Das Weiße Haus, das heimlich bei Finnland interveniert hatte, um die Ausschreibung seiner Kampfflugzeuge zu gewinnen, könnte Frankreich gewinnen lassen für den Bruch seines Vertrags über konventionelle U-Boote mit Australien.

Laut Politico hatten etwa 15 US-Parlamentarier unter der Leitung von Marc Veasey (D-Texas) und Michael Turner (R-Ohio) die Unterstützung des Weißen Hauses erhalten, um diesen Markt zu gewinnen.

Im Wettbewerb stehen fünf Unternehmen: Boeing (F/A-18EF Super Hornet), Lockheed Martin (F-35 Lightning II), Dassault (Rafale), Eurofighter (Typhoon) und Saab (Gripen E/F).

Angesichts des Skandals, der durch den einseitigen Bruch des Vertrags über die von Australien gekauften U-Boote verursacht wurde, der durch den AUKUS-Pakt für nichtig erklärt wurde, und angesichts des Zwischenfalls zwischen Frankreich und der Schweiz im Zusammenhang mit dem Kauf amerikanischer F-35-Flugzeuge und nicht des französischen Rafale, erwägt die Biden-Regierung, Frankreich in Finnland als Trostpreis gewinnen zu lassen.

Laut der SonntagsZeitung [1] und dem Matin Dimanche [2] soll Präsident Emmanuel Macron diese Woche den für November geplanten Gipfel mit dem Präsidenten des Schweizer Bundesrates, Guy Parmelin, abgesagt haben. Der französische Botschafter in Bern, Frédéric Journès, soll klargestellt haben, dass es im ersten Halbjahr 2022, d. h. während der französischen Präsidentschaft des Europäischen Rates, keinen Kontakt auf dieser Ebene geben werde. Der Elysée-Palast dementierte ohne zu überzeugen diese Information unter dem Vorwand eines Terminproblems.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1« Frankreichs Präsident lädt Guy Parmelin aus », Kurt Pelda, SonntagsZeitung, 19. September 2021.

[2« Fâché, Macron annule la venue de Parmelin à Paris », Michel Pralong, Le Matin Dimanche, 19 septembre 2021.