" "Soft-Power" ist die Fähigkeit das zu erreichen, was man will, indem man die anderen verführt und davon überzeugt seine eigenen Ziele anzunehmen. Es unterscheidet sich von der "Hard-Power" , der Fähigkeit, sich wirtschaftlich und militärisch der Mittel von Zuckerbrot und Peitsche bedienen zu können, damit die anderen meinem Willen folgen."
Joseph S. Nye Jr. International Herald Tribune, 10. Januar 2003.

Nachdem die Verflechtungen der Ford Foundation und des CIA anläßlich des Skandals zur Finanzierung des Congress for Freedom in Culture, teilweise aufgedeckt worden waren, war die Ford in den 80er Jahren gezwungen die Strategie zu wechseln. Während sie also im Lauf des Kalten Krieges als Tarnung für finanzielle Operationen der "Firma" diente, wie wir es in unserem ersten Teil unserer Untersuchung dargelegt haben, hat sie sich im Lauf der letzten zwanzig Jahre auf die Ausübung von "Soft-Power" orientiert. Es handelt sich nicht mehr darum natürliche Verbündete zu unterhalten, sondern unter seinen Gegnern diejenigen auszusuchen, welche man privilegieren möchte, das heisst versuchen sie zu verführen und zu "entwickeln".

Das Team

Während im Laufe des Kalten Krieges die Führungskräfte von Ford gegen die des CIA austauschbar waren, werden heute die Aufsichtsräte und die Direktoren der Stiftung in den Milieus der genannt "Linksliberalen" rekrutiert, welche hoffen das Modell der "Demokratie des Marktes" zu verbreiten. Natürlich sind diese "Liberalen" nicht die Verteidiger der Freiheit, sondern der Deregulierung und die Demokratie gründet sich nicht auf dem Markt. Aber wenn diese Konzepte frei von Ambivalenz wären, so wäre es nicht nötig dermaßen viel Geld auszugeben um sie zu fördern.

Susan Berresford

Die Präsidentin der Stiftung ist Susan Berresford, Mitglied es Exekutivkomitees der Chase Manhattan Bank. Sie hat einen Sitz im Nord-American-Comitee im Schoße der Trilateralen Kommission von David Rockefeller, an der Seite von Zbigniew Brzezinski und Madeleine Albright. Sie ist gleichfals Mitglied des CFR (Council of Foreign Relations), der 2002 eine Spende in Höhe von 100.000 $ erhalten hat "für die Entwicklung einer Council Task Force über den Terrorismus". Der CFR erarbeitet im Schoße der Washingtoner High-Societiy einvernehmliche Synthesen, die sich als Außenpolitik der USA aufdrängen. Im September 2002 konnte man auf der Site des CFR eine Werbung für ein "neues Buch des Council" finden, in welcher zu lesen war: "Die Invasion ist die einzige realistische Option, um sich von der irakischen Bedrohung befreien zu können, versichert Kenneth Pollack in "The Threatening Storm" [1]

Der Verwaltungsrat der Stiftung umfaßt zwei ehemalige Geschäftsführer (GF) von Xeros, den GF von ALCOA, einen executiv-Vizepräsidenten von Coca Cola, den Präsidenten von Levi-Strauß & Co, den Präsidenten der Reuters Holdings, einen Haupt-Teilhaber der Lobby-Gesellschaft Akin, Gump, Straus, Hauser & Feld und den Präsidenten des Vassar College. Andere Gesellschaften waren vertreten zwischen dem Ende der 1990 Jahre und den Jahren 2000: Time Warner, la Chase Manhattan Bank, Ryder systems, CBS, AT & T, Adolph Coors Company, Dayton-Hudson, die Bank of England, J.P. Morgan, Marine Midland Bank, Southern California Edison, KRCX Radio, the Central Gas & Electric Cop. DuPont, Citicorp et le New York Stock Exchange. Vor kurzem residierte dort auch noch, Deval Laurdine Patrick, Vizepräsident von Texaco Inc.. Die Freunde von George W. Bush haben einige reservierte Plätze. Afsaneh Mashayethi Beschloss, ehemalige Führungskraft der Weltbank, die eine der Hauptberaterinnen der Carlyle Group in Sachen Investments ist, sitzt ebenfalls im Aufsichtsrat. Sie ist die Frau des Historikers des Präsidenten mit Mandat von George W. Bush, Michael Beschloss.

Der Rat der Berufenen des Komitees für, Erziehung, die Medien, Kunst und Kultur der Ford Foundation umfasste zum Ende der 1990 Jahre, den Präsidenten des Vassar College, den Präsidenten von Reuters Holdings PLC, den ehemaligen GF von Xerox und Vernon Jordan, Nahestehender des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Die Vizepräsidentin für die Medien der Ford Foundation ist Alison Bernstein.

Die PRO-US-Diplomatie

Der Kampf, den die Ford heute führt, ist nicht mehr gegen die kommunistische Gefahr gerichtet. Von nun an, handelt es sich darum die künftigen Lenker der ganzen Welt heranzubilden, um sie mit dem wirtschaftlichen Denken der USA kompatibel zu machen und sich zu versichern, daß die Opponenten der US Hegemonie ihre Rhetorik nicht über die einfachen Schmähreden einer Wahlkampagne hinaus wachsen lassen. Die Ford unterstützt übrigens auch die Oppositions-Bewegungen feindlicher Regime.

So finanziert sie die UNPO (Unrepresented Nations and Peoples Organization) welche die Karens aus Birma, die Indianer Lakotas, die Twas aus Rwanda, die Krim-Tartaren, die Abkhazes, die Aborigines Australiens, die Kirgisen, die Ogonis Nigerias, die Tibeter, die Tschetschenen, besonders die Nahestehenden von Präsident Doudaïev [2], zu ihren Mitgliedern zählt. Der Generalsekretär der UNPO war 1995, Michael van Walt, ein Niederländer, juristischer Berater des Dalai-Lama. Die anderen Finanzierungen kommen von den vier skandinavischen Ländern, der britischen Kosmetik-Kette Body Shop, von den "Kirchen erfahren in der Vermeidung von Konflikten" (Églises versées dans la prévention des conflits) und McArthur Foundation. Die Organisation zählte 1995 43 Mitglieder gegenüber 19 in 1991.

Die Ford subventionniert gleichfalls die National Endowment for Democracy (NED). 1997 finanzierten die beiden Organisationen zusammen die Publikation eines Handbuches zum Recht der Frauen in islamischen Gesellschaften, mit dem Titel Claiming our rights. Das Werk wird von einer muslimischen Frauengruppe umgesetzt, einberufen auf Initiative von Frau Mahnaz Afkhani, einer ehemaligen Ministerin des iranischen Schahs, die in Washington lebt. Es wurde übersetzt in arabisch, bengali, malaiisch, persisch und usbekisch um in Bangladesh, Jordanien, Libanon, Malaisia un Usbekistan verbreitet zu werden [3]. Uzbekistan ist ein wichtiger Dominostein in der Kaspischen Region, dessen Erdöl Objekt von Einflußkämpfen zwischen Moskau und Washington ist. In derselben Weise unterstützt die Ford die unabhängigen Tschetschenen, aber auch das Haus der Menschenrechte in Moskau mit der Heinrich Böll-Stiftung [4].

Ein weiteres sensibles Terrain ist Afrika. Mit der Entdeckung wichtiger Erdölvorkommen hat Washington versucht sich der Vasallenschaft Nigerias und Angolas zu versichern. Plötzlich hat die Ford Claude Ake Subventionen zugesprochen, "einer der am stärksten für die Demokratie engagierten intellektuellen Nigerianer" [5]. Er leitete das Zentrum für die Förderung der Sozialwissenschaften in Port-Harcourt und war Berater bei der UNESCO und der Weltbank. In den 1990 er Jahren hatte er zugestimmt "auf Bitte seines Freundes Saro-Wiwa, sich an dem Komitee zu beteiligen, welches die Patenschaft der Shell-Initiative für eine breit angelegte Umwelt-Studie über das Niger-Delta, übernommen hatte. Indessen tritt er im November 1995 zurück, um, nach betrügerischen Machenschaften des Schriftführers und acht weiteren Ogoni-Aktivisten, gegen die Durchführung zu protestieren". Er stirbt beim Absturz einer Boeing 727 am 7. November 1996.

Olusegun Obasanjo

Aber die Stiftung unterstützt nicht nur die Opponenten. Zumal der ehemalige Präsident des Landes, General Obasanjo, auch im Verwaltungsrat der Ford einen Sitz hat. Er ist gleichfalls Mitglied des "Interaction Council" wo auch Helmut Schmidt, Valéry Giscard d’Estaing, James Callaghan und Mikhaïl Gorbatchev einen Sitz haben. 1988 gründet er das "Forum afrikanischer Staatschefs" in dessem Schoß das Konzept der "Guten Regentschaft" erarbeitet wurde, welches die Förder-Bedingungen der IWF festlegt [6].Er kommt wieder an die Macht im März 1999, nachdem er Jimmy Carter emfpangen hatte. Nach dem "l’Express" "kennt er die Hoffnung, die seine amerikanischen Freunde in ihn setzen. Endlich zu beweisen, daß Demokratie, nach sklavisch-kopiertem Washingtoner Muster, in Afrika möglich ist." [7]. General Obasanjo hat das Land von 1976 bis 1979 präsidiert, drei Jahre, während derer er sich "persönlich bereichert hat", "ein politisches Gefängnis vor der Küste von Lagos auf der Kiri-Kiri Insel" bauen ließ. "Und es war auch er, erinnern seine Kritiker, der, damit nicht zufrieden, gegen Pressefreiheit und Gewerkschaften vorzugehen, den Sänger Fela, lebendes Idol des Afrobeat, ins Gefängnis hat werfen lassen, wegen antimilitaristischer Texte". Lediglich sein Gefängnisaufenthalt von 1995 bis 1998 unter dem Regime Abacha, erlaubte es ihm wieder eine gewisse Popularität zu gewinnen.

Der Griff nach der UNO

Geführt von vorgeblichen "Liberalen", fördert die Stiftung ein US-Modell welches immer genauso hegemonial, aber unter einem weniger unilateralen Lack und weniger aggressiv, als die Diplomatie der aktuellen Neo-Cons am Ort, ist. Sie wirkt folglich für eine Aufwertung der UNO und für eine etwas weniger unausgewogene Vision des Israelisch-Palestinensischen Konfliktes.

Die Ford hat dementsprechend eine "unabhängige Arbeitsgruppe" finanziert, einberufen auf Antrag von Boutros Boutros-Ghali gegen Ende 1993, und dazu bestimmt einen Bericht abzufassen mit dem Titel "Die zweite Jahrhunderthälfte der Organisation der Vereinten Nationen". Die Gruppe unter der Co-Präsidentschaft des ehemaligen pakistanischen Premierministers Moeen Qureshi und Richard von Weizäcker, ehemaliger deutscher Bundespräsident, hat seinen Bericht am 19 Juni 1995 abgeliefert. Seine Mitglieder schlugen insbesonder vor, den Sicherheitsrat zu erweitern auf 23 Mitglieder, wovon 5 zusätzlich permanent sein sollten, die Einrichtung einer Reaktionsstreitmacht mit einer Stärke von 10.000 Mann, die Einrichtung eines Wirtschaftsrates und eines Sozialrates, genauso wie den Zugriff auf neue Finanzierungsquellen wie z.B. Steuern [8].

1996 erklärt Sir Brian Urquhart, ehemaliger Generalsekretär der UNO, daß das Wahlverfahren für die Bestimmung des Generalsekretärs reformiert werden muss. Er ist zwischenzeitlich Berater der Ford Foundation geworden [9].

Kofi Annan selbst hat von der Ford Foundation eine Börse erhalten, um seinen wirtschaftswissenschaftlichen Studien in den USA folgen zu können, wo er ein Diplom des MIT erhalten hat, bevor er den Kursen des "Institut des Hautes études internationales" in Genf folgen konnte. Seitdem wird er als Madeleine Albright nahestehend und bei seiner Ankunft an der Spitze der UNO als "Mann der Amerikaner" betrachtet [10].

Was den Israelisch-Palestinensischen Konflikt betrifft, subventioniert die Ford das "Israelische Informations-Zentrum für die Verteidigung der Menschenrechte in den besetzten Gebieten" (Betselem, Vereinigung von israelischen Parlamentariern und Juristen), welches in den 1990 er Jahren mehrere Berichte herausgab über die Intifada. Einer von ihnen erregt großes Aufsehen. Im Mai 1990 erfährt man darin, daß seit dem Beginn der ersten Intifada, von Israelis, die nicht unmittelbar bedroht waren, im West-Jordanland und Gaza mehr als 150 Kinder gezielt erschossen worden sind [11].

Die internationalen Beziehungen genießen bei der Stiftung, welche mehrere Think-Tanks, die transnationalen Fragen gewidmet sind, finanziert, eine besondere Aufmerksamkeit. Auf diese Weise hat das "Institut français de relations internationales" (Ifri) im Mai 1995 eine Schenkung in Höhe von 1,5 Mill. $ erhalten, welche ihm erlaubt hat seine Räumlichkeiten zu erwerben. Die Schenkung vervollständigte die bereits abgeschlossene Finanzierung durch "ca 20 französischen oder europäischen Unternehmen darunter die Caisse des dépôts et consignations, Alcatel, Daimler Benz, Danone, Renault, Schneider und l’UAP". Ifri wird geleitet von Thierry de Montbrial, Mitglied der Trilateralen Kommission und der Bilderberger, und veröffentlicht Notizen, Broschüren sowie eine Trimester-Revue, Aussenpolitik (Politique etrangere) und den Jahresreport Ramses. Sie betrachtet sich als "Akteur der zivilen und transnationalen Gesellschaft" [12].

Der "anteilnehmende Konservativismus" in den USA

In den USA finanziert die Ford Foundation moralische Initiativen, die darauf abzielen Breschen, die durch die Aufgabe jeglicher Daseinsvorsorge geschlagen wurden, zu überkleistern. Man kann hier anführen den Fall des Institutes für eine verantwortliche Vaterschaft und Revitalisierung, gegründet von Charles Ballard, der dafür 1996 zwei Mill $ erhalten hat. Das Institut versucht Väter zu finden, die ihre Kinder verlassen haben und versucht diese wieder in die Familie zu integrieren [13]. Sie unterstützt auch Self Help, die speziell leicht geistig Behinderten hilft, den Kauf eines Appartments zu finanzieren. Die Organisation beschäftigt sich in größerem Umfang mit Micro-Krediten.

Zahlreiche Werke dieser Art werden, nach einer Ideologie ähnlich dem "anteilnehmenden Konservativismus" allerorten in den USA finanziert. Es handelt sich nicht darum die Unzulänglichkeiten einer staatlichen Vorsorge, die auf ein absolutes Minimum beschränkt wurde, auszugleichen, sondern eher diesen zu ersetzen, da es nicht Aufgabe des Staates ist, soziale Ungleichheiten zu korrigieren. Diese hängen ab von kulturellen Unterschieden, von einer Unfähigkeit sich "zu motivieren um selber heraus zu kommen", um nicht zu sagen der erblich veranlagte niederere Intelligenzquotient von Minderheiten. So ist man den Theorien von Charles Murray über die Bell-Kurve (welcher möchte, daß Schwarze von Natur aus eine niedrigere Intelligenz als Weisse hätten) wesentlich näher, als einer ernsthaften Vorgehensweise zur Verringerung der sozialen Ungleichheiten, die gesetzmäßiger Bestandeil eines deregulierten Wirtschaftssystems sind.

Die Presse

Es ist der Bereich der Medien, wo die Strategie der Ford am deutlichsten in Erscheinung tritt. Wenn die Stiftung in den 1950 er und 1960 er Jahren massiv linke anti-kommunistische Zeitungen unterstützte, so finanziert sie seit dem Beginn der 1980 Jahre im wesentlichen alternative, kritische Zeitungen. Genau hier wird die Nähe der Ford Foundation zum Open Societiy Institute von Georg Soros deutlich sichtbar.

George Soros

Dieser hat 1999 dem Nation Institute eine Subvention in Höhe von 50.000 $ bewilligt, mit dem Ziel "Projekte zu unterstützen die darauf abzielen die Qualität und die Reichweite des Radio Nation, wöchentliche Informationen des öffentlichen Radios und Kommentarprogramme" zu verbessern. Der persönliche, politische Berater von Soros, Hamilton Fish III ist eine Führungsperson der ersten Reihe beim Nation Institute, welches zur selben Gruppe gehört, wie die Wochenzeitschrift The Nation. Er hat ebenfalls die "Citizens for Independent Public Broadcasting Group" finanziert, den "Fund for Investigative Journalism", das Magazin American Prospect, das "Center for Defense Information" sowie auch das Public Media Center von San Francisco [14]. Seine Vorschläge zur Finanzierung der alternativen Gruppe Indymedia haben heftige Debatten in den Foren dieser kollaborativen Presseagentur hervorgerufen.

Die Ziele Georg Soros, wenn er derartige Strukturen finanziert sind in der Tat nicht vollständig uneigennützig. Seine Verbindungen mit einem Teil des US-Establishments könnten im Gegenteil daran denken lassen, daß er wie ein U-Boot agiert, die Reserven kritischer Gedanken zu unterwandern und diese dann schließlich zu unterwerfen. Der Krieg mit der Information ist in den USA in der Tat der Schlüssel zur politischen Blockade. Wie Herbert I. Schiller schreibt: "Das Prinzip des "freien Umlaufs der Informationen" - vital für den Export amerikanisch, kultureller Produktionen - wurde erfunden um den Anforderungen der Industriellen den Status einer universellen Tugend zu geben. Man muss sich daran erinnern, daß John Forster Dulles, ohne Zweifel der aggressivste Aussenminister der Nachkriegsjahre, hier ein zentrales Element der US-Aussenpolitik sah. Noch vor dem Ende der Feindseligkeiten, hatte das Pentagon den Herausgebern und "großen Unterschriften" der amerikanischen Presse, Militärflugzeuge zur Verfügung gestellt, damit diese bei den Regierenden von elf alliierten und neutralen Ländern die Tugenden einer freien Presse predigen sollten - das heisst einer Presse in privaten Händen - und der Freiheit des Austausches, in punkto Information." Eine Doktrin, die folgender Erklärung von William Benton, Stellvertretender Aussenminister 1946. anzunähern wäre: "Die Pressefreiheit - und die des Austausches von Information im Generellen - ist integraler Bestandteil unserer Aussenpolitik." Mit anderen Worten, es handelt sich nicht darum die Freiheit Rede zu fördern, sondern ein konkurrierendes Presse System, welches es einem aussenstehenden Akteur erlauben soll, dort eine privilegierte Position einzunehmen.

Die Ford Foundation folgt derselben Vorgehensweise. Eine lange Untersuchung, durchgeführt von Bob Feldman, bringt namentlich die Finanzierung ans Tageslicht, durch die Organisation multipler, alternativer US-Medien, wie FAIR, das Magazin Progressive und Pacifica, die Democraty Now! vertreibt, aber auch IPA Mother Jones und Alternet [15]. Eine der Verantwortlichen von The Nation ist Katrina vanden Heuvel, Mitglied des board of directors des Franklin and Eleanor Roosevelt Institute (FERI), ganz wie ihr Vater, William vanden Heuvel, der es präsidierte. Die beiden saßen dort bereits zusammen mit John Brademas, der Präsident des FERI war bevor er von Bill Clinton, 1993 bis 2001, an die Spitze der National Endowment for Democracy, berufen wurde [16]. Die selben Koinzidenzen finden sich im Schoße der Redaktion von Counterpunch, geleitet von Alexander Cockburn, ehemaliger Mitarbeiter von The Nation. Einer der Vizepräsidenten des Institute for the Advancement of Journalistic Clarity (IJAC), ist niemand anderes als Ford Roosevelt, wichtiger Berater des Franklin und Eleanor Roosevelt Institute. 1947 war Eleanor Roosevelt eine der bedeutensten liberalen Anti-Kommunisten mit bei den Ursprüngen der Gründung von Americans for Democratic Action, eine politische Gruppierung der "linken Parallele" [17]. Diese Medien machen aus dem politischen Leben der USA keine entgegenkommende Behandlung. Man kann indessen festhalten, daß sie kaum Artikel über die Rolle der Stiftungen, bei der "Herstellung von Zustimmung" veröffentlichen, noch über die unterschiedlichen kritischen Analysen der Ereignisse des 11. September 2001.

Globalisierung und wirtschaftliches Denken

Die Organisation des Weltsozialforums in Indien Ende 2003, war die Gelegenheit, das Ausmaß der Verästelungen der Ford Foundation zu überblicken. Nach einem Bericht, verfasst von dem indischen Forscher Rjani X. Desai, für die Revue Aspects of India’s Economy, hat die Organisation großzügig mehrere Versammlungen der Globalisierungsgegner finanziert, vor allem diejenige die in Bombay vorgesehen war. Die Intervention wurde erleichtert durch vielfache, von der Ford bewilligte Subventionen an indische NGOs, vor allem im Bereich der Landwirtschaft. Die unterstützten Projekte hätten, nach Ejani Desai, die grüne Revolution ermöglicht, welche die landwirtschaftliche Produktion Indiens um ein vielfaches gesteigert hat, aber auch die Ankunft mit Macht, von ausländischen Investoren auf dem indischen Markt. Wie dem auch sei, die Kritiken, die aus der indischen "zivilen Gesellschaft" der Ford Foundation entgegenströmten, haben schließlich diese entmutigt, dem Weltsozialforum, ihre üblichen Subventionen zu bewilligen.
Trotzdem, die Finanzierung des Weltsozialforums hat es der Ford Foundation erlaubt massiven Einfluß zu nehmen auf die intellektuellen Debatten der Anti-Globalisierungsbewegung. So hat man dort Aktivisten gesehen, welche die Diktate des IWF und der Weltbank in Frage stellend, sich einsetzten für eine weltweite Steuer auf Finanztransaktionen, die abgeführt und verwaltet würde von... dem IWF; Es gab Aktivisten, die sich damit abquälten zu unterscheiden den wirtschaftlichen Schaden von der Infragestellung der Invasion des Irak; Andere schließlich protestierten gegen die abenteuerliche Aussenpolitik der USA seit dem 11. September, wobei sie soziale Bewegungen ausschließen wollten, die von Muslims ausgehen. Es empfiehlt sich daher sich zu erinnern, daß die Ford das Weltsozialforum nicht finanziert hat, weil sie diese Thesen teilte, sondern im Gegenteil, um sie zu neutralisieren. Einige erinnerten sich übrigens, daß in den 1960 er Jahren, als sie noch ohne Umwege agierte, die Ford dem American Enterprise Institute (AEI), einen Think Tank, dazu bestimmt die Politik der Teilhabe zu diskreditieren, der heute von Lyne Cheney und Richard Perle animiert wird, eine Subvention in Höhe von 300.000 $ bewilligt hat [18].

Die Strategie der Ford ist diejenige des "vergifteten Geschenks". Sie besteht darin, einzugreifen in die Verhältnisse der inneren Kräfte von Oppositionen gegen die USA, um Konflikte und Rivalitäten, die Mittel der Schwächung sein werden, zu nähren, oder um den fadesten Triumph über den größten Störer zu erleichtern. Dieses komplexe Spiel ist nicht nach dem Geschmack der Neo-Cons, nach deren Ansicht es in jedem Moment umschlagen kann, in eine blinde Unterstützung von "anti-amerikanischen" Organisationen. Der Beweis wurde übrigens erbracht bei der Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban, wo die von der Ford finanzierten Gesellschaften, fern sich zu bekriegen, eine Übereinkunft gefunden haben um Israel und die USA schachmatt zu setzen.
Paul Labarique

Übersetzung
Ralf Hesse

Wenn Sie mehr wissen wollen über die Ursprünge der Ford Foundation, das antisemitsche Engagement ihres Gründers, seine Verbindungen mit dem deutschen Nationalsozialismus des Kanzlers Hitler, sowie die Rolle der Ford Foundation in den US-Einfluß-Netzen der Nachkriegszeit, so können Sie sich im ersten Teil dieses Aufsatzes informieren: Die Ford-Stiftung - eine philanthropische Maske des CIA

[1Beachten wir, daß wenn Kenneth Pollack sich für die Invasion einsetzte, so dachte er diese nicht anders, als am Ende eines Prozesses stehend, an dessen Ende die Internationale Gemeinschaft die anderen Optionen verworfen hätte. Deshalb wird das Buch von Pollack heute von den Demokraten inversem Sinn benutzt, um zu unterstreichen, daß weil Bedingungen nicht erfüllt gewesen wären, Bush den Irak nicht hätte angreifen dürfen.

[2"Les peuples en mal d’État ont rendez-vous à La Haye", par Alain Frilet, Libération, 21 janvier 1995.

[3«Manuel de droit pour musulmanes», par Michel Faure, L’Express, 16 janvier 1997.

[4«À Moscou, la maison des droits de l’homme travaille dans le dénuement», Le Temps, 2 mai 1998.

[5«Claude Ake, un intellectuel nigérian fervent démocrate», par Michèle Maringues, Le Monde, 23 novembre 1996.

[6"Obasanjo, président à remonter le temps", de Stephen Smith, Libération, 2 mars 1999.

[7«Le "sauveur" élu du Nigéria», de Jean-Philippe Demetz, L’Express, 4 mars 1999.

[8«Les 50 ans de l’ONU», par François d’Alançon, La Croix, 16 octobre 1995.

[9«Les pays du Conseil de sécurité cherchent un laquais», entretien réalisé par Agnès Rotivel, La Croix, 24 septembre 1996.

[10«Le va-tout de Kofi Annan», de Vincent Hugueux, L’Express, 26 février 1998. Im vorliegenden Fall sah Washington in Annan eine Alternative zum unkontrollierbaren Bouthros-Gali, was nicht heissen soll, daß dieser erst einmal abserviert, sie Annan nach ihrem Geschmack gefunden hätten.

[11«Selon une organisation internationale, plus de 150 enfants ont été tués par balle en Cisjordanie et à Gaza», par Alain Frachon, Le Monde, 18 mai 1990.

[12«L’Ifri fête ses 20 ans», par Baudouin Bollaert, Le Figaro, 3 novembre 1999.

[13«Le retour du père», de Sylvie Kauffman, Le Monde, 26 août 1996.

[14«George Soros’ "Parallel Anti-War Media/Movement"», par Bob Feldman, QuestionsQuestions, 27 décembre 2002.

[16«The Nation’s NED Connection», par Bob Feldman, QuestionsQuestions, 19 octobre 2002.

[17«COUNTERPUNCH’s FERI/Roosevelt Dynasty Connection ?», Bob Feldman, Questions, 27 novembre 2002.

[18«Comment la pensée devint unique», par Susan George, Le Monde diplomatique, août 1996.