Der Abtritt von Hillary Clinton wurde sorgfältig inszeniert, um ihre Chancen als demokratischer Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen zu erhalten. Die ehemalige First Lady erwägt noch immer in das Weiße Haus zurückzukehren und die Bookmaker öffneten die Wetten für ein Spektakel-Duell zwischen den beiden Dynastien in 2016, gegenüber Jeb Bush (dem älteren Bruder von Bush Junior).
Wie dem auch sei, Mrs. Clinton besuchte zuerst den Council on Foreign Relations (Rat für auswärtige Beziehungen), um ihren Arbeitsbericht der Führungsschicht des Landes zu präsentieren. Sie beurteilte ihre Arbeit in quantitativer Hinsicht (Anzahl der Reisetage, Anzahl der besuchten Länder, bewältigte Entfernungen usw.); Zahlen aus denen hervorgeht, dass sie sich nicht die Daumen gedreht hatte, die aber schlecht die Mittelmäßigkeit ihrer Tätigkeit verbergen. Sie fasste ihre Bilanz in Begriffen, die Einen nachdenklich stimmen: „ Unter der Führung von Präsident Obama haben wir den Krieg im Irak beendet, den Wandel in Afghanistan begonnen und Osama bin Laden vor Gericht (sic!) gebracht. Wir haben auch die amerikanische Diplomatie wiederbelebt und unsere Allianzen verstärkt. Und, obwohl unsere wirtschaftliche Erholung nicht abgeschlossen ist, sind wir auf gutem Weg. Kurz gesagt ist Amerika heute zu Hause stärker und mehr respektiert in der Welt. Und unsere Führungsposition ist in besserer Lage, als viele es vorhergesagt hatten.“ [1] Sicherlich, es besteht kein Zweifel, dass sich das Bild der USA im Vergleich zu den katastrophalen Jahren von Bush Jr. verbessert hat, aber das reicht doch nicht.
Von tausend Diplomaten in der Lobby des Truman Gebäudes Abschied nehmend, erhielt Hillary Clinton Beifall von ihren Mitarbeitern, vergaß aber zu erwähnen, dass sie unter ihnen Chris Stevens, den Verteidiger der palästinensischen Sache ermorden ließ. Alle fanden sie "brillant" und "charismatisch". Der Rest der Welt behält jedoch das Bild von einer hysterischen Xanthippe, die höhnisch über die Ankündigung des Lynchmordes von Muammar al-Gaddafi lachte [2].
Inzwischen ließ der Ausschuss für internationale Beziehungen des Senats den scheidenden Vorsitzenden John Kerry vorsprechen, um ihn als Nachfolger von Frau Clinton zu bestätigen. Es gab nur Höflichkeitsausbrüche unter Menschen der gleichen Welt.
Senator Kerry hat sich sorgfältig enthalten, seine Absichten zu offenbaren. Er erwähnte seine Erinnerungen aus dem Vietnam Krieg für seinen Freund John McCain und hat sich verpflichtet, in enger Zusammenarbeit mit der Kommission, der er so lange vorstand, zu arbeiten, wenn sie ihn in seiner Funktion bestätigen sollte. Er wies höchstens darauf hin, dass er beabsichtige, mit dem Iran in starker Position über die Fortsetzung der Sanktionen zu verhandeln, und dass die US-Diplomatie sich nicht nur auf internationale Sicherheit beschränke, sondern auch Entwicklungsfragen umfasse. Kein Wort jedoch über Syrien und die persönlichen Beziehungen zwischen Kerry-Heinz und Al-Assad.
All dies in einer unvergleichlichen Apparatschiksprache, um die Nation zu feiern, die mehr als alle anderen in der Welt für Frieden und Menschenrechte getan hätte. Die einzige Überraschung war ein unerwartetes Zitat von Henry Kissinger über die Komplexität der modernen Welt. John Kerry versuchte so, sich von dem ideologischen Fanatismus seiner jüngsten Vorgänger zu demarkieren, für ein Bild eines skrupellosen Realisten, wie man sie auf dem Capitol Hill liebt. Es war auch eine Art, ohne weitere Informationen anzukündigen, dass einige Änderungen und manches Fallenlassen bevorstünden.
Alles erfolgte, um die israelische Lobby nicht zu verletzen und die Bestätigung von Chuck Hagel in der Verteidigung zu erleichtern. Das Puzzle nimmt nach und nach im Schatten seinen Platz ein. Das Weiße Haus wiederholt weiterhin, dass Assad gehen müsse, aber Vizepräsident Jo Biden verhandelt in München mit der durch Moaz al-Khatib vertretenen Muslimbruderschaft, während man den Obama-Putin-Gipfel vorbereitet. Die Teilung des Nahen Ostens wird in Kürze beginnen.
[1] Original Zitat von Hillary Clinton: « Under President Obama’s leadership, we’ve ended the war in Iraq, begun a transition in Afghanistan, and brought Usama bin Ladin to justice. We have also revitalized American diplomacy and strengthened our alliances. And while our economic recovery is not yet complete, we are heading in the right direction. In short, America today is stronger at home and more respected in the world. And our global leadership is on firmer footing than many predicted. »
[2] “Clinton: ’We came, we saw, he died!’”, Voltaire Network, 21 October 2011.
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