Die Welt verändert sich sehr schnell. Während der Covid-Epidemie konzentrierte sich das Geld in ein paar Händen. Die neuen Oligarchen sind Transhumanisten. Ohne es zu merken, haben wir ihre Ideologie bereits anerkannt und beginnen, sie in die Praxis umzusetzen. Die westlichen Ärzte haben auf die Behandlung dieser Krankheit verzichtet, und wir halten es für selbstverständlich, alles auf Messenger-RNA zu setzen. Auch wenn diese Strategie tödlich sein könnte. So denken wir jetzt bereits.
Der als politische Reaktion auf Covid-19 verhängte Lockdown hat eine weltweite Umverteilung des Reichtums zugunsten einiger Internetakteure (Microsoft, Alphabet...) begünstigt. Gleichzeitig wurden Investmentfonds (Vanguard, Blackrock...), die bereits astronomische Summen verwalteten und ihre Interessen Staaten aufzwingen konnten, zum Eigentum einiger Familien. Es gibt nun stratosphärische Reichtums-Unterschiede zwischen einigen Supermilliardären und den Völkern.
Die Mittelschicht, die seit dem Zusammenbruch der UdSSR und dem Beginn der wirtschaftlichen Globalisierung langsam erodierte, verschwindet allmählich. In der Praxis halten die demokratischen Systeme diesen plötzlichen und gigantischen Reichtums-Unterschieden nicht mehr stand.
Wie immer in Zeiten des politischen Systemwechsels setzt die nach Macht strebende soziale Klasse ihren Standpunkt durch. Hier der Transhumanismus. Die Vorstellung, dass der wissenschaftliche Fortschritt eine Veränderung der menschlichen Biologie ermöglichen und selbst den Tod besiegen wird. Fast alle 50 größten Vermögen der Welt scheinen sich dieser Fantasie anzuschließen. Für sie wird Technik viele Menschen ersetzen, wie die Wissenschaft einst den Aberglauben ersetzt hat.
Um ihre neue Doxa durchzusetzen, beginnen diese sehr großen Vermögen, zu kontrollieren, was wir denken, und zwingen uns, dieser neuen Ideologie entsprechend zu handeln. Das jüngste Phänomen ist genau unsere Reaktion auf die Covid-19-Pandemie. In der Vergangenheit suchten Ärzte bei allen früheren Seuchen ausnahmslos die Behandlung der Kranken. Das war die alte Welt. In der neuen transhumanistischen Welt darf niemand behandelt werden, alle müssen mit einer neuen Technologie, der Boten-RNA, geschützt werden. Die meisten entwickelten Staaten verbieten ihren Ärzten die Behandlung ihrer Patienten und ihren Apothekern, Medikamente zu verkaufen, die ihnen helfen könnten (Hydroxychloroquin, Ivermectin usw.). Eine medizinische Referenzzeitschrift, The Lancet, veröffentlichte sogar einen Artikel, in dem behauptet wurde, dass ein altes Medikament, das von Millionen Menschen verwendet wurde, Covid-Patienten, die es einnahmen, tötete. Die Internet-Giganten zensieren jetzt Konten, die diese Medikamente gutheißen. Alles muss getan werden, damit die Boten-RNA die einzige Option wird.
Ich bin kein Arzt. Ich weiß nicht, was diese verschiedenen Produkte wert sind. Ich bin nur ein Mann, der beobachtet, wie man eine Debatte beendet, bevor sie begonnen hat. Ich greife nicht in die wissenschaftliche Debatte ein, aber ich stelle das Ende der Debatte fest.
Der Fall der Boten-RNA gegen die Ärzte ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Präsident Joe Biden veranstaltete am 22. September 2021 einen virtuellen Gesamtgipfel zur Verteilung von 500 Millionen Dosen von Boten-RNA. Zur allgemeinen Überraschung boykottierten die Staaten, die die Empfänger dieses Geschenks sein sollten, diesen Gipfel. Sie glauben nicht, dass die Boten-RNA eine Lösung für sie sei [1].
Um sie zu verstehen, braucht man nur einen Taschenrechner heranziehen: Die Staaten, die alles auf die Boten-RNA gesetzt haben, hatten 20- bis 25-mal mehr Todesfälle pro Million Einwohner als jene, die die medizinische Pflege genehmigt haben.
Transhumanismus fasziniert uns schon deshalb, weil wir keine Fragen zum Verbot der Covid-Behandlung stellen. Aber er hat nicht den gleichen Einfluss außerhalb des Westens.
Propaganda
Die Geschichte hat uns gezeigt, dass, um ein neues Regime durchzusetzen, man die Menschen dazu bringen muss, einer neuen Ideologie zuzustimmen. Wenn sie dann begonnen haben, einzustimmen, wird es für sie sehr schwierig, einen Rückzieher zu machen. Das Spiel ist gespielt. Das nennt man Propaganda. Diese zielt nicht darauf ab, den Diskurs zu kontrollieren, sondern ihn zur Verhaltensänderung zu verwenden [2].
Da wir alle darauf verzichtet haben, die Covid-Krankheit zu behandeln, haben wir uns alle an die Boten-RNA und jetzt an den Gesundheitspass gehalten. Wir sind reif für den Eintritt in dieses neue Regime. Es ist absurd, es als "Diktatur" zu bezeichnen; ein Konzept der alten Welt. Wir wissen noch nicht, was dieses neue Regime sein wird, aber wir bauen es bereits auf.
Die Staaten werden durch die oben genannten sehr großen Vermögen, die in der Regel viel mächtiger als sie selbst sind, bedroht. Denn die Staaten haben vor allem Fixlasten und nur einen sehr kleinen finanziellen Spielraum. Die neuen, sehr großen Vermögen können im Gegensatz dazu ihre Investitionen jederzeit hier abziehen und dort einsetzen. Nur sehr wenige Staatsfonds können mit ihnen konkurrieren und somit noch unabhängig von ihnen sein.
Die Unternehmensmedien
Mit großem Elan haben sich die Unternehmensmedien (Corporate media) in den Dienst dieses Projekts gestellt. Seit langem, aber besonders seit dem Ende des Kalten Krieges, definiert sich Journalismus selbst als ein Streben nach "Objektivität", obwohl wir wissen, dass diese unmöglich ist.
Vor Gericht werden Zeugen nicht um "Objektivität" gebeten. Aber man verlangt, dass sie "die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit". Wir wissen, dass jeder nur einen Teil der Wahrheit nach seinem eigenen Standpunkt wahrgenommen hat. So geben bei einem Unfall mit einem Fußgänger und einem Auto die meisten Fußgänger dem Fußgänger Recht, während die meisten Autofahrer als Zeugen versichern, dass das Auto im Recht war. Erst die Summe der Zeugenaussagen lässt erkennen, was passiert ist.
Die Unternehmensmedien reagierten auf den Zustrom neuer Akteure in ihrem Beruf (Blogs und soziale Netzwerke) zuerst mit dem Ziel, sie zu disqualifizieren: Diese Leute sind rührend, aber sie sind nicht genug gebildet, um sich mit uns zu vergleichen. Professionelle Journalisten haben einen Unterschied zwischen Meinungsfreiheit (für alle) und Pressefreiheit (nur für sie) geschaffen. Allmählich sind sie wie Schulmeister aufgetreten, die allein in der Lage sind, gute und schlechte Noten jenen zu geben, die versuchen, das zu tun, was sie selbst tun. Dafür stellten sie sich vor, deren Behauptungen (fact check) zu überprüfen, als ob ihre Arbeit mit einer TV-Show vergleichbar wäre.
Besorgt, dass Politiker sich auf die Seite ihrer Wähler anstatt auf die der sehr großen Vermögen stellten, erweiterten die Unternehmensmedien die Datenüberprüfung auf ihre politischen Gäste. Es gibt unzählige Sendungen, in denen ein Leader dem Fact Checking der Redaktion ausgesetzt wird. Der politische Diskurs, der eine Analyse der Probleme der Gesellschaft und der Möglichkeiten zu ihrer Lösung sein muss, wird auf Zahlenreihen reduziert, die in statistischen Jahrbüchern nachprüfbar sind.
Die Unternehmensmedien erhoben zuerst einen Anspruch als "Vierte Macht", dann, nachdem sie andere absorbiert hatten, als die wichtigste Macht. Dieser Begriff stammt vom britischen Politiker und Philosophen aus dem 18. Jahrhundert, Edmund Burke. Die "Vierte Macht" hat sich neben dem Spirituellen, dem Zeitlichen und den Commons (einfachen Menschen) gebildet. Burke stellte ihre Legitimität im Namen seines liberalen Konservatismus aber nicht in Frage. Heute stellt jeder fest, dass sie nicht auf einem Wert basiert, sondern auf dem Geld ihrer Eigentümer.
Die Auswahl der von den Unternehmensmedien behandelten Themen nimmt ständig ab. Sie weicht langsam von den Analysen ab und konzentriert sich nun nur noch auf überprüfbare Daten.
So stellten die Zeitungen vor 20 Jahren, die meine Arbeit in Frage stellten, sie kurzerhand vor, um sie sofort zu disqualifizieren, indem sie sie als "Verschwörungstheorien" behandelten. Heute trauen sie sich nicht einmal mehr, meine Thesen zusammenzufassen, weil sie keine Möglichkeit haben, sie "fact zu checken". Also begnügen sie sich, mich einfach als "unzuverlässig" zu klassifizieren. Gegenüber jüngeren nichtprofessionellen Journalisten beschränken sich die Unternehmensmedien also auf Beleidigungen. Infolgedessen vergrößert sich die Kluft zwischen den beiden.
Dieses Phänomen ist besonders deutlich bei den "Gelbwesten", einfachen Bürgern, die gegen diese soziologische Entwicklung der Welt protestierten, noch bevor der Lockdown triumphierte. Ich erinnere mich an eine Debatte auf einem Dauer-Nachrichtensender, in der eine Abgeordnete eine Teilnehmerin der Gelbwesten fragte, mit welcher Allokation die Demonstranten zufrieden sein würden, während die Vertreterin der Gelbwesten sagte: "Wir brauchen keine Zuteilungen, wir wollen ein gerechteres System". Die Unternehmensmedien haben schnell solche Menschen entfernt, die wie diese Dame über die Probleme der Gesellschaft nachdachten, und ersetzten sie durch andere, die konkrete und sofortige Forderungen stellten. Sie haben alles getan, um ihr Denken zu zensieren.
Gute und schlechte Noten
Eine andere, von der neuen herrschenden Elite in Betracht gezogene Lösung, ist die Wiederherstellung des Index librorum prohibitorum. In der Vergangenheit hat die Kirche - die nicht nur eine Gemeinschaft von Gläubigen, sondern auch eine politische Macht war - eine Liste von Büchern herausgegeben, die für alle zensiert wurden, außer für ihre Kleriker. Sie wollte das Volk vor den Fehlern und Lügen der Querdenker schützen. Es dauerte nur eine gewisse Zeit. Als der Rückschlag kam, entzogen die Gläubigen der Kirche ihre politische Macht.
Ehemalige Nato-Verwalter und Bush-Regierungsvertreter haben daher ein New Yorker Unternehmen, „NewsGuard“, gegründet, das sie beauftragt haben, eine Liste unzuverlässiger Websites (einschließlich unsere) aufzustellen [3]. Oder die NATO, die Europäische Union, Bill Gates und einige andere haben „CrossCheck“ gegründet, das unter anderem die Décodeurs von Le Monde finanziert [4]. Es scheint jedoch, dass die exponentielle Zunahme der Informationsquellen dieses Projekt ruiniert habe.
Eine neuere Methode besteht darin, a priori nicht mehr zu definieren, wer zuverlässig ist, sondern einfach, was die Wahrheit ist.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat gerade eine "Mission gegen Desinformation und Verschwörung" eingerichtet, sein Präsident, der Soziologe Gerald Bronner, ist der Ansicht, dass der Staat ein Gremium einrichten sollte, um die Wahrheit auf der Grundlage des "wissenschaftlichen Konsenses" zu schaffen. Er hält es für inakzeptabel, dass das Wort "eines Universitätsprofessors dem einer Gelb-Weste entspricht" [5].
Diese Methode ist nicht neu. Im 17. Jahrhundert behauptete Galileo, dass sich die Erde um die Sonne drehe und nicht umgekehrt. Die Vorgänger von Gerald Bronner stellten ihm verschiedene Passagen der Heiligen Schrift entgegen, die damals als offenbarte Quelle des Wissens angesehen wurden. Dann ließ ihn der "wissenschaftliche Konsens" durch die Kirche verurteilen.
Die Geschichte der Wissenschaften ist voll von Beispielen dieser Art: Fast alle großen Entdecker wurden durch den "wissenschaftlichen Konsens" ihrer Zeit bekämpft. Meistens konnten ihre Ideen nicht mit Demonstrationen triumphieren, sondern mit dem Tod ihrer Widersacher: der Führer des "wissenschaftlichen Konsenses".
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[1] „Allgemeiner Boykott des Globalen Gipfels gegen Covid-19“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 28. September 2021.
[2] „Die Methoden der modernen militärischen Propaganda“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 17. Mai 2016.
[3] „Die EU, die NATO, NewsGuard und das Voltaire-Netzwerk“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 5. Mai 2020.
[4] „NATO und die Europäische Union hinter dem Decodex“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 17. Februar 2017.
[5] „Emmanuel Macron richtet eine Mission gegen Desinformation und Verschwörung ein“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 1. Oktober 2021.
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