Die Anti-Chávez-Propaganda konzentriert sich auf drei zentrale Punkte: die innere Sicherheit, die Demokratie und die Wirtschaft. In jedem Fall heißt es, dass die Ergebnisse den Erwartungen nicht entsprechen. Dies gilt jedoch nur für die Sicherheit. In den zwei anderen Fällen ist die Beurteilung sehr positiv.
Die französische Presse nutzte den Tod von Hugo Chávez Frías für ihre Lieblings-Beschäftigung: einen antiimperialistischen Staatsmann diffamieren.
Die fast immer identischen Argumente werden in diesem Auszug aus dem „Le Monde“ Leitartikel zusammengefasst, der französischen Referenz-Zeitung auf dem Gebiet der Böswilligkeit: "die fantastischen Öl-Einkünfte haben nicht nur eine Günstlingswirtschaft ohne Grenzen und weit verbreitete Korruption geschaffen. Sie haben nicht nur eine plebiszitäre, von oppositionellen Kräften gefährlich beraubte Demokratie legitimiert. Sie haben auch die direkte Verwaltung des Landes durch die Präsidentschaft gestärkt, den Staat dekonstruiert und eine völlig importabhängige Wirtschaft geschwächt und durch Inflation untergraben. Schließlich haben sie die Explosion der Unsicherheit, welche Höhen erreicht, nicht verhindert. Und auch wenn die Provokationen gegen Mächtige der Welt manche Führer oder Meinungen aus dem Süden erfreuen konnten, wurden sie durch die unaufhörliche Unterstützung einiger unhaltbarer Diktatoren, vom libyschen Gaddafi bis zum syrischen Al-Assad, ohne den iranischen Ahmadinedschad zu vergessen, getrübt. So war auch der Chávismus."
Gehen wir auf die Argumente von « Le Monde“ und seinen Kollegen ein:
• Die Anzahl der Morde stieg von 5 968 in 1999 zu 21 692 im Jahr 2012 an, laut des venezolanischen Observatoriums der Gewalt. Sie hat sich fast vervierfacht.
Es gibt wenig Zweifel, der Rückgang der Armut hat die Gewalt nicht reduziert. Ganz im Gegenteil. Es ist die Waffen-Kultur, die sie erhöhte.
Es wird die nächste Arbeit des Präsidenten Nicolas Maduro nach seiner Wahl sein.
• «Mehr Autokrat als Demokrat», schrieb die Redaktion der „Libération“ (gemeinsam herausgegebene Zeitung von dem Israeli Edouard de Rothschild und Bruno Ledoux).
Die Opposition boykottierte die Parlamentswahlen im Jahr 2005. Sie war daher bis 2010 nicht vertreten. Eineinhalb Jahre regierte der Präsident per Dekret in bestimmten Themen, mit der Zustimmung des Parlaments.
Allein zu regieren, in Abwesenheit der Opposition, ist kein Privileg von Hugo Chávez, sondern die Folge des Boykotts.
Darüber hinaus hat er 16 Wahlen in zwei Amtszeiten organisiert. Er hat nur eine (die Verfassungsreform vom 2. Dezember 2007) verloren.
« Chavez hat die Ungleichheiten auf Kosten eines wirtschaftlichen Misserfolges reduziert», Titel des Les Échos (Wirtschaftszeitung von Bernard Arnault herausgegeben).
Die Inflationsrate liegt derzeit bei 23,84 %, klingt viel. Aber keine Zahl hat eine Bedeutung, wenn sie aus dem Ganzen herausgerissen wird. Sie war vor der Wahl von Chavez, 50,04 %.
Ausländische Investoren hätten das Land nach den "willkürlichen Verstaatlichungen“ desertiert. In Wirklichkeit haben die spekulativen Investoren das Land verlassen und Venezuela tut sich schwer, um neues Kapital anzuziehen. Allmählich hat es Allianzen geschmiedet, so dass die Situation fast wiederhergestellt ist: die ausländischen Investitionen erreichen heute 5,13 Milliarden Dollar gegen 5.64 vor Chavez.
Chávez hätte sein Gerangel mit den Führungskräften des nationalen Öl-Unternehmens PDVSA verloren, da Venezuela nur mehr 2,4 Millionen Barrel pro Tag, im Vergleich zu 3,1 vor Chavez produziert. Dies sind wirklich die Zahlen der Imperialisten. Was aus venezolanischer Perspektive zählt, ist nicht das Niveau der Produktion, sondern was diese Produktion dem Land bringt. Während der Vierten Republik (1992-98) brachte das Öl im Durchschnitt $ 3355 Milliarden. Unter dem Vorsitz von Chavez (1999-2013) brachte es dem Land $ 28 087 Milliarden ein.
Daher ist die Chávez Ära in der Tat ein Versager für die westlichen Öl-Majors, aber ein großer Erfolg für das venezolanische Volk.
All das ist nicht sehr seriös: unter der Präsidentschaft von Hugo Chávez haben die Venezolaner lesen und schreiben gelernt, sie haben Zugang zu medizinischer Versorgung bekommen und eine Arbeit gefunden. Es war mit öffentlichem Geld geschehen, vor allem auf Öl-Einkommen basierend, und es gab davon auch für die anderen Staaten der Region.
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