Warum die Möglichkeit einer neuen französischen Revolution erwähnen?
Stockt unser Land also in der Entwicklung seiner Wirtschaft und seinen Institutionen derart, dass es notwendig wäre, an eine radikale, ja revolutionäre Umwandlung zu denken?
Muss man auf eine gut französische Tradition zurückgreifen, um die notwendigen Änderungen zu erreichen?
Alle Franzosen können leicht die rasche Verschlechterung der Wirtschaftslage erkennen.
Alle Franzosen haben heute ein Unsicherheitsgefühl, wenn sie an ihre Zukunft und die ihrer Kinder denken. Einst blühende wirtschaftliche Macht von der Industrie aufgebaut, steht unser Land vor einem Ausbluten an Industriearbeitsplätzen, vor der Erweiterung der Arbeitslosigkeit und der Armut.
Alle Franzosen beobachten mit Bitterkeit, dass die an der Macht sich abwechselnden Parteien der linken und der rechten keine Änderung bewirken. Die De-industrialisierung von Frankreich geht weiter und verschlechtert sich und die Armut schreitet fort.
Alle Franzosen sind auch berechtigt zu fragen, wozu diese "Demokratie" wohl dienen kann, wenn sie nicht in der Lage ist, ihr Leben zu verbessern, wenn keine Alternative vorgeschlagen wird.
Alle Franzosen sind auch berechtigt sich Fragen über die nationale Vertretung zu stellen, wenn im Jahr 2005 die Wähler weitgehend per Referendum die Europäische Verfassung abgelehnt haben und dass dann die Abgeordneten in ihrer überwiegenden Mehrheit dieser Volksabstimmung widersprochen haben, indem sie die Ratifizierung des Lissabon-Vertrags genehmigten, der nur die kaum veränderte Version des zurückgeschlagenen Verfassungsentwurfs war.
Alle Franzosen können feststellen, dass eine Kaste von Politikern und Journalisten mit einer dogmatischen und totalitären Ansicht der Gesellschaft die Macht monopolisiert, und behauptet, die Globalisierung und Deregulierung habe Vorteile, obwohl jeder das genaue Gegenteil sehen kann.
Alle Franzosen können leicht bemerken, dass das nationale Vertretungs-System in Wirklichkeit diese politisch-mediale Kaste an der Macht stärkt, dass die politischen Parteien die Legislativen von den Bürgern abschirmen, dass die Gewaltenteilung, die Grundlage unserer Republik, vor allem zwischen legislativer und exekutiver Macht nicht mehr existiert. Die Exekutive hat immer Vorrang und fertigt Gesetze, die von hörigen Abgeordneten, die Angst um ihre Plätze haben, gewählt wurden, obwohl die meisten bei uns angewendeten Gesetze von der supranationalen Macht der Europäischen Union kommen und oft von nicht gewählten Beamten auferlegt werden.
Unser Land ist eine wahre Wahlmonarchie aber wo, unabhängig von dem gewählten ’König’, sich nichts ändert, da alle Kandidaten dem gleichen wirtschaftlichen Dogma folgen. Die allmächtigen Medien küren nur jene Kandidaten, die mit diesen berühmten Dogmen übereinstimmen und die angewiderten und unzufriedenen Franzosen suchen mehr und mehr Zuflucht in Wahlenthaltung. Wenn man die nicht in die Wahlliste eingetragenen Bürger, die Enthaltungen und die ungültigen Stimmen zusammen registriert, wird die 50 % Schwelle von nicht wählenden Franzosen regelmäßig erreicht.
Die Republik funktioniert nicht mehr, nichts geht mehr. Die Franzosen sind sehr unzufrieden mit der geführten Politik, Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der Institutionen, und verärgert über die Politische Kaste, die am Ruder ist.
61 % glauben, dass die Globalisierung eine Bedrohung darstellt,
65 % meinen, man müsse die Entscheidungsmacht von Frankreich stärken
62 % sind der Meinung, dass Politiker korrupt sind,
72 % sind der Meinung, dass das demokratische System schlecht funktioniert,
82 % glauben, dass Politiker nur im eigenen Interesse handeln,
58 % glauben, dass die Medien ihre Arbeit schlecht machen,
72 % glauben, dass die Journalisten nicht von den wirklichen französischen Problemen reden,
73 % sind der Meinung, dass Journalisten nicht unabhängig sind.
Es gibt keinen Willen, weder links noch rechts, die Ursachen für diese Unzufriedenheit zu ändern, es gibt aber Grund zu glauben, dass der Zorn der Franzosen gegen die Führer, Institutionen und Medien nur wachsen kann.
Die dem Stéphane Hessel so wichtige Wut und Empörung sind trotzdem noch unzureichend: man muss jetzt, um den Weg des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts zu finden, die Regeln drastisch ändern. Wenn die bestehenden Institutionen nicht erlauben, den Weg des einstigen Wohlstands wiederzufinden, dann ist es die Pflicht eines jeden Bürgers, sie mit allen Mitteln zu ändern.
Diese nötige radikale Änderung wird tatsächlich eine Revolution sein, eine neue französische Revolution um zu entriegeln, was blockiert ist.
Wenn die Franzosen andere Regeln und andere, demokratisch effizientere Institutionen schaffen wollen, müssen sie richtig analysieren, was sich ihren Interessen widersetzt.
Dieses Verständnis der Welt ist alles andere als einfach, weil die Medien und die Politiker bestrebt sind, die Analyse zu vertuschen. Und manche - unter dem Deckmantel der Opposition - versuchen das Volk auf ausweglose Bahnen zu führen oder bieten nur ein partielles Verständnis des Systems, die also nicht wagen oder nicht wagen wollen, die Analysen zu Ende zu denken, insbesondere die Rolle des Imperialismus.
Das Voltaire-Netzwerk ist heute die einzige politische Organisation in Frankreich und in der ganzen Welt, die eine gründliche Analyse der Situation bietet und das Ziel eindeutig identifiziert, um die Bürger zu mobilisieren.
Im Gegensatz zu jenen die behaupten, gegen das System zu sein, zielt das Voltaire-Netzwerk nicht auf spezifische Kategorien von Personen hin, die allein für das Unglück der Völker verantwortlich wären; das Voltaire-Netzwerk bezieht sich auf ein System, das es bekämpft, sowie die politischen Ideen, die das System rechtfertigen.
Juden, Freimaurer, Muslime, Schwarze, Banker, usw. werden jeweils von verschiedenen Organisationen angeprangert, nach einer uralten Methode der Benennung des Sündenbocks und des „Teilens um zu walten“. Diese politischen, angstmachenden Fraktionen sind eindeutig Feinde der Nation und können nicht beanspruchen, zu wirklichen Änderungen zu führen.
Dies erinnert an das Aufkommen des Faschismus in Europa nach der Oktoberrevolution in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dieser Faschismus machte demagogische Reden gegen die Plutokratie, aber schützte in Wirklichkeit den Kapitalismus der Großunternehmen und griff besonders die Kommunisten, Juden und Freimaurer an, um den Zorn des Volkes auf sie zu lenken.
Das System, auf das sich das Voltaire-Netzwerk eindeutig konzentriert und das für unser Unglück verantwortlich ist, ist der Imperialismus. Dieser Imperialismus muss bekämpft und niedergeschmettert werden, wenn wir, französische Bürger, diesen berühmten Weg des Fortschritts wiederfinden wollen.
"Der Imperialismus ist der Kapitalismus, der ein Stadium der Entwicklung erreicht hat, wo die Herrschaft der Monopole und des Finanzkapitals vorwiegen, wo die Ausfuhr von Kapital führende Bedeutung erworben hat, wo die Aufteilung der Welt zwischen den internationalen Trusts begonnen hat und wo das gesamte Territorium des Globus zwischen den großen kapitalistischen Ländern vollends aufgeteilt wurde."
Dieser Imperialismus, so von Lenin vor fast 100 Jahren analysiert, hat sich seither von seinem höchsten Stadium in seine Endphase entwickelt. Diese Entwicklung kam mit der Umwandlung selbst des Kapitalismus la transformation même du capitalisme, wovon zwei verschiedene Arten sich den Planeten teilen.
Finanzkapitalismus in dem NATO-Gebiet.
In Ländern unter US-Dominanz, im Grunde die autonomen Länder der angelsächsischen Koalition von der Jalta-Sitzung 1945, wird Kapitalismus – was die Aktion, Kapital anzusammeln ist – nicht mehr mit der Industrie erreicht, weil er nicht mehr ausreichend profitabel ist. Er erfolgt im Gegensatz durch Spekulation auf Rohstoffe, mit Hilfe des Kapitals das von Zinseszinsen stammt, von den Schulden der Völker des dettes dont sont criblés les peuples, die gestern reich und wohlhabend in Nord-Amerika, Westeuropa und Japan waren.
Diese reichsten Völker, aber im Verarmungs-Prozess, werden doppelt ausgebeutet, einerseits durch die Zahlung von Zinsen für die Schulden (in Frankreich, ca. 3000 € pro Person und Jahr) und andererseits durch den kontinuierlichen Anstieg der Rohstoffpreise, darunter vor allem das Öl.
Dieser nicht-industrielle Räuber-Kapitalismus, der keine Ware, marchandise, keinen Reichtum hervorbringt, wird längs einer Achse organisiert, von der City of London bis zur Wall Street in New York, mit einer Reihe von äußerst undurchsichtigen Finanzinstituten, einschließlich der bekanntesten Banken, die nur die sichtbare Spitze des Eisbergs darstellen.
Diese finanzielle Organisation ist eng verwandt mit den angelsächsischen Staaten, vor allem dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten, die die für die Ausübung dieses räuberischen Systems notwendigen Streitkräfte bereitstellen. Dieses System wird zuerst den westlichen europäischen Staaten auferlegt, darunter natürlich auch Frankreich, und dann der ganzen Welt.
Nun ist darauf hinzuweisen, dass das imperialistische System keineswegs die angelsächsischen Völker erspart, die dem gleichen Regime unterliegen, wie andere abhängige Völker. Dieses System entspricht der Beschreibung, die Lenin 1916 gab, außer dass es keinen mit dieser Zeit vergleichbaren nationalen Kapitalismus mehr gibt, als Frankreich, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten für die Aufteilung der Welt und die Reste der anderen Imperialismen, z.B. der spanischen, deutschen und türkischen Imperialismen kämpften.
Der spekulierende Imperialismus, der Kapital aus allen Quellen mobilisiert, ist transnational geworden, obwohl die wichtigste, bewaffnete Macht, die ihn auferlegt, die Vereinigten Staaten sind.
Der Imperialismus ist heute einzigartig, mit englischer finanzieller Dominanz und militärischer Vorherrschaft der USA.
Der französische Imperialismus ist verschwunden, und der Begriff « France-Afrique », der noch in den Jahren 1960-1970 Bedeutung hatte, ist heute keine Realität mehr; der alte französische Einfluss in Afrika ist in Auflösung, unter dem „westlichen“ imperialistischen Einfluss mit US-Vorherrschaft.
Industrieller Kapitalismus außerhalb des NATO-Gebiets.
Die andere Art Kapitalismus zu betreiben ist, - jetzt aber schon veraltet - Kapital durch die Herstellung von Industriegütern anzusammeln, wie es einst in Westeuropa und Nordamerika gemacht wurde. Diese Art von Kapitalismus funktioniert hauptsächlich in Asien und Lateinamerika, die wichtigste industrielle kapitalistische Macht heute wird vom kommunistischen China ausgeübt. Chine communiste.
Warum ist der westliche Industriekapitalismus massiv ins kommunistische China ausgewandert, um aus diesem Land die weltweit führende Industriemacht zu machen?
Die Ansammlung von Kapital durch die Industrie wird von einem harten, wirtschaftlichen Gesetz getroffen, dem Abwärtstrend der Profitrate, wie Marx gezeigt hatte. Durch das Spiel des Wettbewerbs sinkt der Wert der Ware, während die Mechanisierung, die diese Wertminderung induziert, fortschreitet. Deshalb müssen immer teurere Produktionsmittel eingesetzt werden, um Waren von geringerem Wert zu produzieren. Der durch die Ware gewonnene Mehrwert sinkt daher tendenziell bis zu Null ab. Um eine erhebliche Gewinnspanne zu finden, müssen die Unternehmer die niedrigst-möglichen Arbeitskosten suchen.
Die hohen westlichen Gehälter und die sozialen Gesetze drücken jedoch stark den Mehrwert dieser industriellen Wertschöpfung. Sehr niedrige Löhne in China und das Fehlen sozialer Gesetze wegen der Beseitigung der Gewerkschaften durch das stalinistische Regime waren eine göttliche Überraschung für die Industriellen der ganzen Welt, die sich beeilten, ihre Fabriken ins "kommunistische" China zu verlagern.
Durch die Verlagerung der Herstellung von Waren nach China und Asien haben die Industriellen diesen Ländern den „Know-how“ [das Können, gewusst wie] gebracht, den sie nicht hatten und haben ihre eigenen Bürger der Arbeitslosigkeit und Armut ausgeliefert. Es ist klar, dass die kommunistische, stalinistische, staatliche chinesische Organisation die industriellen Investoren nicht im Geringsten behindert hat. Dies zeigt deutlich, dass sich der Kapitalismus kaum um philosophische Ideologien und Politik kümmert. Jeder Investor berücksichtigt nur seine eigenen unmittelbaren Interessen und die Natur der politischen Systeme und seine Ziele, mit denen er auskommen muss, sind ihm egal.
Außerdem ist jeder politische Zweck unvereinbar mit dem Management eines Unternehmens. Der Imperialismus hat naturgemäß keine andere Verpflichtung, als die Erleichterung der kapitalistischen Ausbeutung. In diesem Sinne kann er sich keiner nationalen oder religiösen Philosophie unterstellen. Man kommt auch zum Schluss, dass der Imperialismus in keinem Fall ein Imperium bilden kann. Ein Reich besteht aus einem despotischen Staat, durch eine kaiserliche nationale Ideologie gerechtfertigt und von einem eigenen Willen zur Erweiterung seines Gebietes beseelt.
Der transnationale US-beherrschte Imperialismus konnte nie jemanden daran hindern, aus dem kommunistischen China die erste industrielle Weltmacht zu machen, trotz der ausgedrückten und lauten politischen Opposition der Vereinigten Staaten gegen Kommunismus. Diese antikommunistische offizielle US-Ideologie hat sehr wenig Gewicht gegenüber dem brennenden Interesse für niedrige Löhne gehabt.
Imperialismus, Staat, Ideologie und Widersprüche.
Der räuberische Finanz-Imperialismus der Rohstoffe benötigt natürlich einer Militärmacht, um sein Gesetz aufzudrängen, die verbindlichen Schulden einzutreiben, den freien Kapitalverkehr aufrecht zu erhalten und die Menschen der Ausbeutung zu unterwerfen. Also braucht er einen mächtigen Staat. Die Idee, dass Imperialismus liberal und gegen den Staat wäre, ist ein weiterer Irrglaube, der durch diejenigen verbreitet wird, die behaupten, gegen das System zu sein.
Aber dieser Imperialismus braucht auch Deregulierung und muss daher den Widerstand der Völker und der Staaten brechen, die mit ihren verschiedenen Gesetzen ihm die Aufgabe kompliziert machen und seine Gewinne minimieren. In der Tat, um Rohstoffe am besten auszubeuten, sollte der Staat, in dem diese Ausbeutung stattfindet, inexistent oder schwach sein, weil in diesem Fall die Lizenzgebühren minimal ausfallen würden. Die beste Lösung für diesen Imperialismus ist daher das völlige Fehlen von staatlichen Strukturen in Bereichen, wo Anarchie unter der Fuchtel der Mafia herrscht, wie im Ost-Kongo Kivu. Diese Region ist reich an Coltan Erz, einem Gemisch aus Kobalt und Tantal, Metalle die in der Elektronik-Industrie weit verbreitet sind. Und das Coltan-erz wird von Söldnern ausgebeutet, die von dem benachbarten Ruanda bezahlt werden, das heute unter Kontrolle des angelsächsischen Imperialismus steht, welcher keine Abgaben an den kongolesischen Staat bezahlt.
Der mächtige Staat des Imperialismus wird daher versuchen, die bestehenden historischen, legalen Nationalstaaten zu brechen, um andere tyrannische Staats- Formen aufzuzwingen, die supranational sein können - wie die Europäische Union- oder ethnisch-religiös - wie in der arabisch-muslimischen Welt.
Auch wenn der Kapitalismus absolut keine Ideologie braucht, wird der amerikanische imperialistische Staat eine Reihe von Ideologien fördern und instrumentieren, oft widersprüchliche, je nach lokalen Bedürfnissen, um die rechtlichen Nationen zu brechen und sie durch falsche ethnische Nationen zu ersetzen.
Der amerikanische imperialistische Staat kann sowohl Ideologien der nationalen und moralischen Vernichtung fördern, wie es zum Beispiel die Rolle der Open Society von Georges Soros ist, oder eine streng-moralische Ordnung fördern, wie einen radikalen aber antinationalen Islam, mit Hilfe seiner ’Freunde’ von Saudi-Arabien und Katar, die den Salafismus und den Terror-Dschihadismus fördern, um die letzten nationalen, arabischen Regime zu destabilisieren und zu stürzen.
Wenn der Imperialismus auch keine echten politischen Entwürfe umsetzen kann, im Gegensatz zu dem, was ein Reich machen würde, hat er viele ’Think-Tanks", die versuchen werden, sich des Staates zu bemächtigen, um die eine oder andere Politik oder Ideologie zu begünstigen. Somit haben die Neokonservativen die Macht in den Vereinigten Staaten während der beiden Mandate von George W. Bush und auch während der ersten Amtszeit von Barack Obama innegehabt. Die Politik des totalen Krieges im Jahr 2000, die von dem "Think Tank" ein „Project For a New American Century“ [Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert]“ gefördert wurde, war ein harter Fehlschlag. Eine neue Politik der zweiten Amtszeit von Obama scheint die der neokonservativen Politik entgegengesetzte Richtung einschlagen zu wollen.
Eine aufmerksame Beobachtung der US-Politik erlaubt uns in ihr eine Anzahl von Konflikten und Widersprüchen wahrzunehmen, die Interessens- Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen widerspiegeln, von Gruppen, die sich untereinander streiten, um sich des Staates und seiner Ressourcen zu bemächtigen.
Es gibt zwei Gruppen in den Vereinigten Staaten. Eine militärisch-industrielle Gruppe, von Eisenhower schon in seiner Zeit anprangert. Diese Gruppe ist besonders mit den Neokonservativen verbunden und denkt, dass der Krieg der geeignetste Hebel sei, ihre Interessen zu konsolidieren. Die andere Gruppe, die Militärische-Finanz-Gruppe, denkt, dass es besser wäre, Völker ins Chaos zu stürzen, ohne unbedingt bis zum totalen Krieg zu gehen: Diese Gruppe ist durch die City-Wall Street-Achse und die Spender an Obama vertreten; derzeit besitzt sie die Macht in den Vereinigten Staaten.
Europa und Frankreich.
Wir konstatieren, dass die Europäer und die Franzosen dieser tragischen Entwicklung der Globalisierung und der Finanziarisierung des Kapitalismus, der sich in einen Imperialismus amerikanischer Herkunft verwandelt hat, unterliegen. Ganze Industrie-Branchen werden in Länder ausgelagert, wo die Löhne niedrig sind und keine Sozialgesetze existieren, während der Preis der für den Alltag notwendigen Rohstoffe, - wie die Brennstoffe - durch Spekulation ständig steigt und die Zahlung der Zinsen einer gewissenlosen Staatsschuld das Budget eines jeden schmälert.
Für die Franzosen- und die westlichen Länder im Allgemeinen - gibt es immer weniger Arbeit und mehr und mehr Gebühren und Steuern, mit stetig steigenden Lebenserhaltungskosten.
Angesichts der wachsenden Unzufriedenheit der Völker, sind mächtige Schranken errichtet worden, um zu verhindern, dass diese Unzufriedenheit zu radikalen politischen Änderungen führt.
Die Demokratie existiert nicht mehr. La République française a été vidée de son contenu. Politiker und Medien bilden jetzt eine kohärente Gruppe, eine Aristokratie, die zwischen dem Volk und dem Imperialismus durch Fehlinformation der Bevölkerung eine Wand aufgebaut hat, oder die es auf üble Wege, in Sackgassen geführt hat.
Die für General de Gaulle geschaffenen französischen Institutionen der Fünften Republik, der er gut nutzte, wurden in bösartigen Händen besonders ungerecht. Diese Institutionen konzentrieren die Ansammlung der Wähler in zwei großen Parteien, die sich in Wirklichkeit über das Wesentliche einig sind, während andere Parteien verpflichtet sind, sich diesen beiden zu unterwerfen, um in der zweiten Wahl-Runde ein Minimum an Mitgliedern ins Parlament senden zu können, und um die damit verbundenen Einkommen zu retten.
Die politischen Parteien sind de facto saftige Geschäfte auf Kosten der Steuerzahler geworden, als auch Ziele der Korruption seitens des Imperialismus.
Wir sehen, dass alle politischen Parteien, Rechts und Links, sowie alle Medien eine positive Stellungnahme zu diesem Imperialismus einnehmen und ihn in seinen Kriegen unterstützen. Dies ist der Fall, z. B. in den gegen Libyen und Syrien ausgelösten Kriegen, um nur die jüngsten zu erwähnen.
Diese Parteien unterstützen fast einstimmig auch die gleiche Meinung über die Notwendigkeit der Europäischen Union, des Euros, und der NATO, lauter Instrumente der amerikanischen imperialistischen Macht über europäische Nationen.
Die französische Gesellschaft ist komplett verriegelt. Keine Hoffnung auf Veränderung im Rahmen der bestehenden Institutionen. Le rejet de la caste politico-médiatique grandit chez les Français, Die Ablehnung der politischen Kaste wächst in der Bevölkerung, vor allem deshalb, weil diese Kaste in ihrer Politik immer weitergeht mit ihren Medienlügen und ihrer totalen Unterwerfung zum Imperialismus.
Nur eine Revolution könnte dem französischen Volk die Macht wiedergeben, um die Wege des sozialen und wirtschaftlichen Fortschritts wieder einzuschlagen.
Eine Revolution, für welche Ziele?
Ziel ist, erstens, die nationale Unabhängigkeit wiederzufinden recouvrer l’indépendance nationale, damit das französische Volk seinen Weg frei entscheiden kann. Zu diesem Zweck ist das erste, was zu tun ist, aus der NATO, der Europäischen Union und der Eurozone auszusteigen.
Dann müssen wieder echte republikanische Institutionen aufgebaut werden. Hierzu braucht man eine verfassungsgebende Versammlung, die anstatt der politischen Parteien, die Franzosen direkt vertritt. Wir brauchen deshalb ein Wahlsystem, das dies erlaubt. Eine Wahl mit regionalen Listen, proportional, in einem Wahlgang, um die "Combinazione" zwischen politischen Schurken in der zweiten Runde zu vermeiden, wäre effektiver für die Demokratie als das derzeitige System.
In einer Revolution, in Frieden oder mit Gewalt, welche Rolle für die französische Armee?
Heute könnte nichts Demokratisches ohne ein Referendum erreicht werden, um die Franzosen zu fragen, ob sie andere Institutionen haben wollen. In diesem Fall wäre es richtig und notwendig, dass jeder Zugang zu den Medien habe, ohne dass diese, wie üblich, von den großen Parteien im Dienst des Imperialismus monopolisiert würden.
Ist es sinnvoll zu glauben, dass die aktuelle Leitung, die diesem Imperialismus unterstellt ist, ein solches Referendum organisieren und damit grundlegende Veränderungen initiieren könnte? Es scheint schwer glaubhaft. Also...?
Die Armee ist, oder sollte der Garant der nationalen Unabhängigkeit sein, eine Rolle, die sie zurzeit nicht mehr spielen kann, soweit ihr Kommando in der NATO integriert ist und de facto unter US-Kommando steht. Eine Nation ohne Armee, die ihre Rolle als Verteidiger dieser Nation spielt, kann nicht überleben.
Wir haben vor uns das Beispiel von Syrien. Diesem, durch den Imperialismus ernsthaft angegriffenen Land gelingt es, dank der Tapferkeit seines Heeres, zu widerstehen; Es hat eine Armee der Wehrpflicht, das bedeutet, dass das Volk bewaffnet ist.
Was Frankreich betrifft, haben der Imperialismus und seine politischen Vertreter auf unserem Boden sehr vorsichtig darauf geachtet, die französische Armee auf den kleinsten Nenner zu bringen, sie zu reduzieren und zur Hilfskraft für koloniale Aktionen der Vereinigten Staaten gemacht.
Vor kurzem veröffentlichte eine Gruppe von jungen Offizieren der Bewegung Marc Bloch jeunes officiers du mouvement Marc Bloch ein Manifest, in dem sie gegen den Niedergang der Mittel der französischen Armee protestierten. Man versteht die Klarheit und das Anliegen dieser Gruppe, denn, um eine Nation zu beherrschen muss zunächst ihre Armee geschwächt werden. General de Gaulle hatte gut erkannt, dass eine Nation, die ihre Unabhängigkeit beibehalten will, sich beide Mittel, militärische und verteidigungsindustrielle, geben sollte; Er hatte daher Frankreich mit diesen Mitteln ausgestattet. Nach seinem Tod wurde die französische Rüstungsindustrie, Juwel der Technologie, schnell ans Ausland verramscht. Die obligatorische Wehrpflicht, Herz der Verteidigung des Gebiets und Schmelztiegel der Nation, wurde aufgegeben. Die schlecht ausgerüstete und mit zu wenig Soldaten versehene französische Armee würde heute Schwierigkeiten haben, eine ausländische Aggression zu Nichte zu machen.
Man sollte auch verstehen, dass jeglicher Wunsch des französischen Volkes nach Unabhängigkeit schnell durch den Imperialismus, der diesen Abfall nicht akzeptieren könnte ohne zu reagieren, neutralisiert werden würde. Das ist vollkommen klar.
Der Imperialismus würde dann sofort mit allen verfügbaren Mitteln reagieren. Und wir kennen viele Beispiele wessen er imstande ist, um den Willen der Unabhängigkeit der Völker zu brechen. Der Imperialismus benützt offenen Krieg, direkt oder indirekt - wie gegen Libyen oder Syrien - oder durch Umsturz, durch Finanzierung von antinationalen Gruppen - wie er es in Russland, Iran, China oder in Venezuela macht.
Jeglicher Wille für einen demokratischen Wandel in Frankreich, zur Wiederherstellung der nationalen Unabhängigkeit, wird sich unvermeidlich mit dem Imperialismus auseinander setzen müssen. Und in diesem Fall werden unser Heer und unserer Polizei unsere besten Stützen sein.
Unsere Armee muss jetzt ihre Verantwortung übernehmen, mit republikanischer Tradition und dem Widerstand unseres Volkes gegenüber dem Eindringling, nach dem Vorbild der Soldaten von Valmy, die von den patriotischen Generälen Kellerman und Dumourier kommandiert wurden, sowie von unseren jüngeren Helden: Jean Moulin, General de Gaulle, General Leclerc, Colonel Fabien und vielen anderen.
Unser Land kann nicht allein vorgehen. Die noch unabhängigen Nationen, wie diejenigen die Unabhängigkeit suchen, haben alle denselben Feind. Jede mit diesem Imperialismus konfrontierte Nation kann dazu beitragen, ihn zu schwächen.
Dem Imperialismus geht es jedoch schlecht. Eine systemische Krise aufgrund der ausgreifenden Finanziarisierung bedrückt ihn stark. Nach seinem Sieg über Libyen fällt es ihm schwer, Syrien zu zerstören. Er wagt nicht, sich einer aus Russland, China und dem Iran gebildeten militärischen Koalition, militärisch zu widersetzen. Wird der Imperialismus die Verantwortung eines Weltkriegs übernehmen, mit der Gefahr alles zu verlieren?
Das französische Volk muss unbedingt Solidarität mit Nationen üben, die vom Imperialismus unterworfen sind, und heute in erster Linie mit der syrischen Nation; es ist sein Interesse und seine Pflicht.
Was wäre Syrien heute ohne seine Armee? Beute des Terrorismus, wie Libyen.
Tief greifende Veränderungen in Frankreich machen zu wollen, ohne diese notwendige Solidarität mit anderen Nationen, ist vergeblich und töricht.
Heute gehört das Voltaire-Netzwerk zu den wenigen Bewegungen, die in der Lage sind, eine umfassende Analyse der Situation in Frankreich durchzuführen und sein Schicksal in einen internationalen Kontext zu stellen. Und das Voltaire-Netzwerk besitzt zur gleichen Zeit starke Verbindungen mit anderen Nationen, die von demselben Imperialismus angegriffen sind, der uns unterdrückt.
Und nur das Voltaire-Netzwerk ist vor Ort, ganz nahe der militärischen Auseinandersetzungen mit dem Imperialismus, gestern in Libyen, heute in Syrien. Nur das Voltaire-Netzwerk diskutiert mit den Staatschefs der kämpfenden Nationen und wird von ihnen daher ernst genommen.
Die italienischen Wahlen haben gezeigt, dass das Internet nützlich, notwendig, aber nicht ausreichend ist.
Das Voltaire-Netzwerk FrankreichRéseau Voltaire France appelliert an alle Bürger unseres Landes, damit sie beginnen sich zu mobilisieren und unverzüglich die Initiative zum Aufbau von lokalen patriotischen Ausschüssen ergreifen.
Jedes Mitglied des Netzwerks Voltaire Frankreich muss jetzt die Initiative ergreifen, um seine patriotischen Lokalkomitees zu bilden, indem er die patriotischen Bürger aller Überzeugungen versammelt. Auch wenn die Führer von Parteien und Organisationen, die behaupten gegen das System zu sein, ihre Zeit nur damit verbringen, sich zu zanken, sehen wir, dass ihre Aktivisten kaum unterschiedliche Ansichten haben und zusammenarbeiten wollen.
Bürger, auf dem Weg zu einer neuen französischen Revolution, fangen wir also an, uns zu vereinigen!
Dem Voltaire-NetzwerkFrankreich angehören, heißt, an der Spitze des Kampfes stehen um nationale Befreiung!
Sie können die Artikel des Réseau Voltaire frei vervielfältigen unter der Bedingung die Quellen anzuführen, ohne die Artikel zu verändern und ohne diese für kommerzielle Zwecke zu nutzen (Lizenz CC BY-NC-ND).
Quelle: Wege für eine neue französische Revolution“, von Alain Benajam, Übersetzung Horst Frohlich , Voltaire Netzwerk, 16. März 2013, www.voltairenet.org/article178054.html
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