Der Managerkapitalismus ist außer Atem, und doch hat sich der Kapitalismus nie so gut befunden: Er verwandelt sich und macht sich durch die "grüne" Wirtschaft eine neue Jugend. Indem er die guten Gefühle der einen und die tausendjährigen Ängste der anderen manipuliert, mobilisiert er die Globalisierungsgegner und Umweltschützer, um eine neue Art der Ausbeutung einzuführen. Als Symbol dieser Veränderung, die keine ist, kommt und geht Präsident Lula vom Forum von Davos zum Forum von Porto Alegre. Für Jean-Michel Vernochet sind wir bereits der Illusion erlegen, die unsere Träume töten wird. (Übersetzung des Originaltextes von März 2010 ohne Änderung)
Die Wandlung des Kapitalismus
Die westliche Wirtschaft, mit der USA an der Spitze, ändert sich jetzt... Die Arthropoden (z. B. Krebstiere oder Spinnen) müssen, um zu wachsen, periodisch ihre Hülle, die zu eng geworden ist, für eine geräumigere aufgeben. Bei Wirbeltieren praktizieren Schlangen auch diese Häutung, eine Zeit der Verwundbarkeit, die notwendig ist, um neue, geräumigere Kleider anzuziehen. Der "Kapitalismus" des Management-Zeitalters [1] – mit anderen Worten, der nichts mehr mit dem geerbten Ur-Kapitalismus zu tun hat, von dem uns die Paläomarxisten immer noch erzählen – kennt auch seine Zyklen des Wandels oder systemische Transformation.
1945 bricht ein Wirtschaftsmodell auf das ein, was man damals die "freie Welt" nannte. Ein Modell, das die Integration der Landwirtschaft in den Industriesektor besiegelt, das die heute sichtbare Vereinheitlichung des globalen Marktes ankündigt. Eine der wichtigsten Dimensionen dieses Wandels betrifft daher den Primärsektor (die Nutzung der natürlichen Ressourcen und der unverarbeiteten Rohstoffe) mit der aggressiven Mechanisierung und der Eroberung des Agrarproduktionsmarktes durch die multinationalen Agrochemiekonzerne. Bald werden viele der einst selbstständigen Landwirte nur noch Subunternehmer sein, gewissermaßen Pächter, der transnationalen Unternehmen der Agrarindustrie.
Dieser Übergang von einer Wirtschaft, die noch gestern von der ländlichen Bevölkerung dominiert wurde (in Frankreich lebten in 1906 noch 43,8% der Bevölkerung von der Erde, 31% im Jahr 1954) zu einer bereits postindustriellen Wirtschaft (gut illustriert durch den Film Playtime von Jacques Tati -1967), beendete die große Krise von 1929, deren eine der Folgen, unter anderem, der Krieg war. Im Übrigen wird es mehrere Jahre dauern, bis die Vereinigten Staaten, insbesondere durch die gebundenen Hilfen des Marshall-Plans, in vollem Umfang von den Auswirkungen ihres Sieges profitieren. Die US-Giganten der motorisierten Landmaschinen strömen mittels der Wiederaufbauhilfe in den Alten Kontinent... Eine Industrialisierung, die den Tod der Scholle und das Ende des ländlichen Raums bedeutet.
Dann beginnt Westeuropa, im Gewaltmarsch, sich an die anglo-amerikanischen Normen anzupassen; hier beginnt eine Zeit, die sehr missbräuchlich die "30 Glorreichen" genannt wird. Die Annahme des produktivistischen "Modells" führte bereits 1945 zu einer Massenflucht der Landbewohner, die an die Peripherie der Städte strömen. Der Exodus, der erst in den siebziger Jahren abgeschlossen sein wird, als Folge der 1965 eingeleiteten Politik der Flurvereinigung auf landwirtschaftlichen Flächen. Eine Migration, die bald zur karzinogenen Hypertrophie der "Vorstädte" führt, in denen Wohnsiedlungen entstehen und wachsen, menschliche Ablagestätten, wo sie 1962 die Rückkehrer aus Algerien aufnehmen werden, bevor sie den wachsenden Strom der Einwanderer aufnehmen.
Heute sehen wir die wahren Vorteile dieses ersten großen Wandels des Endes des Industriezeitalters: Landschaften, die durch territoriale Umstrukturierungen und den Einsatz von immer monströseren Maschinen plattgemacht sind, ein Grundwasser, das extensiv durch einen wahnsinnigen Einsatz chemischer Inputs, Düngemittel und Pestizide kontaminiert ist, die auch die Luft, die wir atmen, in den Herzen unserer Metropolen verschmutzen... Die 40-Jahre andauernde Landflucht in Westeuropa vollzieht sich heute vor unseren Augen in Osteuropa, das den normativen Zwängen des europäischen Aufbauwerks ausgesetzt ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Lehren aus der jüngsten Vergangenheit in irgendeiner Weise gezogen wurden.
2008 war, wie es scheint, ein ähnlicher Bruch - zumindest aus zivilisatorischer Sicht - als jener, der den alliierten Sieg über das Deutsche Reich begleitete. Nach der beschleunigten Zerstörung der traditionellen westeuropäischen Gesellschaften, die buchstäblich "entwurzelt" wurden, um in die konsum-orientierte Modernität projiziert zu werden (wir wechseln in dieser Zeit von einer Wirtschaft, die auf Ersparnissen basiert, zu einer anderen, die auf Krediten und dann auf chronischen Schulden basiert - eine neue Form der Leibeigenschaft), erleben wir nun einen neuen Paradigmenwechsel im Öko-Kreislauf.
Im Jahr 2010, nach den Geburtswehen, ist es ein anderes Modell, das versucht, sich zu entwickeln, das wahrscheinlich die westliche Industrie auf einen Bruchteil zugunsten von Dienstleistungen und Produkten von sehr hohem Mehrwert (Elektronik, Gentechnik, Nanotechnik, Bionik usw.) reduzieren wird.
Aber ganz gleich, was man davon sagt, wenn China an Macht gewinnt, indem es sich als die Werkstatt der Welt behauptet, befinden sich die Quellen der globalen wirtschaftlichen Macht in ihrer finanziellen Dimension immer noch am Ufer der Themse, des Hudson River (und nebenbei der Amstel) sowie am linken Ufer des Potomac, wo die großen Finanzinstitutionen ihren Sitz haben: Weltbank, Internationaler Währungsfonds und vor allem die Federal Reserve.
Die Euro-Dollar-Rivalität
Die Herrschaft des Dollars ist zwar umstritten, aber noch nicht am Ende ihrer Erholungs-Fähigkeit [2]. Dies hat sich bei seiner erneuten Wertbesserung im Februar 2010 gegenüber dem Euro gesehen, der von unfreundlichen Angriffen heimgesucht wurde. Ereignisse, die zu frisch sind, um vollständig aufgeklärt zu sein, aber die sich wie oft nach einem vereinbarten Szenario abspielen: Finanzinstitute in Manhattan wie Goldman Sachs hätten auf der einen Seite dem griechischen Staat geholfen, seine Schulden auf den Märkten zu verhandeln, auf der anderen Seite würden sie bestimmte "Hedge-Fonds" manipulieren, um Angriffe auf den Euro zu starten, im Klartext über Griechenland gegen die Europäische Union... Das spricht Bände über die Kühnheit dieser Raider und über die offensiven Fähigkeiten des Systems, die Kunst und die Wissenschaft der Manipulation der Schulden zum Zwecke der Vormundschaft (oder Ordnungsmäßigkeit) der Staaten. Hat sich nicht der IWF, ein subsidiäres Organ der informellen globalen Governance, während der griechischen Krise bereit erklärt, einzugreifen, um dem unterentwickelten Europa, jetzt unfähig seine Schulden allein zu verwalten, zu helfen?
Die erwähnten Heiligtümer des Dollargotts werden also so lange bestehen, wie die schöpferische Quelle der neuen Finanz-Weltwirtschaft, die sowohl als Kunst als auch als Wissenschaft und Technik betrachtet wird, dort erhalten bleiben wird... Mit anderen Worten, solange diese Kernbereiche des Ultrakapitalismus, in denen alle Bereiche der neuen virtuellen Produkte und die dazugehörigen Werkzeuge entwickelt werden, den Kern des Reaktors der Weltwirtschaft bilden werden... Es war so, als dieses Herz am 15. September 2008 für einen Moment aufhörte zu schlagen, war es der ganze Planet, der Starrkrampf bekam.
Auf dem Weg nach der Amerika-Welt
Nach dem Beispiel der Vereinigten Staaten wechselt Europa nun schrittweise (allerdings mit beeindruckenden Abbrüchen: Umstrukturierungs- und Verlagerungswelle der Neunzigerjahre, abrupte Kontraktion von 2009 usw.) von einer Produktionswirtschaft zu einer "Dienstleistungswirtschaft", die größtenteils vom Tourismus dominiert wird (das Europa-Museum, ein Gemisch von Disneyland und Versailles).
Da der Automobilriese General Motors entthront wurde (nacheinander von Toyota und Fiat, eine Tatsache, die nicht im Widerspruch zu unserem Weiteren steht), ist das erfinderische Amerika bereits "anderswo". Auch wenn die Industrien im Allgemeinen nicht als wirtschaftliche Relikte einzustufen sind, so hängt der Wohlstand der Vereinigten Staaten zwar nur noch in geringerem Maße von ihnen ab.
Im Übrigen stellen einige Tätigkeiten eine nahezu absolute Abhängigkeit der peripheren Volkswirtschaften vom Emittent-„Zentrum" dar. Nehmen wir das Beispiel des Saatgutsfabrikanten Monsanto, der durch genetisch veränderte Pflanzenarten (GVO) seinen Einfluss auf einen wachsenden Teil der Welt ausdehnt, indem er enge klientelistische Bindungen - insbesondere aufgrund der Patentierung von Saatgut - bei den Bauern schafft; Bande der Unterwerfung, von denen sie sich nur schwer befreien können... und eine Ursache für den Ruin der lokalen Produktion.
Aus unserer Aussage geht klar hervor, dass die "motorische" Aktivität der nordamerikanischen Wirtschaft nun dazu neigt, die Finanztechnik mit ihren Derivaten in immer größeren, originelleren und innovativen Bereichen zu entwickeln.
Da der Industriesektor daher in "degradiertem" Zustand ist, muss er seinen genauen Platz in der neuen Form des Kapitalismus finden, der gerade ausgearbeitet wird, d. h. eine neue Funktion in einem globalen System übernehmen, dessen Quelle, wie wir sagten, in Sichtweite und auf unbestimmte Zeit nur die Amerika-Welt ist.
Der Kohlenstoff, die entmaterialisierte Wirtschaft
Die anpassungsfähige Flexibilität der US-amerikanischen Angestellten — es ist jetzt üblich, nach dem angelsächsischen Modus, über Flexibilität zu sprechen, - sie sind an eine "nomadische Wirtschaft" gewöhnt (niemand in Amerika zögert, sich von Norden nach Süden und von Osten nach Westen des Kontinents für einen Arbeitsplatz zu begeben; eine geerbte Geisteshaltung von den Migranten der alten Welt, des Pioneering Spirit oder ganz einfach, von einer Notwendigkeit, die sich mit der Großen Krise der 30er Jahre durchgesetzt hat, die nicht in den Traditionen des „alten“ Europas liegt... trotz der Tatsache, dass es in Europa große Auswanderungswellen gegeben hatte: Italiener, Griechen, Schweden und ein Viertel der Iren, nach der großen Hungersnot von 1845-1849.
Es ist daher fälschlich, dass die Europäer dem Beispiel der Deindustrialisierung der USA folgen und dass wir uns kopfüber auf die Köder der entmaterialisierten Wirtschaft und ihres letzten Avatars, der Kohlenstoffwirtschaft, stürzen.
Die europäische Industrie, die durch die Globalisierung und den Wettbewerb der Erzeugerländer mit geringen sozialen und ökologischen Kosten geschwächt ist, steht derzeit unter Infusion; man muss deshalb unablässig die Falle der europafreundlichen, "rechten" und "linken" Politiker anprangern, die die Industrieproduktion mit diesen CO2-Steuern noch weiter belasten möchte, die in einem Sektor, der bereits von den hart umkämpften Industrieerzeugnissen der sogenannten Schwellenländer geplündert wird, eine zusätzliche Strafe darstellen würden.
Wir sprechen hier nicht von transnationalen Konzernen, die sich weitgehend der Steuer entziehen (durchschnittlicher Steuersatz von 30% gegenüber 45% in Frankreich für gewöhnliche Unternehmen), indem sie Offshore-Finanzplätze (d. h. Inselsteueroasen) nutzen. Eine völlig ungerechte Situation, die jedoch durch die Bedingungen des globalen Wettbewerbs notwendig ist... Michel Rocard, ehemaliger sozialistischer Ministerpräsident und Vorsitzender der Expertenkonferenz über die Einführung einer CO2-Steuer oder "Contribution Climate Energy" (CCE), hat sich zum guten Apostel der unerschwinglichen CO2-Besteuerung gemacht, ebenso wie die "Grünen", denen es paradoxerweise gelungen ist, die Meinung von ihrem philanthropischen Engagement im Dienste der ausgebeuteten Menschheit zu überzeugen.
Große Mächte, die miteinander verflochten sind und sich dennoch im Krieg befinden
Der Leser fängt sicherlich an, unsere Worte zu verstehen... London und Amsterdam ist die fortgeschrittene-Hinter-Basis Manhattans, deren Macht sich über die NYSE Euronext, Inc. im Jahr 2007 durch die Fusion der New York Stock Exchange mit der Euronext-Gruppe, welche ihrerseits 2006 aus der Fusion der London International Financial Futures and Options Exchange mit den Börsen von Paris, Amsterdam, Brüssel, Lissabon und Porto hervorgegangen ist, auf die Europäische Union ausweitet. Europa sieht sich dazu verleitet, sich zunehmend in die neue Wirtschaft des "Nichts" zu verschmelzen.
Unter dem Nichts ist der künstliche Vermögenswert, der materiell nicht vorhandene Wert, die Schreibspiele (einschließlich der Kohlenstoffemissionszertifikate) zu verstehen, die auf einer Affenwährung, dem Papierdollar und seiner Anleiheversion in Form von T-bonds beruhen... Erinnern wir uns daran, dass der US-Bundesstaat im Jahr 2009 die Geldscheine drucken ließ - deren tatsächlicher Wert sich auf die Druckkosten allein belief - mit denen er mit der linken Hand die mit der rechten Hand ausgegebenen Staatsanleihen kaufte. Erstaunliches Mützenspiel!
Schreibspiele, Tricks und virtuelle Wirtschaft sind ein ganzes. Die CO2-Wirtschaft, die neuen grünen Produktionszweige, die alle auf einmal aus Berechnungen und Schlussfolgerungen geschaffen wurden, die sich mit dem Prestige der Wissenschaft schmücken, um sie besser zu verraten, hat natürlich nicht das Ziel einer substantiellen Neuausrichtung der Wirtschaft zugunsten einer rationellen Bewirtschaftung der Haushaltsressourcen der Zukunft, sondern vor allem der Wiederankurbelung des Wachstums und der Konsolidierung des Marktes.
Unter diesem Gesichtspunkt erweisen sich die Verzerrung der Realität und die Umgehung einer berechtigten Besorgnis der Meinungen über die beschleunigte Zerstörung der natürlichen Umwelt zu kommerziellen Zwecken als äußerst lukrativ... und wenn "der Tote bei lebendigem Leibe", das versagte System, dessen Schandtaten entblößt wurden (aber ohne unmittelbare Folgen für ihn), sich wieder eine Jungfräulichkeit schafft, indem es ohne weitere Gerichtsverfahren sein gesamtes genetisches Erbe und seine schadenmachenden Fähigkeiten auf die angebliche Rettung des sterbenden Planeten überträgt.
Im Gegensatz zu dem, was viele denken, ändert derzeit die Ankunft neuer Großmächte auf der internationalen Bühne - China, Indien, Brasilien - im Grunde genommen nichts an der dynamischen Konfiguration der Neuen Weltordnung, im Gegenteil, wenn alle solidarisch interaktiv sind in einem einzigartigen System, dessen Nervenzentrum sich im Nordosten der Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich befindet.
Wir erleben also nur eine Neuzusammensetzung der internationalen Arbeitsteilung mit der Folge einer Globalisierung (ein einheitlicher Markt), deren voranschreitende Integration mit bloßem Auge sichtbar ist... Kurzum, China ist der erste Werkstattstaat der Weltwirtschaft geworden, Indien ist sein Stahlhersteller und IT-Dienstleister, Brasilien produziert die Öl- und proteinhaltige Pflanzen, die für unseren übermäßigen Verzehr von Fleischprodukten und Agrokraftstoffen erforderlich sind, um bestimmte Abhängigkeiten von importierten Erdölprodukten zu verringern...
Natürlich führen gemeinsame Regeln unter der Ägide der Welthandelsorganisation und eine dämpfende Interdependenz des Wettbewerbs zu gewissen Formen der Solidarität zwischen den Akteuren innerhalb des universellen Systems, was zur gegenseitigen Schaffung von Wohlstand beiträgt.
Es wäre jedoch ein schwerer Fehler, die unvermeidlichen, wenn nicht gar unausweichlichen Rivalitäten zwischen den Großmächten um die Kontrolle und die Handanlegung auf die natürlichen Ressourcen, für eine Anfechtung oder Infragestellung des Systems durch die einen oder die anderen zu halten.... Erbitterte Konkurrenten, die in indirekten Kriegen gegeneinander antreten, verdeckte Kriege wie z.B. zwischen den USA und China auf dem afrikanischen Kontinent, insbesondere in Darfur.
Die Antagonismen sind in erster Linie geostrategisch im Rahmen dieses "skrupellosen Wirtschaftskrieges, der seinen Namen nicht sagt" (François Mitterrand) ... Aber im Gegensatz zu den Wünschen der Gegner der Globalisierung, niemand unter den "Großen" schlägt eine konzeptionelle Revolution vor. Nämlich einen Ausstieg aus dem ultraliberalen Modell und den Aufbau einer ganzheitlichen Sicht der Beziehung des Menschen zu seiner biologischen und physischen Umgebung, und des Platzes, den er in der Natur einnehmen muss und besonders im Fluss des Lebens [3].
Bis zum Beweis des Gegenteils schlägt die Russische Föderation, die seit langem dem atlantischen Block widersteht, keine Alternative zum derzeitigen System vor und spricht vor allem nicht einmal von der Notwendigkeit, eine solche zu suchen. Die beiden Supermächte stützen ihre moralische Legitimität jedoch weiterhin auf eine Reihe von Mythen (die heute von den baltischen Staaten in Frage gestellt wurden), die die Neue Internationale Ordnung gründeten, die 1945 in Jalta geboren wurde. Das populäre und neoimperiale China ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Integration in das ultraliberale globale System.
Unabhängig von der Stärke der wechselseitigen Abhängigkeiten, die derzeit die Partner und Rivalen miteinander verbinden (die Hälfte der chinesischen Vermögensreserven sind US-Schatzanweisungen, das sind etwa 1400 Milliarden US-Dollar), bedeutet dies nicht, dass keine lokalen oder regionalen Kriege ausbrechen werden... Es gibt zahlreiche Spannungs- oder Reibungsgebiete, und jeder wird sich darauf verständigen, seine Jagdgebiete, seine Märkte, seine Kunden, seine Versorgungsquellen und seine Einflussgebiete, mit Händen und Füssen zu verteidigen.
Die Streitpunkte zwischen Peking-Washington hinsichtlich Tibet und Taiwan sind in dieser Hinsicht interessant. Mit mehr oder weniger Autosuggestion würde man fälschlicherweise meinen, das gegenwärtige System starker wirtschaftlicher und finanzieller Interdependenzen gewähre Stabilität und Frieden. Lassen Sie uns betonen, dass geopolitische und geoökonomische Rivalitäten und Gegensätze keineswegs eine Infragestellung der systemischen Logik darstellen, die heute zum größten Schaden der Menschen, der Völker, der Zivilisation und des Lebens im Allgemeinen führt.
Kollektivismus ist keine Alternative
In diesem Zusammenhang ist die genaue Bedeutung und Tragweite des Protests zu beurteilen, der im November 2009 in Kopenhagen oder auf dem Sozialforum in Porto Alegre Ende Januar 2010 zum Ausdruck kam.
Die Position der Grünen wurde als Teilnehmer an einem liberal-liberalistischen Überbieten analysiert, das auf immer mehr Freiheit für den Markt und einen immer engeren steuerlichen und regulatorischen Rahmen für die mittleren und kleinen nationalen Industrien (unabhängig von ihrer Präsenz auf den Auslandsmärkten) abzielt, mit Ausnahme der transnationalen Konzerne, die ihm weitgehend entgehen, mit der aktiven Mittäterschaft der Regierungen durch ihre exzentrischen Wohnsitze (Macau, Zypern, Kanalinseln, Bahamas, Rechtsenklaven wie der Staat Delaware usw.) ...
Aber zwingt das "System" das nicht auf? In diesem Zusammenhang muss vermieden werden, in einen Moralismus der kleinen Woche zu verfallen: Der Wirtschaftskrieg, der zwar real, aber für die Öffentlichkeit wenig sichtbar ist, ist im Wesentlichen Realpolitik und nicht gewöhnliche Moral. Im Übrigen ist es für politische Entscheidungsträger einfach, vor den Augen der Öffentlichkeit rote Lappen zu schwenken und ihr die Steueroasen - die in der Krise ja keine Rolle gespielt haben - als Opfer auszuliefern, oder die Überbelohnung von Tradern anzuprangern, die nur Agenten des Systems und keinesfalls Auftraggeber oder führende Entscheidungsträger sind.
All dies sind Köder, die die Empörung polarisieren und so die Aufmerksamkeit der Massen auf Randpunkte lenken sollen, indem man durch die Beseitigung konkurrierender "Steueroasen", zum Beispiel der Schweiz, Luxemburgs und Liechtensteins, einen Doppelschlag macht. "Oasen", die, wenn man es genau betrachtet, so viele kulturelle Isolate und Hochburgen des Widerstands gegen die globalistische Erdrückung und die vor ihm maßgeschneiderte "Moralisierung" darstellten: eine Forderung nach Moralisierung der Akteure, die nur den angloamerikanischen Plätzen zugutekommt, um den Heimparadiesen ein Quasi-Monopol zu sichern, wobei London und Manhattan an erster Stelle stehen.
Der Ultraliberalismus, der Feind der Freiheit im Allgemeinen - mit Ausnahme der Märkte, des freien Warenverkehrs, der Währungszeichen und der Oligarchien, die sie besitzen - erweist sich in Wirklichkeit als eine Form des übersteigerten Despotismus gegenüber den unabhängigen Erzeugern und dem Eigentumsbesitz.
Erfahrungsgemäß muss man feststellen, dass die "Deregulierung" des Marktes - was seine Daseinsberechtigung ist: absolute Transaktionsfreiheit, die Bedingung für den vermeintlichen Reichtum der Nationen - notwendigerweise mit einer korrelativen Zerstörung sozialer Strukturen einhergeht... Weil die Verflüssigung des Marktes bedeutet, die bestehende Gesellschaftsorganisation aufzulösen und sie hier "neu zu komponieren", und manchmal "anderswo", wenn man auslagert und massiv Angestellte entlässt... Es fördert auch die soziale Zersplitterung, indem der Markt unendlich segmentiert wird, d. h. indem neue Bedürfnisse für neue Kunden geschaffen werden, die mehr oder weniger künstlich durch konsumorientierte, selbstgesinnte und libertäre Anreize entwickelt werden (der Einzelne behauptet sich im Gegensatz zur sozialen Norm)... Jugendliche, immer jüngere Kinder, sexuelle, ethnische, dysfunktionale Minderheiten werden zu Segmenten eines vergemeinschafteten Marktes, der zum Zerfall des sozialen Körpers führt.
Was das europäische Industriegefüge betrifft, so wird es demontiert und in die Schwellenländer verlagert, die die Menschen und ihr Know-how auf der Strecke lassen (lassen Sie uns nicht über die Patente sprechen, die mit den auslandsfremden Unternehmen aufgekauft oder übertragen wurden!) ... Da die Dinge jedoch nicht ohne Bruch geschehen, sind eine immer strengere soziale Kontrolle und immer strengere Sicherheitsstandards erforderlich. Das Paradox ist also nur scheinbar zwischen Liberalisierung des Marktes und Einschränkungen der Freiheiten, von denen das eine nicht ohne das andere gehen kann...
Sicherlich forderten die in Porto Alegre versammelten Alter-Globalisten lauthals "mehr Regulierung", ohne jedoch die innere Logik des Systems in Frage zu stellen, außer für einige, die in den ideologischen Betrug eines Antikapitalismus zurückfielen, einer falschen Nase des Kollektivismus.
Nicht mehr als die "Grünen" sind die Alter-Globalisten im Allgemeinen keine konsequenten Protestierenden der etablierten Ordnung und des hyperkapitalistischen Paradigmas (System der ultraliberalen Wirtschaft der Welt), das im Grunde genommen nur eine modernistische Fortsetzung einer reinen Räuberwirtschaft ist, aus der man die Weisheit der primitiven Völker, die es verstanden, ihre Ressourcen zu schonen, indem sie sie nicht vollkommen ausbeuteten, herausgeschraubt hätte...
Was ist denn ein System, das auf grenzenloser und schonungsloser Zerstörung (Konsum im eigentlichen Sinne des Wortes) der Zukunft beruht? Jetzt geht es also darum, damit aufzuhören, den Planeten zu "verschlingen", mit anderen Worten, die Autophagie zu beenden: die der Welt, die uns trägt, unsere Matrixhülle.
Die zwei Gesichter von Lula da Silva
Es genügte, die Hin- und Rückfahrt des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva mit Lächeln zu betrachten, wo er als Alter-Herold empfangen wurde, um sich davon zu überzeugen, dass die beiden Gipfel nur zwei Szenen und zwei Demonstrationen ein und derselben Vorstellung sind.
Wer ist übrigens Luiz Ignacio da Silva, genannt "Lula"? [4] Auf die Gefahr hin, den etablierten Klischees zu widersprechen, ist der Herold der anti-globalistischen Bewegung (die, wie der Name schon sagt, nicht gegen den Globalismus ist, sondern ihn anders ausrichten will) ein neo-konservativer Populist in südamerikanischer Mode. Er hat übrigens das "Profil": ein ehemaliger trotzkistischer Gewerkschafter, sein ideologischer Werdegang ist in vielerlei Hinsicht ähnlich dem vieler dieser einflussreichen Männer, die auf die politischen Szenen des euro-atlantischen Gebiets getrieben wurden. Oder die man als Nachfolger für eine Karriere des Bundes innerhalb der Union, in den verschiedenen "Stiftungen" findet, von den es in Washington nur so wimmelt.
Lula da Silva hatte gleichermaßen einen beispielhaften Weg: vom subversiven Kampf bis zur Mega-Agroindustrie ("grüne" Kraftstoffe und pflanzliche Proteine), die sich bis ins Unendliche über die Asche des Amazonas-Regenwaldes und den lebendigen Körper dieses riesigen, natürlichen Juwels, welcher der Pantanal ist, erstreckt. Ironie des Schicksals sein Name, da Silva, verweist auf den Urwald, ebenden, den dieser Herold eines Alter-Globalismus, in den Farben des weltlichen Humanismus verkleidet, dieser Freund der Mächtigen, in einem hektischen Rhythmus zerstören lässt [5].
"Öko" konsumieren
So wie einige parasitäre Fliegen ein Ei auf bestimmte Ameisen legen, welches Ei, das zu Larve geworden ist, dann seinen Gast von innen verschlingt, hat sich die neoliberale konservative Revolution (die einen großen Teil aus der trotzkistischen revolutionären Strömung schöpft), nachdem sie sich jeglicher ethischen Knechtschaft entledigt hat, nun geräuschlos in die Haut der Ökologie eingenistet, um sie ohne Lärm zu verschlingen.
Dadurch wird der wiedergewonnene umweltpolitische "Protest" in den Mittelpunkt des Systems gerückt, mit dem Status eines bevorzugten Aufschwung Instruments und nebenbei als Mittel zur Legitimierung der "inneren" Ordnung, der im Namen der Öko-Klima-Notlage erforderlichen Zurückhaltung der Völker, die im Nachhinein die freie Ausübung der Marktkräfte rechtfertigt. Die "nachhaltige Entwicklung" macht damit das getrübte Wappen des Hyperkapitalismus wieder auf, stellt seine Anfechtung in den Hintergrund und macht (entschuldigt) alle Exzesse eines zwangsweisen Konsums akzeptabel.
Verbrauch, der nicht darauf abzielt, den Bedarf zu decken, sondern die ständige Wiederverwertung von Produktionen mit kurzer Lebensdauer gewährleistet. Gleichzeitig dient er dazu, alle Frustrationen auszugleichen, die durch künstliche Lebensweisen hervorgerufen werden... Gleichzeitig die diffuse Angst zu verwischen, die mit zunehmender gesellschaftlicher Instabilität verbunden ist und die ständige Beschleunigung des Warenverkehrs und der Währungszeichen begleitet.
Eine Beschleunigung der Produktions- und Zerstörungszyklen, die die postindustriellen Gesellschaften tiefgreifend destabilisiert, da das Streben nach Gewinn die Versorgung mit Rohstoffen und die Produktion nomadisch macht, da die Investitionsfonds nach der Logik der Pilger-Grillen-Schwärme in ständiger opportunistischer Migration sind. Ein übermäßiger Konsum, der auch von einer schleichenden Schuld befreit, die seit kurzem in den Gewissen Einzug gefunden hat (und nicht nur in denen des Westens), die die Verwüstung eines räuberischen Systems ohne Glauben und Gesetz nicht mehr ignorieren können...
Die "Grün" Sprache
Die "grüne Periode" des Ultraliberalismus umgibt sich mit einem reichlichen, gelehrten, rhetorischen Nebel, der sich auf ein "naturverträgliches Wachstum" bezieht, und das durch erneuerbare Energien, Umweltsanierungsindustrien, Gentechnik, Forschung und so weiter.
Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) [6], ein technisches Organ für globale Ordnungspolitik, hat eine Konstruktion durchgeführt, die die Zeit für die Schaffung eines neuen, mythischen Elements für das ideologische Gebilde, den Aufbau und die Schaffung einer supranationalen Macht auf globaler Ebene, d. h. die Schaffung einer "globalen Gouvernance", rechtfertigte. Eine Gouvernance, die notwendigerweise in die Hände finanzieller Oligarchien fallen wird, genau jene, die die Menschen und Regierungen ernennen oder hinauswerfen werden, die ihre Politik auf der ganzen Welt verbreiten sollen.
Der ökologische Katastrophismus als Interpretationen von Schwankungen und klimatischen Phänomenen, die sich immer noch einem umfassenden wissenschaftlichen Verständnis entziehen, wird nun voll ausgenutzt, um die öffentliche Meinung so zu lenken, dass sie sich in ganz vorgezeichnete, durch ein "System" sorgfältig gekennzeichnete Bahnen stürzt, eines Systems, welches sich schließlich als Retter der Menschheit darstellt.
Ein Schritt, der, gestützt auf die Angst vor einer katastrophalen globalen Erwärmung, aber mit der Autorität der Wissenschaftsgemeinschaft, von vornherein jede inhaltliche Reflexion ausschließt und Angst macht ... Eine Angst, die sich mit einer Kultur der "Solidarität" für die Ärmsten verbindet, deren spektakulärste Demonstrationen anlässlich des Tsunami (26. Dezember 2004) und des Erdbebens in Port-au-Prince (13. Januar 2010) stattfanden. Methodisch und in medienwirksamer Weise unterhaltene Massensolidaritäten, um den wachsenden "Sektor" der humanitären Hilfe in Hülle und Fülle zu unterstützen.
Weltweite Angst und aktive Solidarität, die letztlich dazu bestimmt sind, alle einigermaßen kritischen Argumente angesichts eines Systems zu verbannen, das auf der einen Seite die Angst und auf der anderen Seite das Mitgefühl ausnutzt, und zwar vor dem Hintergrund des irrationalen Optimismus, dass "die in ihrem Überleben bedrohte Menschheit immer eine Lösung für die Herausforderungen finden wird, denen sie sich stellen muss". Aber nichts ist weniger sicher!
Dennoch ist in der aktuellen Lage die fortgeschrittene Lösung, der Hyperkapitalismus, der in den Farben des Regenbogens neu gestrichen wurde, nicht die Lösung, sondern die Verewigung des Bösen selbst... Ein paar Symptome - die eklatantesten - werden aus der Landschaft verdrängt, aber das Böse wird die Gesellschaften weiter zerfressen und die Natur verschlingen, die zum Verderben verdammt ist, bis dann die Wüste kommt.
Im Gegensatz dazu wird der auf „dauerhaft“ umbenannte Markt weiterhin seine unaufhaltbare Logik des exponentiellen Wachstums und der Ausbeutung der natürlichen und menschlichen "Ressourcen" entfalten. Was den "fairen" Handel betrifft, so ist er logischerweise dazu bestimmt, relativ marginal zu bleiben, da er nicht handelspolitische Megastrukturen betrifft, die einen Mehrwert generieren. Eine Rentenindustrie, nie ohne Paradoxon oder Erfindungsreichtum, die zum Beispiel den Handel mit Verschmutzungsgenehmigungen gedeihen lassen wird, während sie die bittere Pille der unzähligen gegenwärtigen und künftigen Ökosteuern auf geniale Weise (und ohne Ärger) zulässt. So ist die öko-totalitäre Gesellschaft, egal was man will, auf einem Weg, der dicht mit guten Gefühlen gepflastert ist.
Der Proselytismus der Angst
Vor dem Hintergrund der großen, erschreckenden Ängste, die seit der Jahrtausendwende geschürt wurden (der Terrorismus, der viel weniger gefährlich und tödlich ist als der Drogenhandel, und als solcher einen besorgniserregenden Irrationalitätscharakter hat; die Schweinegrippe-Schattenpandemie; die Finanzkrise, die eine dramatische Bereicherung von Finanzinstituten mit schuldhaften Fehlentwicklungen nach staatlichen Refinanzierungen ermöglicht hat...), der berechtigte Verdacht, der gegenüber dem herrschenden Diskurs wächst, zeigt eine wachsende Kluft zwischen der öffentlichen Meinung - im weitesten Sinne - und den Regierungen, die diese Meinungsverschiedenheiten oder gar diese Verleugnung nicht berücksichtigen.
In diesem Zusammenhang ist die bedauerliche Rolle, die die große Presse gespielt hat, wirklich verabscheuungswürdig... Erst wenn ein Teil der Wissenschaft sich über die großflächige Fälschung von Zahlen und Ergebnissen des GIEC (IPPC) auflehnt, begann man, unter dem Druck schwer zu leugnenden Enthüllungen, einige Zugeständnisse zu machen, um eine gewisse "Wut" zu besänftigen. Inhaltlich hat sich jedoch nichts geändert: Das grüne Finanzwesen ist in Betrieb, die globalisierende "Maschine" ist im Gang und niemand kündigt einen Rückzug in Bezug auf die CO2-Besteuerung an...
Zusammenfassend lässt sich sagen, was stellen wir fest? Dass der Club der Mächtigen, der die große Angst vor der globalen Erwärmung ausgelöst und inszeniert hat, gerade eine neue Form der entmaterialisierten Wirtschaft erfunden hat, den Handel mit "Kohlenstoff", ein Konzept, das in unzähligen Formen angenommen wird und in erster Linie die weltweit führende Steuer in der Geschichte der Menschheit ermöglicht... Die Armen wie die Reichen sind auf dem Papier jetzt steuerpflichtig. Aber letztere, die mehr als einen Trick in ihrer Tasche haben, sind sich bereits einig, ihren Anteil zu verkaufen und zu manipulieren.
Viele Ökonomen (eine Korporation, die oft eine Zeit hinter den Ereignissen zurückliegt, haben wir im Herbst 2008 gut genug gesehen!) faseln jetzt über die Deindustrialisierung und den Niedergang der US-amerikanischen Macht! Aber diese "Spezialisten" haben Augen, um nicht zu sehen. Es stellt sich die Frage, wie sie es doch machen, um scheinbar nicht zu verstehen, wie die Welt im 21. Jahrhundert funktioniert? Und welche archaische, akademische oder instrumentelle Auffassung der Neuen Weltordnung ist also ihre, um nicht besser in "Kopenhagen" offen zu lesen?
Es ist nicht wichtig, dass der Versuch über die globale Erwärmung beginnt sich aufzudecken, solange die Gegeninformation auf das Internet beschränkt ist und da die institutionalisierte Lüge lange Beine hat und sogar so gut wie unerschütterlich ist, solange sie nützlich ist... Verstehen wir damit die "Wahrheit", die von den Medien aufgezwungen wird, offizieller Träger des Einheitsdenkens und der Neusprache, deren exklusive Aufgabe es ist, Propaganda und Werbung für die Schöne neue Welt (unter dem Deckmantel der Unterhaltung) zu verbreiten... Zwei Teile einer einzigen Realität. In der Tat, es gelang schließlich der Idee einer katastrophalen Klimabedrohung (verstärkt durch zahlreiche Ereignisse der letzten Zeit, Wirbelstürme, Flutwellen, Erdbeben usw.), unermüdlich wieder aufgerollt und von den Fernsehsendern übertragen, sich tief in der Öffentlichkeit vor dem Hintergrund der diffusen Schuld, einzuwurzeln.
Im Übrigen sollte eine Parallele zu den Kampagnen zwischen dem bevorstehenden Klimakollaps und den Kampagnen der Schweinegrippe-Pandemie hergestellt werden. Die zweiten haben sich ganz natürlich auf dem psychologischen Terrain entwickelt, das von den ersteren geschaffen und vorbereitet wurde. Die gleiche Ursache, die gleiche Wirkung, denn am Ende hat sich der "Handel der Angst" als wirtschaftlich und finanziell hoch entwickelt: Während die pharmazeutisch tätige Industrie Anzeichen eines Rückgangs gab (Patentlaufzeit für viele Moleküle, die in Kürze öffentlich zugänglich sein sollen, die "Generika"), kam die rechtzeitige Pandemie und ihr Gefolge von Angst und Schrecken genau zum richtigen Zeitpunkt, um die Maschine wieder in Gang zu bringen. Alleluja!
Die "Carbon Credits", ein betrügerischer Handel
Der Handel mit Kohlenstoff ist nicht ganz neu, und die Industrieländer haben bereits 1990 über eine Verteilung der Treibhausgasemissionen verhandelt. Damals verfügte die Sowjetunion noch über einen großen Industriepark und wurde daher mit einer großen Dotation ausgestattet. Ein Jahr später, 1991, kollabierte die Sowjetunion. Mit dem Einbruch der Produktion gingen die Emissionen rasch zurück. Dennoch werden diese Gase, die niemals emittiert werden, von Russland und seinen ehemaligen osteuropäischen Satelliten als selbstverständlich angesehen, die sie bei jedem Handel einsetzen, insbesondere in Form von Emissionsrechten, die an den Meistbietenden weiterverkauft werden. So erwerben die Vereinigten Staaten nach dem derzeitigen System Rechte bei den neuen osteuropäischen NATO-Mitgliedern und benutzen dann nichtexistierende Kürzungen. Ein weiterer Fall ist, dass, wenn das Vereinigte Königreich das chinesische Volk finanziert, damit es ein Kohlekraftwerk abbaut und einen Staudamm errichtet, profitiert London aufgrund der geplanten globalen Reduktionen pro Land von dieser Verringerung der CO2-Emissionen. China wiederum beruft sich auf seine neuen Wasserkraftwerke und zieht sie von seinen Emissionszertifikaten ab.
Um eine ohnehin nicht erschöpfende Tabelle zu vervollständigen, lassen Sie uns auf das Verfahren der "fiktiven Wälder" unter der Abkürzung LULUCF (Land Use, Land-Use change and Forestry) oder Landnutzung, Landnutzungänderung und Forstwirtschaft eingehen. Da Wälder naturbelassene Sensoren für Kohlendioxid sind, werden für ihre Erhaltung Gutschriften vergeben. Den multinationalen Unternehmen der Forstwirtschaft, Japans, Kanadas, Schwedens und Finnlands ist es jedoch gelungen, eine Klausel einzuführen, wonach die "nachhaltige Waldbewirtschaftung" es ihnen ermöglicht, Kahlschlag zu machen, ohne dabei die für die vollständige Erhaltung der Wälder gebundenen CO2-Gutschriften zu verlieren. Es geht darum, dass ein zerstörter Wald ihre CO2-Bilanz nicht belastet!
Schließlich sei darauf hingewiesen, dass alle wissenschaftlichen Empfehlungen das Jahr 1990 als Bezugspunkt für das gefährliche hohe Niveau nehmen, von dem wir ausgehen müssen. Wenn wir also von einer 40-prozentigen Reduktion sprechen, meinen wir 40 Prozent weniger als in 1990. Aber die Vereinigten Staaten haben - in einem Blitz von Werbe-Genie - beschlossen, 2005 als Ihre Referenzebene zu nehmen. Alle reden über die Werte von 1990, nur sie nicht. Wenn Washington also 17 Prozent weniger als 2005 verspricht, schlägt es eine 4-prozentige Reduktion gegenüber dem Niveau von 1990 vor — viel weniger als andere reiche Länder.
[1] Cf. The Managerial Revolution: What Is Happening in the World, par James Burnham. Version française : L’Ère des organisateurs, avec une préface de Léon Blum (1947).
[2] « Le talon d’Achille des USA », par L.C. Trudeau; « La guerre monétaire est déclarée contre les États-Unis », par Thierry Meyssan; « La chute du dollar s’accentue », par Ernesto Carmona; « Au revoir dollar, bonjour euro », par Emad Mekay; « La Chine commence à s’écarter du dollar »; « L’ALBA abandonne le dollar et envisage une alliance militaire face aux USA » Réseau Voltaire, 4 avril et 27 octobre 2003, 18 janvier et 9 février 2005, 22 mai et 17 octobre 2009
[3] Pierre Theilard de Chardin, La Place de l’Homme dans la Nature (1965). Konrad Lorenz, L’Homme dans le fleuve du vivant 1981.
[4] « La trahison de Lula », par Jhannett Madriz Sotillo, Réseau Voltaire, 26 novembre 2003. « Brasil: Reelección de Lula ¿y ahora? », por Leonardo Boff, Red Voltaire, 28 septembre 2006.
[5] In Brasilien wurden trotz der vernichtenden Erklärungen der Präsidentschaft im Zeitraum 2003-2004 26 130 km2 oder 20% des Amazonas-Regenwaldes zerstört. Die große Selve beherbergt 30% der registrierten Pflanzen- und Tierarten des Planeten. Nach Angaben des Brasilianischen Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) sind die Temperaturen in der Trockenzeit in den Abholzungsgebieten um 1 bis 3 ° C gestiegen.
[6] « Il n’y a pas de consensus scientifique à l’ONU », par Thierry Meyssan, Réseau Voltaire, 17 décembre 2009.
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