Die AKP sollte Binali Yıldırım in ihrer Sitzung vom 22. Mai 2016 zum Präsidenten wählen. Wie wir bereits vor zwei Wochen angekündigt haben, sollte er sofort das Amt als Premierminister übernehmen.

Von der westlichen Presse als eine dem Präsident Erdoğan völlig ergebene Persönlichkeit dargestellt, ist er eigentlich eine Schlüsselfigur des aktuellen Mafia-Systems.

Binali Yıldırım ist ein Seefahrt-Experte, ehemaliger Leiter der Internationalen maritimen Organisation. Er wurde Recep Tayyip Erdoğan vorgestellt, als er für die ultra-nationalistische Partei Millî Görüş zum Bürgermeister von Istanbul gewählt wurde. 1994 zum Leiter der IDO (Meeres-Busse von Istanbul) ernannt, gründete er im Auftrag des Bürgermeisters und für sich selbst ein riesiges System von Veruntreuung von öffentlichen Geldern.

Seitdem hat die Yıldırım Familie ihr Glück gemacht. Der Sohn Erkan und die Tochter Bahar Büşra haben das Unternehmen Derin Denizcilik Taşımacılık Sanayi Ve Ticaret Limited Şirketi erstellt. Die Familie kontrolliert 17 Unternehmen, 28 Schiffe und Superyachten. Der kurdische Abgeordnete Sezgin Tannkulu (Republikanische Volkspartei CHP) hat der Groß-Versammlung vorgeschlagen, eine parlamentarische Untersuchungskommission zu erstellen, um die Bedingungen für dieses plötzliche Vermögen zu untersuchen, aber die Mehrheit (AKP) lehnte diesen Antrag ab.

Vor einem Monat veröffentlichte die türkische Presse Fotos von Erkan Yıldırım, als er in einem Casino in Singapur spielte. Der junge Mann hatte damals behauptet, in die Falle geraten zu sein und nicht Pokerspielen zu können.

Während der gerichtlichen Untersuchung von Dezember 2013 - die von der Regierung unterbrochen wurde -, war der Name Binali Yıldırım als der "Pate" der um Präsident Erdoğan zentrierten Mafia-Organisation zitiert worden. Nach Ansicht der Richter übte Herr Yıldırım verschiedene Erpressungen gegen die wichtigsten Unternehmer des Landes aus.

Vor seinem Eintritt in die Politik war Recep Tayyip Erdoğan selbst der Anführer einer Bande in Istanbul.

Übersetzung
Horst Frohlich