Wladimir Putin (Präsident der Russischen Föderation) und General Alexander Bortnikov (Direktor der russischen Spionageabwehr - FSB)

Washington hat beschlossen, das Zerstörungs-Projekt der Staaten und Gesellschaften im Erweiterten Nahen Osten in den Hintergrund seiner Agenda zu stellen und seine Kräfte gegen das chinesische Seidenstraßen-Projekt zu konzentrieren. Das ist es, was von Präsident Donald Trump und dem australischen Premierminister (als Vertreter der Briten) Malcolm Turnbull am 24. Februar im Weißen Haus beschlossen worden sein soll.

Es handelt sich nicht einfach um den traditionellen Konflikt zwischen der angelsächsischen Seemacht auf der einen Seite und dem kommerziellen terrestrischen Projekt der Chinesen andererseits. Es geht auch um die Gefahr, die die chinesische Industrie für die Industrie der ganzen entwickelten Welt bedeutet. Kurz gesagt, in der Antike waren die Europäer sehr interessiert an der chinesische Seide, heute aber fürchtet der ganze Westen die Konkurrenz der chinesischen Autos.

Da Beijing auf den historischen Weg der Seidenstraße über Mosul und Palmyra verzichtet hat, haben die Vereinigten Staaten nun kein Interesse mehr, ein Kalifat der Dschihadisten entlang der Grenze zwischen Syrien und Irak zu sponsern.

Ebenfalls am 24. Februar haben Russland und die Vereinigten Staaten die Resolution 2401 dem Sicherheitsrat vorgelegt; einen Text, der schon seit dem Vorabend fertiggestellt war und an dem kein Wort geändert wurde, während man vorgab die Verhandlungen fortzusetzen.

Angeblich als Reaktion auf die französische Medien-Kampagne angenommen, um die Bevölkerung von Ghuta zu retten, befasst sich diese Resolution in Wirklichkeit mit der Lösung fast aller Probleme in Syrien.

Sie lässt die Frage über den Rückzug der türkischen und amerikanischen Truppen offen. Was Letztere betrifft, ist es nicht unmöglich, dass sie sich sträuben, den äußersten Nordosten des Landes zu verlassen. Tatsächlich würde Washington für den Fall, dass China sich für die Route der Seidenstraße durch die Türkei entscheiden sollte, Unruhen anfachen, um ein Kurdistan auf kurdischem Gebiet (vorausgesetzt, dass man Südost-Anatolien seit dem Völkermord nicht mehr als ein armenisches Gebiet betrachtet) zu schaffen und den Weg für Peking abzuschneiden.

Moskau hat neue Flugzeuge auf den Luftstützpunkt von Hmeimim verlegt, darunter auch zwei Su-57 Stealth-Flugzeuge; Hightech-Maschinen, die das Pentagon nicht vor 2025 für einsatzfähig hielt.

Vor allem hat Moskau, das bisher seinen Einsatz in Syrien auf seine Luftwaffe und ein paar Spezialeinheiten beschränkt hatte, nun heimlich Infanterie Truppen dorthin verlegt.

Am Morgen des 25. Februar ist das russische Heer an der Seite der syrischen Armee in Ost-Ghuta eingerückt.

Es ist jetzt für niemanden möglich, Damaskus anzugreifen oder zu versuchen die syrische arabische Republik zu stürzen, ohne automatisch einen russischen militärischen Gegenschlag auszulösen.

Saudi Arabien, Frankreich, Jordanien und das Vereinigte Königreich, die am 11. Januar heimlich die "Kleine Gruppe" eingerichtet haben, um den Frieden von Sotschi zu sabotieren, werden nichts Entscheidendes mehr tun können.

Das Gestikulieren der britischen und französischen Außenminister, Boris Johnson und Jean-Yves Drian, kann nicht über das neue Abkommen zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml hinwegtäuschen und auch nicht über die internationale Rechtmäßigkeit der russischen militärischen Präsenz und die Aktion Russlands zu Gunsten der zivilen Gefangenen der Dschihadisten.

Sie können nicht hoffen diese Vereinbarung in Frage zu stellen, wie ihre jeweiligen Länder es im Juli 2012 getan haben, da sich die Lage vor Ort und in der Welt so sehr geändert hat.

Falls erforderlich, werden wir alle vorgeben nicht zu wissen, dass die beiden im östlichen Ghuta präsenten bewaffneten Gruppen (Pro-Saudische und Pro-Katarische) von Al-Kaida abhängen. Sie werden heimlich ausgeschleust werden. Die britischen MI6- und die französischen DGSE-Offiziere (die unter dem Deckmantel der NGO Ärzte ohne Grenzen handelten) werden repatriiert werden.

Der Krieg ist noch nicht auf dem gesamten Gebiet vorbei, aber er ist es schon in Damaskus.

Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser
Quelle
Al-Watan (Syrien)