"Wir haben Atom-Bomben" : Das hat am 19. Februar der saudische politische Analyst, Daham al-Anzi, Regierungsprecher von Riad, gegenüber Russia Today erklärt, was er einem weiteren arabischen Sender gegenüber wiederholt hat. Saudi-Arabien hatte bereits seine Absicht geäußert [1] Nuclear-Waffen aus Pakistan (welches nicht zu den Unterzeichnerstaaten gehört) zu beziehen, dessen militärisches Nuklear-Programm es zu 60% finanziert. Jetzt hat es über d’al-Anzi wissen lassen, daß es bereits vor 2 Jahren mit dem Kauf begonnen hat. Wohl gemerkt, nach Riad "um der iranischen Bedrohung" im Jemen, im Irak und in Syrien zu begegnen, wo "Russland Assad hilft". Das heißt, wo Russland der syrischen Regierung hilft das Gelände von Daesh (Islamischer Staat) und anderen terroristischen Formationen, finanziert und bewaffnet von Saudi-Arabien im Rahmen der US-NATO-Strategie, zu befreien.

Riad besitzt mehr als 250 Jagdbomber mit doppelter konventioneller und nuklearer Kapazität, geliefert von den USA und den europäischen Mächten. Seit 2012 ist Saudi-Arabien Mitglied der "NATO Eurofighter und Tornado Management Agency", NATO-Agentur, welche die europäischen Eurofighter und Tornado verwaltet, von denen Riad über Groß-Britannien die doppelte Menge der gesamten Royal Air Force gekauft hat. In denselben Rahmen fällt der unmittelbar vor dem Abschluss stehende Super-Vertrag über 8 Mrd Euro - dank der Vermittlung von Ministerin Roberta Pinotti, effiziente Vertreterin im Waffenhandel - für die Belieferung Kuweits (Verbündeter von Saudi-Arabien)
mit 28 Jagdfliegern Eurofighter Typhoon, gebaut von dem Konsortium dessen Mitglied Finmeccanica mit Lieferanten in Groß-Britannien, Deutschland und Spanien ist. Das ist der größte Auftrag, den Finmeccanica jemals erhalten hat, und in deren Kassen die Hälfte der 8 Mrd. landen wird. Abgesichert über eine Finanzierung durch einen Pool von Banken unter welchen sich Unicredit, Intesa Sanpaolo und die Sace aus der Cassa depositi e prestiti-Gruppe befinden.

So beschleunigt sich die bewaffnete Umstellung der Finmeccanica mit begeisternden Ergebnissen für diejenigen, die sich mit dem Krieg bereichern: 2015 hat die Finmeccanica Aktie an der Börse einen Wertzuwachs von 67% realisiert. Mit lachendem Gesicht gegenüber dem "Abkommen über den Waffenhandel", 2013 vom Parlament ratifiziert, in welchem stipuliert ist, daß "kein Staat den Transfer von Waffen genehmigen wird, wenn bekannt ist, daß diese Waffen gegen zivile Objekte oder Personen gerichtet oder für andere Kriegsverbrechen eingesetzt werden". Gegenüber der Denunzierung, daß diese von Italien gelieferten Waffen von den Saudischen und kuweitischen Luftsteitkräften benutzt werden um zivile Massakker im Yemen zu veranstalten, antwortet Ministerin Pinotti: "Lassen wir die Staaten, die im Kampf gegen Daesh unsere Alliierten sind, nicht unsere Feinde werden, das wäre ein sehr schwerer Irrtum".

Es wäre vor allem ein "Irrtum" zu erfahren wer sind "unsere Alliierten" saudisch und kuweitisch: Absolute Monarchieen, wo die Macht in den Händen des Souveräns und seinem familären Zirkel konzentriert ist, wo Parteien und Gewerkschaften verboten sind; wo Gastarbeiter (10 Millionen in Saudi-Arabien, ungefähr die Hälfte aller Arbeitskräfte; 2 Millionen auf 2,9 Millionen Einwohner in Kuweit) unter Bedingungen der Ausbeutung und Sklaverei leben und wo derjenige, welcher die elementarsten Menschenrechte beansprucht gehängt oder enthauptet wird.

In diese Hände legt das "demokratische" Italien Jagdbomber die in der Lage sind Atombomben zu tragen,wohl wissend, daß Saudi-Arabien sie bereits besitzt und daß diese ebenfalls von Kuweit eingesetzt werden können.

Bei der "Internationalen Konferenz der Menschenrechte" hat Ministerin Pinotti, nachdem sie die Bedeutung "die Normen internationalen Rechts zu respektieren" unterstrichen hatte, damit abgeschlossen daß "Italien hier bereits ein enorm glaubwürdiges und respektiertes Land sei".

Übersetzung
Ralf Hesse
Quelle
Il Manifesto (Italien)