Die westliche Presse unterstützt weiterhin die transnationalen Finanzeliten und versucht die Aktion von Präsident Trump zu diskreditieren. Diese Haltung macht es schwer, die unternommenen Fortschritte in Richtung Frieden in Syrien zu verstehen. Thierry Meyssan kommt auf die Vereinbarungen zurück, die während der letzten fünf Monate getroffen wurden und auf die raschen Fortschritte am Boden.
Mit Vorsicht und Entschlossenheit setzen die Russische Föderation und Präsident Trump nun der weltweiten Vorherrschaft der transnationalen Interessen entschieden ein Ende.
Da er überzeugt war, dass das Gleichgewicht der Kräfte nicht wirtschaftlich sondern militärisch bestimmt ist, hat Präsident Putin wohl den russischen Lebensstandard wiederhergestellt, aber zuvor die Rote Armee entwickelt. Am 1. März stellte er der Welt die wichtigsten Waffen seines Arsenals und den Beginn seines Programms der wirtschaftlichen Entwicklung vor.
In den darauf folgenden Tagen konzentrierte sich der Krieg auf Ost Ghuta. Der Leiter des russischen Generalstabs, General Valeri Gerassimow, rief seinen amerikanischen Amtskollegen, General Joseph Dunford an. Er erklärte ihm, dass im Falle einer US-militärischen Intervention, die russischen Truppen die 53 US-Schiffe des Mittelmeers und des Golfs, einschließlich ihrer drei Nuklear angetriebenen Flugzeugträger ins Visier nehmen würden. Vor allem riet er ihm, Präsident Trump über die neuen militärischen Fähigkeiten seines Landes zu informieren.
Am Ende ließen die Vereinigten Staaten die syrische arabische Armee und ein paar russische Infanteristen die Ghuta von den Dschihadisten, die sie besetzten, befreien.
Nur das Vereinigte Königreich versuchte, den Ereignissen zuvorzukommen, indem es die "Skripal-Affäre" organisierte: wenn die aktuelle Weltordnung zusammenbricht, muss man die Rhetorik des kalten Krieges der braven Cowboys und des bösen russischen Bärs wiederherstellen.
Im Juni, als die von der russischen Luftwaffe unterstützte syrische arabische Armee sich in Richtung Süden des Landes bewegte, warnte die US-Botschaft in Jordanien die Dschihadisten, dass sie von nun an sich allein wehren müssten, ohne Hilfe oder Unterstützung durch das Pentagon und die CIA.
Am 16. Juli in Helsinki gingen die Präsidenten Putin und Trump viel weiter. Sie besprachen die Frage des Wiederaufbaus, d. h. die Kriegsreparationen. Donald Trump, - wir haben es seit zwei Jahren hier oft geschrieben -, ist gegen die puritanische Ideologie, den Finanz-Kapitalismus und den daraus resultierenden Imperialismus. Er glaubt zu Recht, dass sein Land nicht die Folgen der Verbrechen seiner Vorgänger übernehmen müsse, denen auch sein Volk zum Opfer gefallen war. Er behauptet, dass diese Verbrechen auf Veranlassung und zum Wohle der transnationalen Finanzeliten begangen worden seien. Er denkt daher, dass diese zahlen müssten, selbst wenn niemand genau weiß, wie man sie dazu zwingen könnte.
Die beiden Präsidenten haben auch vereinbart, die Rückkehr der Flüchtlinge zu erleichtern. Dabei kehrte Donald Trump die Rhetorik seines Vorgängers um, wonach sie wegen der "Unterdrückung durch die Diktatur" geflohen wären und nicht wegen der Invasion der Dschihadisten.
Während im Süden des Landes die Dschihadisten ihrerseits vor den syrischen und russischen Truppen flohen und einige verzweifelte Daesh-Einheiten unvorstellbare Grausamkeiten begingen, unternahmen der russische Minister für auswärtige Angelegenheiten, Sergei Lavrov, und der Russische Stabschef, Valeri Gerassimow, eine Europa- und Nahost-Tournee.
Sie wurden so diskret wie möglich in der Europäischen Union empfangen. Gemäß dem westlichen Diskurs, ist General Gerassimow allerdings ein Eroberer, der die Krim überfallen und annektiert habe. Es ist ihm daher verboten, in die Union einzureisen, die selbsternannte Verteidigerin des „Rechtsstaates“. Da es unglücklicherweise zu spät war, um seinen Namen aus der Liste der Sanktionen zu entfernen, beschloss die Union ihre Grundsätze zu ignorieren und den Helden der Wiedervereinigung der Krim mit Russland ausnahmsweise einreisen zu lassen. Die Schande, die die west-europäischen Staats-und Regierungschefs angesichts ihrer Heuchelei erfasste, erklärt das Fehlen der offiziellen Fotos von den der russischen Delegation gewährten Gesprächen.
Jedem ihrer Gesprächspartner teilte die russische Delegation einige Beschlüsse des Helsinki Gipfels mit. Sie ließ Weisheit walten, und enthielt sich, von den einzelnen Staaten Rechenschaft über ihre Rollen während des Krieges zu verlangen und rief sie stattdessen zur Hilfe auf, den Krieg zu beenden: Abzug der Sondereinheiten, Ende des geheimen Krieges, Abschaffung der Hilfen für die Dschihadisten, Rückkehr der Flüchtlinge, Wiedereröffnung der Botschaften. Die Delegation betont insbesondere, dass jeder ohne Ausnahme beim Wiederaufbau werde teilnehmen können.
Sofort nach der Abfahrt der Delegation ließen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Emmanuel Macron unbedarft das Pentagon befragen, um zu wissen, ob es wahr sei, dass Präsident Donald Trump einige transnationale Unternehmen (KKR, Lafarge usw.) zahlen lassen wollte -einfach nur um Ärger jenseits des Atlantik zu schüren -. Diese Haltung des Präsidenten Macron, ehemaliger Führungskader einer Bank, ist umso bedauerlicher, als er darauf bestand, seinen guten Willen mit 44 Tonnen humanitärer Hilfe für die Bevölkerung in Syrien zu zeigen, die durch die russische Armee geliefert werden sollte.
Im Nahen Osten wurde die Reise der russischen Delegation durch die Medien besser behandelt. Lawrow und Gerassimow konnten die Schaffung von fünf Kommissionen für die Rückkehr der Flüchtlinge bekannt geben. Jede Kommission, in Ägypten, im Libanon, in der Türkei, im Irak und in Jordanien, besteht aus Vertretern des Gaststaates und russischen und syrischen Delegierten. Niemand hat gewagt, die üble Frage zu stellen: Warum eine solche Kommission nicht mit der Europäischen Union aufgestellt wurde?
Bezüglich der Wiedereröffnung der Botschaften, haben die Vereinigten Arabischen Emirate die Westmächte und ihre Verbündeten überholt, indem sie die Wiedereröffnung ihrer eigenen aushandelten.
Es blieb die Sorge der Israelis, den Abzug der iranischen Militärberater und der pro-iranischen Milizen, einschließlich der Hisbollah aus Syrien zu erreichen. Premierminister Benjamin Netanyahu ist mehrmals nach Moskau und Sotschi gefahren, um sein Anliegen vorzubringen. Man erinnert sich, wie Gerassimow sich über die besiegten Israelis lustig machte, als sie den Abzug des iranischen Siegers forderten. Lawrow zog sich seinerseits diplomatisch hinter die grundlegende Ablehnung zurück, sich nicht in die syrische Souveränität einmischen zu wollen.
Russland hat das Problem gelöst: die russische Militär-Polizei hat die UN-Truppen entlang der israelisch-syrischen Demarkationslinie, von der sie vor vier Jahren vertrieben worden waren, neu installiert. Während der ganzen Zeit waren sie durch Al-Kaida ersetzt, die von Tsahal (IDF) unterstützt wurde. Russland hat außerdem auch auf der Rückseite der Demarkationslinie, auf syrischem Gebiet, acht militärische Beobachtungsposten eingerichtet. Somit kann Moskau den Vereinten Nationen und Syrien garantieren, dass die Dschihadisten nicht zurückkommen werden, und Israel, dass der Iran es nicht von Syrien aus angreifen wird.
Israel, das sich bisher auf die Niederlage der Arabischen Republik Syrien konzentrierte und seinen Präsidenten "Metzger" nannte, hat plötzlich durch die Stimme seines Verteidigungsministers, Avigdor Liberman, zugegeben, dass Syrien Sieger des Konflikts sei und dass Präsident Al - Assad sein rechtmäßiger Führer sei. Um seinen guten Willen zu demonstrieren, hat Liberman eine Gruppe von Daesch, die er bisher heimlich unterstützte, bombardieren lassen.
Langsam bringen die Russische Föderation und das Weiße Haus Ordnung in die internationalen Beziehungen und überzeugen verschiedenen Protagonisten, sich aus dem Krieg zurückzuziehen, oder sogar für den Wiederaufbau zu kandidieren. Die syrische Armee ihrerseits verfolgt die Befreiung ihres Territoriums. Es bleibt Präsident Trump vorbehalten, seine Truppen aus dem Süden (Al-Tanf) und dem Norden des Landes (östlich des Euphrat) abzuziehen, und ebenso Präsident Erdoğan, die in den Nordwesten (Idlib) geflohenen Dschihadisten ihrem Schicksal zu überlassen.
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