Kurz vor der Eröffnung des G7 in Biarritz wurde in der internationalen Presse eine intensive Beeinflussungs-Kampagne mit der Komplizenschaft des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und des Präsidenten des Europäischen Rates, Donald Tusk, gestartet. Ziel ist es, den Europäern die Kontrolle über den Amazonas, seine Mineralien, pharmazeutische Schätze und Edelhölzer zu ermöglichen.

Ihr Zweck ist, das Problem zu verzerren, bevor eine falsche Lösung gefunden werden kann.

Erstens wiederholten die Autoren dieser Kampagne, dass der Amazonas "die grüne Lunge des Planeten" sei, eine irreführende Formel, die nahelegt, dass dieser Wald den größten Teil des auf der Erde produzierten CO2 absorbieren würde, was absurd ist.

Zweitens haben sie wiederholt gesagt, dass der Amazonaswald so schnell brennt, dass er verschwinden wird. Die Medien überbieten sich, indem sie absurde Zahlen über die verwüsteten Oberflächen durchgeben. Der Amazonas-Regenwald ist jedoch ein Feuchtgebiet, das extrem langsam brennt. Die verwüsteten Gebiete befinden sich nicht im Wald selbst, sondern in den entwaldeten Gebieten. Innerhalb weniger Monate, nachdem die Bäume gefällt wurden, wächst die tropische Flora wieder. Diese Flächen sind dann mit gefällten Stämmen und neuen Bäumen bedeckt, die ihrerseits schnell brennen.

Präsident Emmanuel Macron hat vorgegeben, dass er im Rahmen des G7 handeln werde, um diesen Wald zu retten. Der G7 ist jedoch kein Entscheidungsgremium, sondern nur ein Ort des Austauschs für westliche Staats- und Regierungschefs, um einander besser zu verstehen. Seit 1978 ist die einzige internationale Stelle, die für diese Akte zuständig ist, die OTCA (Organization of the Treaty of Amazon cooperation), der Frankreich nicht angehören wollte, obwohl das Departement der Guyane im Amazonasgebiet liegt.

Seit Beginn dieser Kontroverse prangerte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro den kolonialistischen Charakter dieses Ansatzes für das Problem durch einen G7 an, zu dem kein OTCA-Führer eingeladen wurde. Dann forderte der venezolanische Präsident Nicols Maduro eine Konsultation im Rahmen der OTCA, aber diejenigen, die sich seiner Regierung widersetzen, lehnten dies ab. Der bolivianische Präsident Evo Morales hat diesen Vorschlag aufgegriffen, der nun angenommen werden sollte.

Ob man diesen oder jenen dieser Präsidenten mag, steht nicht zur Debatte. Sie sind für den Amazonas-Regenwald und seine Bewohner zuständig. Sie haben absolut kein Interesse daran ihn zu zerstören.

Das Problem sind nicht die Brände in entwaldeten Gebieten oder die Entwaldung, sondern die anarchische Art und Weise, wie sie durchgeführt werden. Die Lügen, die mehrere europäische Staats- und Regierungschefs, vor allem der französische Präsident, wissentlich koordiniert geäußert haben, deuten darauf hin, dass alles getan wird, um die internationale Aufmerksamkeit von den realen wirtschaftlichen und politischen Fragen dieser Tragödie abzulenken.

Übersetzung
Horst Frohlich