruppe wurde in der Neuzeit so stark im
westlichen Bewußtsein romantisch verklärt, wie die Kurden. Konsistent immer
wieder porträtiert als "Freiheitskämpfer", welche ewig kämpfen für ein
Land welches ihnen verweigert wird, wurden die Kurden in der Geschichte
häufig von anderen Ländern und Reichen als Pfeile benutzt und waren
selber nie der Bogen.

Im der heutigen Situation werden die Kurden von der NATO und Israel
benutzt, um den kolonialistischen Zielen moderner Zeiten zu dienen, um
große Staaten, wie den Irak in Kleinstaaten aufzubrechen und
geopolitische Ziele abzusichern. Wenn Nationen in kleine Staaten
aufgebröselt werden, dann können sie leichter von fremden Mächten
überwunden werden. Das ist ein Schachzug, den mächtige imperialistische
Nationen nutzen um kleine und weniger einflußreiche Nationen zu
kolonisieren. Die Kurden wurden bereits in der Geschichte als Spielfiguren
für diese "teile und herrsche" Strategie benutzt und versagen es sich nicht
sich weiter von kolonialen Mächten benutzten zu lassen.

Ultra-Linke Opportunisten oder reale Revolutionäre?

In einem Artikel von 2007, stellt der NPR Senior Analyst Daniel Schorr
fest, dass die Kurden des Irak eine lange Geschichte darin haben, als
Spielfiguren in den regionalen Machtkämpfen benutzt zu werden [9]. Aktuell finden sie
sich gerade mitten in einem Wettbewerb um die Vorherrschaft im Mittleren
Osten zwischen USA und Iran.

1973 ließen Präsident Richard Nixon und sein Außenminister Henry
Kissinger den CIA im Nordirak einen Aufstand gegen Saddam Hussein
anzetteln. Die USA traten diskret in den Hintergrund, als Saddam und der
Schah des Iran ihre Differenzen beilegten, und überließen die Kurden
ihrem traurigen Schicksal. Interessanterweise scheinen die Kurden Amnesie
entwickelt zu haben, indem sie einmal mehr sich dafür entscheiden mit
Washington zu kooperieren, welches sie wiederholt nur zu ihrem eigenen
Vorteil benutzt hat.

Im Golf-Krieg wegen der Besetzung Kuweits durch den Irak 1990,
appelierte Präsident George H.W. Bush an die Kurden wie auch die
Schiiten im Süden, eine Rebellion gegen Saddam zu beginnen.

Die in diesem Krieg siegreichen Amerikanischen Militärs erlaubten Saddam
seine Hubschrauber als Waffenträger zu behalten, welche er benutzte um sich sowohl
an Kurden wie Schiiten zu hunderten zu rächen. Die amerikanische
Öffentlichkeit zwang schließlich die Administration nördliche und südliche
Flugverbots-Zonen einzurichten um beide Bevölkerungen zu schützen.

Die Kurdische Loyalität zu Amerika hat erstere einiges gekostet und so
erdreistete sich die Bush Administration mit einem gewissen Narzismus
den autonomen Kurden vorzuschreiben, welcher Art Beziehungen sie mit
anderen Ländern der Region, inklusive dem amerikanischen Rivalen Iran
unterhalten könnten [10]. Aber die Kurden
scheinen sich gerade erneut selbst zu finden in einem Wettkampf zwischen
USA und Iran um die Vorherrschaft in Mittel-Ost.

Andrew Exum, ein ehemaliger offizieller Top Pentagon Mittel-Ost
Stratege, welcher als Army-Ranger diente, stellte fest "... diese
Entscheidung - eine Gruppe zu bewaffnen, welche eng verbunden ist mit
einer fremden Terroristen-Organisation und auch noch eine, welche eine
jahrzehntelange Auflehnung gegen die Türkei gewagt hat - wird
vorraussichtlich von den US-Beziehungen mit der Türkei für die kommenden
Jahrzehnte zurück geworfen werden." [11] Die türkische
Regierung hat lange darauf bestanden, dass die Kurdischen Milizen eng
verbunden sind mit der kurdischen Arbeiterpartei, eine
Separatistengruppe, bekannt als PKK. Diese Gruppe wird von der Türkei,
den USA und Europa als Terroristische Organisation gelistet.
Eine grobe Schätzung im CIA Factbook setzt die Kurdische Bevölkerung
an mit 14,5 Millionen in der Türkei, 6 Millionen im Iran, etwa 6
Millionen im Irak und weniger als 2 Millionen in Syrien, was sich zu
etwa 28 Millionen Kurden summiert in den Gebieten, welche zu
"Kurdistan" und angrenzenden Regiionen gehören.

Andere Quellen stellen fest, dass dank des von der NATO und ihren
Golf-Alliierten aufgezwungenen, und umsichtig berechneten und geplanten
Krieges nur noch etwa 1,2 Millionen Kurden in Syrien übrig geblieben
sind. Grob dieselbe Anzahl migrierte nach Deutschland während der
letzten sechs Jahre.

Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen Kurdischer Bevölkerung, welche
sich in den Ländern in welchen sie jetzt wohnen, assimiliert hat und die
Idee ein Kurdistan zu etablieren zurückweist und denjenigen, welche
machthungrig sind und sich gestatten mit dem Westen und Israel
gemeinsame Sache zu machen und bei der Destabilisierung der Region zu
assistieren. Etliche Kurden in Syrien, speziell solche die in Gebieten
wohnen, die nicht von Kurden kontrolliert werden, wie z.B. Damaskus,
stehen loyal hinter der Syrischen Regierung und haben erklärt, dass sie
2014 für Assad gestimmt haben.

Diese freie und demokratische Wahl gewann Assad mit 88,7 der Stimmen vor
den anderen beiden Nominierten [12]. Am Anfang des
Krieges in Syrien kämpften Kurden in der Syrisch-Arabische Armee, die
Waffen und Sold genauso wie ihre Syrischen Kamaraden erhielten. Es gibt
nur noch eine kleine Anzahl in der Syrisch-Arabische Armee in Süd-Syrien.

In Nord-Ost Syrien hingegen sind viele Kurden zur US-geführten SDF
desertiert, wo Waffen, Sold und Ausbildung von den USA gestellt werden.
Syrer betrachten Kurden, die loyal geblieben sind zu Syrien noch immer
als ihre Mitbürger und syrische Brüder und Schwestern und die
Beschreibung des kurdischen Verrats in diesem Artikel trifft auf sie
nicht zu. Die loose geknüpfte Koalition syrischer Rebellen-Gruppen
bekannt als die Syrisch-Demokratischen Streitkräfte (SDF), wird
bewaffnet, ausgebildet und unterstützt von den USA. Die Gruppe ist
aktuell eingebunden in das Frühstadium des Kampfes um die ISIS-Hochburg
in Raqqa, in Syrien.

Die loose geknüpfte Koalition syrischer Rebellen-Gruppen bekannt als die Syrisch-Demokratischen Streitkräfte (SDF), wird bewaffnet, ausgebildet und unterstützt von den USA.

Unabhängigkeit und Uneinigkeit

Wichtig festzuhalten wäre auch, dass die ethnische Markierung "Kurd"
sich auf mehrere unterschiedliche, aber deutlich unterscheidbare
Sprachen bezieht. Die beiden häufigsten sind Sorani im Irak und Iran und
Kurmanji in Syrien, Türkei und kleineren benachbarten Regionen in Irak
und Iran. Sorani benutzt eher die arabische Schrift, während Kurmanji
sich der lateinischen Schrift bedient, was aufzeigt, wie stark sich beide
unterscheiden können.

Die Irakisch-Kurdische Regional-Regierung (KRG) wird vorwiegend von
Sorani-Sprechenden besetzt, während die Kurdische Arbeiter Partei (PKK),
PYD und andere nationalistische Gruppen in Syrien und der Türkei
Kurmanji sprechen. Diese Teilung bildet natürlich auch eine
unterschiedliche politische Ausdrucksweise ab. Es ist daher nicht so
einfach, die Grenzen der KRG über die der von PYD und PKK-kontrollierten
Gebiete zu legen.

Andererseits sieht die Türkei das Bestreben von Sorani-Sprechenden nicht
in demselben Maße als Herausforderung an, wie von Kurmanji-Sprechenden.
Die Autonomie der Irakischen Kurden zu fördern sollte nicht dieselben
Probleme mit sich bringen für die Türkisch-Amerikanische Allianz, wie es
die Förderung des Nationalismus der Syrisch-Türkischen Kurden tun würde.

Die Suche nach Unabhängigkeit ist immanenter Bestandteil der Kurdischen
Identität. Trotzdem verfolgen nicht alle Kurden ein vereinigtes
Kurdistan, welches die Kurdischen Regionen von vier unterschiedlichen
souveränen Staaten zusammenspannen würde. Die meisten kurdischen
Bewegungen und politischen Parteien fokussieren sich auf die Belange und
die Autonomie der Kurden innerhalb ihrer jeweiligen Länder. Darunter
gibt es in jedem Land Kurden, welche sich assimiliert haben und deren
Bedürfnisse beschränkt sein mögen auf größere kulturelle Freiheit und
politische Anerkennung.

Kurden in ganz Mittel-Ost haben ihre Ziele energisch durch eine Vielzahl
von Verbindungen verfolgt. Während manche Kurden gesetzeskonforme politische
Parteien und Organisationen gründeten in dem Bemühen Kurdische Rechte
und Freiheiten zu fördern, haben andere bewaffnete Aufstände riskiert.
Manche, wie die türkische PKK haben Guerrilla-Taktiken und
Terror-Angriffe eingesetzt, welche Zivilisten zum Ziel hatten
einschließlich ihre eigenen kurdischen Mit-Bürger.

Das weite Feld kurdischer Parteien und Gruppen wiederspiegelt die innere
Spaltung unter Kurden, welche oft Stammes, Sprach oder nationalen
Verwerfungslinien, zusätzlich zu politischen Zwistigkeiten und
Rivalitäten folgt. Spannungen zwischen den beiden vorherrschenden
Irakisch-Kurdischen politischen Parteien, der Kurdistan Democratic Party
(KDP) und der Patriotic Union of Kurdistan (PUK) eskalierten zu einem
Bürgerkrieg, welcher in der Mitte der 1990er Jahre mehr als 2000 Kurden
das Leben kostete.

Politische Uneinigkeit erstreckt sich über Grenzen hinweg genauso gut,
mit Kurdischen Parteien und Organisationen, auch in Nachbar-Ländern
Ableger bildend oder Allianzen schmiedend. Heute haben Uneinigkeit über
Vorstellungen zur kurdischen Autonomie in Syrien oder die Beziehungen
irakischer Kurden zur türkischen Regierung, Spannungen gefördert, welche
die Irakische KDP und ihrer Syrischen Schwesterorganisation, die KDP-S,
angefressen haben gegenüber der PKK und ihrem Syrischen Ableger, der
PYD. Immer wieder haben feindliche Kurdische Gruppen zusammen
gearbeitet, wenn es vorteilhaft war. Die Herausforderung von Daesh hat
die KDP-verbundene Peshmerga dazu geführt gemeinsam mit den Kräften der
syrischen PYD zu kämpfen.

Kurdische Gruppen haben, manchmal nicht nur mit ihrer eigenen Regierung,
sondern auch mit benachbarten verhandelt - in manchen Fällen zum
Nachteil ihrer Beziehungen mit ihren Kurdischen Brüdern. Die komplexen
Beziehungen unter Kurdischen Gruppen und zwischen Kurden und den
regionalen Regierungen waren fließend und Allianzen wurden gebildet und
aufgelöst, so wie die politischen Bedingungen sich änderten. Die
Uneinigkeit der Kurden wird von Experten als eine der primären Gründe
genannt für Ihre Unfähgikeit einen eigenen Staat zu bilden.

Die illegalen und ungerechtfertigten Ansprüche der Kurden auf Autonomie

Der Westen behauptet, dass die Kurden eine der moralischsten und
würdigsten Kräfte in Mittel-Ost seien, die gegen Daesh kämpfen. Aber
wenn ihr Fokus darauf abzielt gegen Daesh zu kämpfen, wie sie behaupten,
warum begehen sie dann Völkermord gegen Syrer in diesem Prozess? [13] Zieht man dies in
Betracht, so ist die permanente Behauptung des Westens, dass die
bewaffneten Kurdischen Terroristen-Gruppen versuchen Syrien zu helfen,
schwer zu rechtfertigen. Die Realität vor Ort widerspricht diesen hohlen
Komplimenten, welche der Westen nutzt um sein Gesicht zu wahren, während
er diese terroristischen Organisationen unterstützt. Dieses falsche
Narrativ wurde in der Tat genutzt um die Kurden in Syrien zu bewaffnen
mit dem Ziel Instabilität und Spaltung zu verursachen.

Es ist eigenartig, dass die Kurden dermaßen feindlich gegenüber Syrern
sein sollen, wo sie das Land mit offenen Armen Willkommen geheißen hat.
Zum Beispiel wurden 2012 in Syrien zum Vorteil der Kurden Reformen
durchgeführt. "Präsident Assad gab ein Dekret heraus, welches Menschen,
die als Ausländer im (Gouvernat Hassake) registriert waren, die
Arabisch-Syrische Staatsbürgerschaft verlieh, berichtete die staatliche
Nachrichtenagentur SANA. Die Massnahme, von welcher etwa 300.000 Kurden
profitierten, kam eine Woche nachdem Assad ein Kommitee zur "Lösung des
Problems der Volkszählung von 1962 im Gouvernat von Hassake" beauftragt
hatte.

Im Januar 2015 berichtete SANA, dass der ehemalige Syrische
Premier-Minister Dr. Wael al-Halqi sagte: "Die Kurden sind eine tief
verwurzelte Komponente der Syrischen Gemeinschaft und Kobane ist Teil
Syriens was für die Herzen aller Syrer klar sei." [14] Al-Halqi’s
Versicherung wurde im Lauf eines Treffens mit einer kurdischen
Delegation, welche aus kurdischen Würdenträgern bestand, gemacht. Er
mahnte gleichfalls dringend Alle an, Gewalt zu verwerfen und auf
Freundschaft zu setzen wobei er wiederholte, dass eine Lösung für die
Syrische Krise erreicht werden könne "durch nationalen Dialog und indem
nationale Versöhnungen befestigt werden", wobei er darauf hin wies, dass
der Dialog definitiv "unter dem Schutzschirm des Landes, abseits von
ausländischen Diktaten" stattfinden wird.

2014 sagte die die zivile demokratische Versammlung der Syrischen
Kurden, dass die Unerschütterlichkeit der Menschen von Kobane angesichts
der Terroristen eine Form der Syrischen Kurden war, ihre Zugehörigkeit
zu Syrien als ihrem Heimatland zum Ausdruck zu bringen [15]. Die Versammlungen
des Hohen Rates der Sekretäre sagte, dass die Unerschütterlichkeit von
Kobane Grund zur Bewunderung gab und dass Verletzungsversuche gegenüber
der territoriale Integrität Syriens Teil eines Plans waren um Chaos und
Spaltung zu verursachen und die Achse des Widerstandes zu unterminieren.

Dies sind nur einige wenige Beispiele von den Bemühungen der syrischen
Regierung alle diejenigen zu vereinen, die innerhalb der Landesgrenzen
leben. Aber selbst angesichts dieser Aktionen guten Willens hat die SDF
sich entschieden, sich eher auf die Seite von Syriens Feinden zu
stellen, als mit der Syrischen Armee zusammen zu arbeiten.

Eine kürzliche Übereinkunft - initiert und verhandelt von den USA
zwischen der Fraktion der Freien Syrischen Armee (FSA) und der Kurdisch
geführten SDF stipuliert die Bedingungen wonach US-initierte
Verhandlungen der al-Muatasim Brigade der FSA-Fraktionerlauben würde,
nebenbei 11 Dörfer in Nord-Syrien zu übernehmen, welche von der SDF
kontrolliert wurden. Das generelle Konzept dieser noch nie dagewesenen
Übereinkunft wurden am 10 Mai angekündigt, wobei festgestellt wurde,
dass die US-geführte Koalition die Aufgabe der Verwaltung der
bezeichneten Dörfer an al-Muatasim delegiert hatte.

Al-Muatasim ist bekannt als ein starker Verbündeter der USA, weshalb er
dazu ausgewählt wurde die Verantwortung für die bezeichneten Dörfer zu
übernehmen. Dies beweist weiterhin, dass USA, SDF und FSA noch immer
zusammenarbeiten. Ihre Kooperation ist Teil eines Versuches den
Fortschritt welcher von der Syrisch-Arabischen Armee und ihren
Verbündeten erreicht wird, zu konterkarieren.

(wird fortgesetzt…)

Übersetzung
Ralf Hesse

[1Israel Is Challenging America to Support Kurdish Independence”, Dov Friedman & Gabriel Mitchell, New Republic, July 3, 2014

[2Surprising Ties between Israel and the Kurds”, Ofra Bengio, Middle East Quarterly, Summer 2014 (Middle East Forum).

[3U.S., allies rush heavy weapons to Kurds to fight militants in Iraq”, David S. Cloud & Brian Bennett, Los Angeles Times, August 11, 2014. “Trump to Arm Syrian Kurds, Even as Turkey Strongly Objects”, Michael R. Gordon & Eric Schmitt, The New York Times, May 9, 2017.

[4Trump Approves Plan to Arm Syrian Kurds”, Courtney Kube, NBC News, May 9, 2017.

[7Die Kurdistan-Projekte“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 5. September 2016.

[8Middle-East - the Kurdish people used as a pawn by the Western powers”, Class Struggle 103, Winter 2014, (International Communist Union).

[9Kurds Often Used as Pawns in Power Struggles”, Daniel Schorr, NPR, January 15, 2007.

[10The Kurds as Charlie Brown”, Daniel Schorr, Christian Science Monitor, January 19, 2007.

[11Trump Moves To Defeat ISIS By Arming Syrian Kurds”, Jack Davis, Western Journalism, May 10, 2017.

[12The Syrian People Have Spoken”, by Thierry Meyssan, Translation Roger Lagassé, Voltaire Network, 6 June 2014.

[13Die Vereinigten Staaten und Israel beginnen die Besiedlung des Nordens von Syrien“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 2. November 2015. “U.S. Coalition Cleansing Raqqa Of Arabs To Expand Kurdish “Autonomous Region””, Mint Press, June 20, 2017.