Anlässlich des Besuchs in Teheran für ein Ministertreffen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO) beschlossen der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu und sein iranischer Amtskollege, Mohamad Javad Zarif, eine gemeinsame Haltung, zugunsten eines Waffenstillstandes in Syrien. Ihrer Meinung nach sollte man nicht bis zur Genf 2 Konferenz, am 22. Januar 2014 warten, um die Feindseligkeiten einzustellen.
Diese Erklärung zeigt die völlige Abkehr von der türkischen Position, die wir nach der Reise von Herrn Davutoğlu zum Irak erwähnten [1]. Von nun ab verlässt Ankara seine Haltung als historischer Führer der Sunniten, und adoptiert die Position einer einvernehmlichen Regionalmacht.
Es ist auch eine vollständige Wende der iranischen Position, die jetzt die Bekämpfung des Takfiri-Terrorismus für weniger wichtig hält, als ihre Annäherung an Washington und die Wiederbelebung ihrer Wirtschaft.
Leider wurde diese Aussage durch das Zeugnis eines festgenommenen Lastwagenchauffeurs widersprochen, der etwa tausend Mörsergranaten und ein Dutzend Trägerraketen transportierte. Er sagte, er hätte seine Ladung in der Nähe einer Straßensperre der türkischen Gendarmerie geladen, die das also nicht ignorieren konnte. Dieses Zeugnis wurde von dem türkischen Innenminister, Muammer Güler lebhaft dementiert. Es bestätigt aber sehr viele andere Zeugnisse seit drei Jahren und die durch syrische Bürger bei der türkischen Justiz eingebrachten Beschwerden.
Diese Aussage ist keineswegs eine spontane. Sie war schon auf dem Treffen zwischen den Herrn Davutoğlu und Zarif am 1. November, bei der Regionalkonferenz auf Abrüstung und im Falle eines Erfolges der iranisch-amerikanischen Verhandlungen in Betracht gezogen worden. Die beiden Männer hatten sich bereits wärmstens am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 23. September in New York begrüßt.
[1] „Die Türkei bestreitet eine Wende ihrer Außenpolitik“, Voltaire Netzwerk, 25. November 2013.
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